Montag27. Oktober 2025

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BasketballDer Marathon beginnt: Vorschau auf die NBA-Play-offs

Basketball / Der Marathon beginnt: Vorschau auf die NBA-Play-offs
Die Phoenix Suns und Chris Paul (3) peilen ihren ersten NBA-Titel an Foto: AFP/Ezra Shaw

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Die 75. reguläre Saison der National Basketball Association (NBA) ist vorbei. Am Samstag beginnen die mit Spannung erwarteten Play-offs. Die gleichen eher einem Marathon als einem Sprint, denn der Höhepunkt steigt erst am 2. Juni mit dem Beginn der Finals. Wir schauen auf die Saison zurück, blicken voraus auf die Play-offs und beleuchten Favoriten so wie chancenreiche Außenseiter.

Der Saisonverlauf

Die Überraschungen: Nur die wenigsten Experten hätten die Miami Heat und die Boston Celtics an der Spitze der Setzliste der Eastern Conference erwartet. Starspieler Jimmy Butler führte die Heat zum Southeast-Division-Titel und bekam tatkräftige Unterstützung von dem erst 22-jährigen Guard Tyler Herro. Die Celtics haben ebenfalls zwei Topscorer mit Jayson Tatum und Jaylen Brown, bestechen aber durch die beste Defensive. Sie lassen in der offensiv ausgerichteten NBA nur 104.5 Punkte pro Spiel zu (Liga-Bestwert). In der Western Conference waren es die Memphis Grizzlies, die überraschten. Der talentierte Kader ist ausgeglichen besetzt und wäre der jüngste der Geschichte in den NBA Finals.

Die große Enttäuschung: Reichlich Spott und Häme gab es in der letzten Woche für die Los Angeles Lakers. Mit einer Bilanz von 33 Siegen und 49 Niederlagen verpasste das Lieblingsteam der Hollywood-Stars die Play-offs. Das mag derzeit nicht ungewöhnlich sein, aber das Team um Kapitän und Legende LeBron James ging als Mitfavorit in diese Saison. James wird vorgeworfen, nur für die persönliche Statistik gespielt zu haben. Sein bester Punktedurchschnitt seit 2005 (30.3) unterstreicht diese Mutmaßung, aber andere dürfen sich der Verantwortung nicht entziehen. Point Guard Russell Westbrook spielte weit unter den Erwartungen. Coach Vogel (mittlerweile entlassen) traf viele falsche Entscheidungen und auch das Management ist mitschuldig. Sie stellten ein Team mit einem Durchschnittsalter von über 30 Jahren zusammen. Die Zukunft sieht demnach nicht viel besser aus.

Große Enttäuschung: LeBron James und die Los Angeles Lakers haben die Play-offs verpasst
Große Enttäuschung: LeBron James und die Los Angeles Lakers haben die Play-offs verpasst Foto: AFP/Kevork Djansezian

Die Play-offs

Noch zwei gesucht: Die Top sechs Teams der Eastern und der Western Conference qualifizierten sich direkt für die Play-offs. Seit 2021 benutzt die NBA das Page-McIntyre-System in einem sogenannten Play-In-Turnier, um die restlichen vier Qualifikanten auszumachen. Platz sieben bis zehn der jeweiligen Konferenz spielen in diesem Modus um die freien Plätze. Bei Redaktionsschluss standen noch zwei Entscheidungen aus.

Best-of-Seven: Nach dem Play-In Turnier sind alle Spiele „Best-of-Seven“. Ein Team erreicht demnach die nächste Runde, wenn es in seiner „Series“ viermal gewonnen hat. Der Heimvorteil gehört der Mannschaft, die höher in der Setzliste steht. In den NBA Finals geht der Heimvorteil dann an das Team mit der besseren Bilanz aus der regulären Saison.

Favorisierte Teams

Phoenix Suns: Die Vorjahresfinalisten dominierten und schlossen die Saison mit der besten Bilanz ab (64-18). Guard Devin Booker (25) ist der Leader in einer Mannschaft, die offensiv wie defensiv zu den Besten gehört. Superstar Chris Paul (Spitzname „CP3“) verlängerte seinen Vertrag, um seinen Traum, eine NBA Championship zu gewinnen, noch wahrzumachen. Es wäre der erste NBA-Titel für den Klub.

Milwaukee Bucks: Der Liga-MVP der letzten zwei Jahre, Giannis Antetokounmpo, ist auf gutem Weg, zum dritten Mal zu gewinnen. Gleichzeitig hat der Grieche seine Milwaukee Bucks wieder souverän in die Play-offs geführt. Der Titelverteidiger hat alle Chancen, der Eastern-Conference-Vertreter in den Finals zu werden, muss jedoch defensiv konsequenter auftreten.

Brooklyn Nets: Ebenfalls Probleme in der Defensive hat das Team aus New York. Dafür haben sie zwei herausragende Offensivspieler mit Kevin Durant und Kyrie Irving. Die Nets waren der Topfavorit vor Saisonbeginn, konnten sich aber nur als Siebter der Eastern Conference im Play-In-Turnier qualifizieren. Manche Beobachter glauben, sie hätten die reguläre Saison mit angezogener Handbremse gespielt, um Kräfte zu sparen.

Golden State Warriors: Der fünfmalige NBA-Finalist (2014 bis 2018) hat sich nach einer kurzen Durststrecke zurückgemeldet. Wenn die Starting Five fit ist, werden sie wieder ein Wörtchen mitreden. Drei-Punkte-König Stephen Curry ist immer noch in seinem Element und der junge Jordan Poole hat einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Mit Außenseiterchancen

Die Boston Celtics um Daniel Theis sind das Überraschungsteam der Saison
Die Boston Celtics um Daniel Theis sind das Überraschungsteam der Saison Foto: dpa/Morry Gash

Boston Celtics: Das Überraschungsteam der Saison könnte an glorreiche alte Zeiten anknüpfen. Coach Udoka hat gleich in seinem ersten Jahr Boston in ein ernstzunehmendes Team geformt. Sie haben sich den Heimvorteil erkämpft, stehen allerdings gleich in der ersten Runde vor einer hohen Hürde, den Brooklyn Nets.

Dallas Mavericks: Es ist kein Zufall, dass sich auch der zweite Außenseiter auf eine starke Defensive verlassen muss. Offensiv haben sie den hochtalentierten, aber derzeit angeschlagenen Luka Doncic in ihren Reihen. 52 Siege und 30 Niederlagen sind die beste Saisonbilanz seit 2010, als Dirk Nowitzki die Mavericks zur Championship führte.