Samstag1. November 2025

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Ski alpinDer schnellste Luxemburger bergab: Nikolaj Lindfors will sich in den Speed-Disziplinen durchsetzen

Ski alpin / Der schnellste Luxemburger bergab: Nikolaj Lindfors will sich in den Speed-Disziplinen durchsetzen
Nikolaj Lindfors’ Stärken liegen vor allem im Speedbereich Foto: Chrëscht Beneké

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Zurzeit ist ein Sextett des luxemburgischen Skiverbandes bei FIS-Rennen sehr aktiv. Fünf von ihnen starten diese Tage bei großen Wettkämpfen. Schnellster von ihnen ist Nikolaj Lindfors, denn seit Marc Girardelli hat sich niemand unter luxemburgischer Flagge mehr an die Abfahrten getraut.

Mit Joyce ten Raa und Joachim Keghian aus dem COSL-Promotionskader tritt der 20-Jährige diese Woche bei der Junioren-WM in St. Anton an. Inklusive der Kombination erstmals in allen fünf Disziplinen. Vor ziemlich genau einem Jahr wagte er in Tarvisio seine ersten beiden Downhill-Rennen, kassierte als 74. und 90. ordentliche 131 und 140 Punkte. Er erzählt: „Wie Joyce war ich letztes Jahr im Team der Lowlanders. Da war auch der Däne Marcus Vorre als ziemlich guter Speedracer und er hat mich auf die ersten Rennen mitgenommen, mir einige Kniffe gezeigt.“ Die Speeddisziplinen, also Super-G und Abfahrt, sind meist größeren Skinationen vorbehalten, da es schwierig ist, die deutlich längere Piste zu sperren und für Geschwindigkeiten von weit über 100 km/h abzusichern.

Seine Mitstreiter aus der FLS mitsamt seinem Bruder William ziehen denn auch die technischen Disziplinen und insbesondere Slalom vor. Er aber meint: „Mir gefällt die Geschwindigkeit und auch das Springen richtig gut.“ Er träumt davon, mit mehr Erfahrung sogar mal die Weltcuprennen auf der legendären Streif oder in Wengen zu fahren. Nach bisher zehn Abfahrten ist er mit 102,25 Punkten Nummer 670 der Welt und sagt: „Du kannst Abfahrt nicht wirklich trainieren, es ist weniger deine Technik, sondern mehr dein Gefühl für die Geschwindigkeit. Du wirst besser, je mehr Rennen du fährst und bisher hatte ich noch vor keiner Strecke Angst. Jedenfalls hatte ich bisher immer mehr Spannung als Angst. Mit Angst ist Abfahrt gefährlich.“

Beste Leistung in Italien

Bei zwei Trainingsläufen als 50. und 51. machte er ein paar Fehler und hofft für die heutige Abfahrt: „Ich kenne die Strecke jetzt besser und kann mehr attackieren. Ich will im Super-G und der Abfahrt mindestens unter die Top 40 fahren und gute Punkte erreichen.“ Bei zwei Super-G-Rennen vor einer Woche in Cortina d’Ampezzo schaffte der Vielstarter wohl die bisher beste Leistung seiner Karriere und schrammte nur um zwei bzw. drei Hundertstelsekunden an der 80er-Mauer vorbei. Damit würde er sich sogar ohne Verbesserung in St. Anton unter die besten 600 der Welt schieben. „Es hat alles gepasst. Ich hatte als 27. eine gute Startnummer, es waren tolle Bedingungen und ich bin auch gut gefahren, mit einem guten Gefühl“, erinnert er sich. Während er im Slalom aktuell als 3.004. und im Riesenslalom als 2.367. ziemlich deutlich hinter den beiden COSL-Kaderathleten Keghian und Osch hängt, sollte ihm auch die Kombination liegen. „Das war in der Jugend sogar meine beste Disziplin“, erklärt er. „Mit der FLS haben wir viel Slalom trainiert und ich liebte das Gefühl beim Super-G. Auf lange Sicht will ich in den Speeddisziplinen in den Weltcup und nach oben“, erzählt er von seinen Hoffnungen und sein Vater Olle fügt an: „Für die Speeddisziplinen braucht man den richtigen Charakter und er ist schon ein bisschen verrückt.“