Samstag8. November 2025

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TiereDer Kiebitz ist in Luxemburg vom Aussterben bedroht

Tiere / Der Kiebitz ist in Luxemburg vom Aussterben bedroht
In Luxemburg steht der Kiebitz auf der Roten Liste Foto: Sicona

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Der heimische Watvogel aus der Familie der Regenpfeifer mit der Punk-artigen Frisur gehört zu den am Boden brütenden Arten. Er ist etwa so groß wie eine Taube und kann über 20 Jahre alt werden.

Der Kiebitz ernährt sich vorwiegend von Insekten und Larven, frisst aber auch Würmer, Samen und Getreidekörner. Sein Lebensraum befindet sich in der offenen Landschaft, wobei niedrige Vegetation, feuchte Stocherflächen und die Abwesenheit von dichteren Gehölzstrukturen oder anderen Sichtbarrieren gewährleistet sein müssen.

Der Kiebitz besiedelte ursprünglich vor allem Moore und Feuchtwiesen, ist mittlerweile aber auch vielfach auf Äckern anzutreffen. Dort macht er sich ein Nest in einer Mulde am Boden und legt zwischen März und Juni ein- bis zweimal bis zu vier Eier. Die Art ist ein Teilzieher, d.h. zur Überwinterung bleiben Einzeltiere bei uns, während andere Richtung Süden ziehen. 

Gefährdung

In Luxemburg steht der Kiebitz auf der Roten Liste als Art, deren Bestand vom Erlöschen bedroht ist. Sein Lebensraum wurde vor allem durch Entwässerung, frühe Mahd und intensive Landnutzung zerstört. Auch stellt eine starke Freizeitnutzung eine große Gefahr für die Jungtiere dar. Hinzu kommen Prädatoren, wie Fuchs oder Waschbär, die die Nester plündern, obschon der mutige Vogel diese auch schon mal verscheuchen kann.

Renaturierung und Erfolge

Die Wiederherstellung von Feuchtgebieten mit angepasster Bewirtschaftung bietet dem Kiebitz wieder geeignete Lebensräume. So konnte sich die seltene Vogelart in einem von Sicona neu hergestellten Feuchtgebiet in der Gemeinde Beckerich erfolgreich ansiedeln. Ein Erfolg, der die Naturschutzakteure sehr freudig stimmt, denn die Art brütet dort nun seit einigen Jahren.

Bereits wenige Jahre nach Anlage des Feuchtgebiets stellte sich hier eine kleine Kiebitz-Brutkolonie ein, die seither stetig anwächst. Dieses Jahr erwiesen sich drei bis vier der insgesamt elf Brutversuche als erfolgreich und es konnten mindestens zehn Jungvögel die sehr kritische Periode bis zur Flugfähigkeit überstehen.