Der Schierener Gemeinderat hat für „Nordstad“-Gespräche gestimmt

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Schieren gehört neben Ettelbrück und Erpeldingen an der Sauer zu den „Nordstad“-Gemeinden, die sich am meisten für Vorgespräche über eine eventuelle Fusion einsetzen. Der Schierener Gemeinderat stimmte am Mittwoch einstimmig dafür, die Bemühungen in diese Richtung weiter voranzutreiben.

Von Olivier Halmes

Nachdem vergangenen September die oben genannten drei Gemeinden angekündigt hatten, Gespräche führen zu wollen, kam auch Bewegung in den übrigen „Nordstad“-Kommunen auf. Jedoch hatte der Gemeinderat von Colmar-Berg danach mehrheitlich beschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt keine Gespräche in dieser Hinsicht führen zu wollen. Die Kollegen aus Bettendorf sprachen sich hingegen vor einigen Tagen einstimmig dafür aus. Auch Erpeldingen an der Sauer bekräftigte mit nur einer Gegenstimme vor kurzem den Wunsch, diesen Weg einzuschlagen.

Am kommenden Montag wird nun auch der Diekircher Rat über dieses Thema diskutieren. Der Schierener Bürgermeister André Schmit ist voller Zuversicht, dass es zu einem positiven Votum kommen wird. Der LSAP-Schöffenrat des Sauerstädtchens habe schon im Vorfeld sein Einverständnis signalisiert, so Schmit. In Ettelbrück wird am kommenden Mittwoch ebenfalls über eventuelle Gespräche zu einer möglichen Fusion befunden. Des Weiteren betonte der Bürgermeister, man wolle die Bevölkerung möglichst früh in die Entscheidungsfindung einbinden. Der luxemburgische Staat müsse zügig darüber informieren, wie hoch die finanziellen Beihilfen im Falle einer Fusion ausfallen würden.

Keine „Nordstad à deux vitesses“

Erneut bekräftigt wurde ebenfalls in Schieren der Wunsch, dass die als „Nordstad“ bezeichnete Agglomeration endlich als „Centre de développement et d’attraction“ (CDA) eingestuft wird. Allerdings wurde die Notwendigkeit des geplanten Mehrzwecksyndikats („Syndicat intercommunal à vocation multiple“) hinterfragt. Im Hinblick auf eine eventuelle Fusion der Gemeinden müsse sich die Frage gestellt werden, ob die Gründung eines solches Syndikats überhaupt noch einen Sinn habe. Zurzeit befinden sich die diesbezüglichen Statuten in der Genehmigungsprozedur. Das Syndikat soll künftig die Aufgaben des „Comité politique“ übernehmen und das Projekt nach vorne bringen, so die Idee dahinter.

In diesem Zusammenhang werde aber die gewünschte Sonderrolle von Colmar-Berg zu einem Problem. Der dortige Gemeinderat möchte einerseits keine Fusionsgespräche führen, andererseits aber Mitglied in dem künftigen Mehrzwecksyndikat „Nordstad“ sein. „Ich glaube, die Kollegen der Nachbargemeinde sind sich der Tragweite ihrer Entscheidung nicht vollkommen bewusst gewesen. Es darf deswegen aber zu keiner ‚Nordstad à deux vitesses‘ kommen“, meinte der Schierener Bürgermeister.