Donnerstag23. Oktober 2025

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LiteraturDer Luxemburger Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Pierre Joris ist tot

Literatur / Der Luxemburger Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Pierre Joris ist tot
Zu Hause in New York: Pierre Joris Foto: Philippe Matsas/CNL

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Der luxemburgisch-amerikanische Poet Pierre Joris ist im Alter von 78 Jahren gestorben.

Der luxemburgische Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Pierre Joris ist verstorben. Während er in Luxemburg aufwuchs, war sein Leben von einer stetigen Bewegung zwischen Europa, den USA und Nordafrika geprägt. Über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg veröffentlichte er über 50 Bücher – Lyrik, Essays, Übersetzungen und Anthologien –, die ihn zu einer der prägenden Stimmen der zeitgenössischen Poesie machten.

Joris war ein Brückenbauer zwischen Sprachen und Kulturen, ein Meister der Übersetzung, insbesondere von Paul Celans Werk, und ein Theoretiker der Nomad Poetics. Zu seinen bedeutenden Veröffentlichungen zählen „Breathturn into Timestead: The Collected Later Poetry of Paul Celan“ (2014), „Barzakh: Poems 2000-2012“ (2014), „The University of California Book of North African Literature“ (2012) und sein zuletzt erschienenes Werk „Adonis & Pierre Joris: Conversations in the Pyrenees“ (2018). Neben der Literatur widmete er sich auch der Performancekunst, oft in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Künstlerin Nicole Peyrafitte.

Für sein Lebenswerk wurde Joris 2020 mit dem „Prix Batty Weber“ ausgezeichnet. Bis zuletzt lebte er in Bay Ridge, Brooklyn – wenn er nicht gerade auf Reisen war. Mit seinem Werk hinterlässt er eine poetische Spur, die Grenzen überschritt und die Welt in ihrer ganzen Vielfalt umarmte.