Cop26Der Musterschüler: Luxemburgs neue Mobilitätspolitik Thema im Glasgow

Cop26 / Der Musterschüler: Luxemburgs neue Mobilitätspolitik Thema im Glasgow
François Bausch auf der Klimakonferenz Cop26 Foto: MMTP

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Als Musterbeispiel in Sachen Klimaschutz wurde Luxemburg am Donnerstag bei der Klimakonferenz Cop26 in Glasgow zwar nicht bezeichnet, als Musterschüler in Sachen Mobilität aber schon. In einer Gesprächsrunde erläuterte Minister François Bausch, wie und warum das Land den Weg zum gratis öffentlichen Transport einschlug.

„Nul n’est prophète dans son pays“: Während Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) hierzulande mitunter in den sozialen Medien für jeden Stau, die Erhöhung des Benzinpreises und auch so manchen Strafzettel persönlich verantwortlich gemacht wird, schaut man im Ausland mit Anerkennung und auch ein wenig Neid auf Luxemburg. Die Impulse der letzten Jahre in Sachen Mobilität sind jedenfalls nicht unbemerkt geblieben, sei es der Bau der Tram und vor allem der gratis öffentliche Transport.

So war das auch am Donnerstag in Glasgow, wo Bausch im Rahmen der Cop26 an einer Konferenz mit dem sperrigen Titel „Climate and transport: What’s needed for substainable mobility and how to get there“ teilnahm. Neben Bausch waren die äthiopische Transportministerin Dagmawit Moges, der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank BEI, Kris Peeters, sowie Binyam Reja als Vertreter der Weltbank geladen. 

Kompliziert und einfach zugleich

Und natürlich musste Minister Bausch den Anwesenden erklären, wie es zum gratis öffentlichen Transport im Großherzogtum kam. „Die Geschichte ist kompliziert und einfach zugleich“, holte Bausch bis in das Jahr 2013 aus. Kompliziert, weil jahrzehntelang das Automobil im Land absolute Priorität besaß. Einfach, weil es in Anbetracht des alltäglichen Verkehrsinfarkts auf Luxemburgs Straßen keine Alternative zu einem ganz neuen Mobilitätskonzept gab. Dabei geht es darum, Menschen zu befördern und keine Fahrzeuge. Ein solches Motto in dem Land umzusetzen, das EU-weit die höchste PKW-Dichte aufweist, sei die eigentliche Herausforderung, so Bausch. Der gratis Transport wäre ungemein wichtig gewesen, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie von einem neuen Mobilitätskonzept profitieren und dass es sich dabei nicht um eine Politik gegen das Auto handele. Immerhin habe sich die Zahl der Zugpassagiere in den letzten 10 Jahren um 80% erhöht, so Bausch. „Das Wichtigste am gratis öffentlichen Transport war die breite Debatte über Mobilität, die dadurch entstand“, sagte Bausch. Um sinngemäß anzufügen, dass eine solche Diskussion nicht mit der Rute, sondern mit der Karotte zu führen sei. 

Natürlich ist es nicht damit getan, den öffentlichen Transport kostenlos für die Benutzer zu machen. Gleichzeitig müsse in das Angebot investiert werden. Das sei eine Frage der Prioritäten, so Bausch. In den letzten 40 Jahren sind in Luxemburg zwei Drittel der Investitionen im Bereich Transport in den Straßenbau geflossen, lediglich ein Drittel in den öffentlichen Verkehr. Das Verhältnis sei heute umgekehrt. In diesem Kontext wies der Vizepremier auch auf die Radinfrastruktur hin, in der ein viel höherer „Return on Invest“ zu erzielen sei als bei Investitionen für den motorisierten Verkehr. „Schlussendlich ist eine effiziente und nachhaltige Mobilität abhängig davon, wie der urbane Raum gestaltet wird“, sagte François Bausch in seinem Fazit. „Wir müssen uns nicht wundern, wenn wir die Klimaziele und eine bessere Mobilität verpassen, wenn wir so planen wie in der Vergangenheit. Die Städte müssen für die Menschen gestaltet werden.“ Und eben nicht für Autos. 

Jemp
14. November 2021 - 10.00

Et ass ganz einfach: Dem gringe Geldsak seng Botzfra bezillt hirem Patron säin Porsche Taycan. Als Belounung därf se en all Woch eng Kéier botzen.

Zielt mir neischt mei?
12. November 2021 - 13.56

Mir doen dei Stater Leit leed dei neischt vum Tram hun. Mir hei Uewen können de ganzen Dag vun Huldang iwert Elwen op Clierf domat hin an hier fueren a brauchen neischt ze bezuelen, an dei Stater kreien CO2 Steier opgebrummt. Correct esou, dir Greng. An dobei fiert och nach den Zuch all Dag pünktlich hei Uewen an Afrika?

decke lärry
12. November 2021 - 11.02

Jo hat schon oft de Verdacht dass et bei villem wat eis Gréng an der Regierung esou décidéieren an nach am Kapp hun, net onbedéngt em d'Wuël vun de Lëtzebuerger*innen geet oder eisem Land, ma dass sech do wëllen perséinlech Denkmäler fir Bausch,Turmes an Dieschbourg gesaat gin a sie sech an eist Land am "vorauseilenden Gehorsam", wëllen als Musterschüler dostoë loossen. De Niëweneffekt bei däer approche as ganz einfach dass lénks a riëts zevill Leit leiegelooss gin déi ënnert Riëder kommen, an deenen hier Schicksaler bewosst mat a kaaf geholl gin an einfach vum Dësch gewëscht gin. Et ass wéi gewinnt hei am Land ëmmer nees just eng Politik fir eng bestëmmte Cliëntèle, déi aner kënnen da kucken dass se eenz gin, dat obwuël och déi Leit iwerzeegt sin a mat hiere Méiglechkeeten mat un enger besserer Welt schaffe wëllen.

Immer diese Lügen!
12. November 2021 - 9.26

Der gratis öffentliche Transport ist nicht gratis, hören Sie doch auf uns zu belügen. Alles wird einmal zurück bezahlt inclusive der Subsidien für Fahrräder und Autos, die die meisten von uns sich selber kaufen könnten. Und wenn ich während der Ferien ins Ösling wandern möchte, dann fährt keine Bahn, und das seit Jahren.

Wieder Mann
12. November 2021 - 8.41

Wer die EMobilität als Lösung des Klimaschutzes ansieht und willkürlich , bewusst die Umweltzerstörung, das Abholzen großer Waldbestände für die Gewinnung des in EMobilbatterien ( auch Greenakku genannt, was reiner Betrug ist)verwendeten Lithium in Kauf nimmt , schummelt (wohl luxemburgische Normalität ) .Ein Musterbeispiel von Ignoranz ein Problem durch ein anderes Problem zu ersetzen.Im Norden von Portugal, Tras-os-Montes ,soll auf einer Fläche von 600 ha im Tagebau das Lithium abgebaut werden. Eine komplette Gebirgskette der Serra d‘Arga mit Seen , Bächen ,Wasserfällen würde diesem Raubbau zum Opfer fallen. Ebenfalls befinden sich in dieser Region bedrohte Pflanzen-, Tierarten( Durchzug des atlantischen Wolfes) .Den Bürgern unseres Landes wird vom grünen Kapitalismus die Wahrheit in Punkto E Mobilität verschwiegen.Sie werden im Glauben die Natur, das Klima zu retten zur Kasse gebeten. Nicht nur Portugal ist von der Ausbeutung durch den grünen Kapitalismus betroffen, auch in Serbien streckt er seine Tentakel aus.(Artikel zum Thema Jan Man finden bei woxx/de.com/euronews.com/ Deutschlandfunk/eu-umweltbüro/Tagesschau.de…)