GesundheitstechnologieDer erste „Bio-Inkubator“ Luxemburgs kommt nach Esch

Gesundheitstechnologie / Der erste „Bio-Inkubator“ Luxemburgs kommt nach Esch
Landesweit zählt der Sektor der Gesundheitstechnologie heute 136 Firmen und 1.600 Mitarbeiter. Auf dem Bild zu sehen ist das  „House of Biohealth“. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Es geht voran. Der Rohbau des dritten und letzten Teils des „House of Biohealth“ steht. Eine Reihe von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor hat bereits heute hier ihren Sitz. Rund 450 Personen sind aktuell am Standort aktiv. Die Räumlichkeiten werden nun wachsen. Unter anderem ein spezialisierter Firmeninkubator wird sich künftig dazugesellen.

Es läuft nicht immer alles wie geplant. Die Gewerbezone ZARE neben Esch sollte einst zu einem Standort für das Handwerk werden, sagt Martin Kox am Donnerstag im Rahmen einer Veranstaltung. Die ursprüngliche Idee war, ein „Handwerkerhaff“ zu schaffen, so der ZARE-Vizepräsident. Unter anderem die Editpress-Druckerei hat hier ihr Zuhause. Doch als der ehemalige Wirtschaftsminister Jeannot Krecké 2009 (etwa fünf Jahre nach der Gründung) nach Land für „Biotech“ suchte, habe man zugestimmt. „Um neue Sektoren zu erschließen, muss man auch mal bereit sein, neue Wege zu gehen“, sagt Kox.

Entstanden ist das „House of Biohealth“. Ein „einzigartiges Zuhause für Unternehmen aus dem Sektor der Gesundheitstechnologie“, sagt der heutige Wirtschaftsminister Franz Fayot. „Biohealth“ ist einer der Sektoren, die vor einem Dutzend Jahren ausgewählt wurden, um die Luxemburger Wirtschaft zu diversifizieren, sagt er. Der Sektor spiele eine Schlüsselrolle für ein Land, sowohl was die Gesundheit als die Wirtschaft angeht. Landesweit zählt der Sektor heute rund 136 Firmen und 1.600 Mitarbeiter.

Auf dem Gelände in Esch-Belval  sind derzeit neun Unternehmen und zwei öffentliche Forschungslabore, das „Luxembourg Institute of Health“ und das „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“, angesiedelt. Die Tätigkeitsfelder sind vielfältig und spiegeln die Vielfalt des luxemburgischen Health-Tech-Sektors wider, von der Diagnostik über medizinische Geräte bis hin zur digitalen Gesundheit, hebt der Minister hervor.

„Südspidol“ in direkter Nachbarschaft

Mitte dieses Jahres soll dann auch der dritte und letzte Teil des „House of Biohealth“ für die neuen Mieter fertig sein. Der Erweiterungsbau wird weitere 5.000 Quadratmeter Nutzfläche bringen. Der gesamte Standort biete dann Platz für bis zu 600 Forscher, insgesamt 9.500 Quadratmeter Laborfläche und 5.500 Quadratmeter Bürofläche. Interessenten gebe es bereits, sagt Fayot.

Wirtschaftsminister Franz Fayot bei der Besichtigung der neuen Räumlichkeiten von „Fast Track Diagnostics – Siemens Healthineers“
Wirtschaftsminister Franz Fayot bei der Besichtigung der neuen Räumlichkeiten von „Fast Track Diagnostics – Siemens Healthineers“ Foto: Editpress/Julien Garroy

Neu hinzukommen wird bereits im Frühling der erste „Bio-Inkubator“ Luxemburgs, kündigt Wirtschaftsminister Fayot an. Dieser Inkubator soll bis zu zehn junge Start-ups, Forschungs-Spin-offs und andere innovative Unternehmen beherbergen, die ausschließlich aus dem Bereich der Gesundheitstechnologien stammen. Ziel sei es, das Zusammenspiel zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Bereich der Gesundheit weiter zu fördern und zu stimulieren. Für derartige Firmen seien hohe Mieten oft ein Problem, sagt Fayot. „Und wir haben keine Pharmakonzerne, die solche Firmen beherbergen können.“ Neben der Bereitstellung von 350 Quadratmetern voll ausgestatteter Laborfläche werde man den künftig beherbergten Unternehmen auch professionelle Unterstützung bieten, was die Geschäftsentwicklung angeht.

Zu den bereits heute im „House of Biohealth“ anwesenden Unternehmen zählen beispielsweise der auf Wundheilung spezialisierte Produzent von Flamigel, „Flen Health“, und „Fast Track Diagnostics“. Letzteres beschäftigt 127 Mitarbeiter und ist im Bereich der Entwicklung von molekulardiagnostischen Kits (PCR) für Large Scale Testing tätig. Zur Entwicklung einer neuen Version ihres Diagnosekits hatte das Unternehmen im Rahmen der Beihilfen zur Bekämpfung von Covid-19 finanzielle Unterstützung vom Wirtschaftsministerium erhalten. Diese Tests werden nun von Esch aus in 70 Länder exportiert, fügt Bürgermeister Georges Mischo hinzu. „2020 hat gezeigt, wie wichtig es ist, in Gesundheit, Medizin und Forschung zu investieren.“

Doch auch wenn nun der letzte Teil des „House of Biohealth“ errichtet ist, so kann der Standort noch weiter wachsen. Für die Zukunft gibt es Pläne, Ideen und Gedanken. Hinter dem Gebäude gibt es noch ungenutztes Land. Man will die Zukunft des öffentlichen Gesundheitswesens mitgestalten. Neue Trends wie die „personalisierte Medizin“ angehen. Außerordentlich positiv auf die zukünftige Entwicklung des „House of Biohealth“ dürfte sich die Nähe zur Uni sowie die Errichtung des neuen „Südspidol“ in direkter Nachbarschaft auswirken.

Das „House of Biohealth“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Wirtschaftsministerium, privaten Investoren und dem „Syndicat intercommunal pour la création, l’aménagement, la promotion et l’exploitation d’une zone d’activités économiques à caractère régional à Ehlerange“ (ZARE).

Jessup
24. Januar 2021 - 21.00

Bio-Inkubatoren ist was die Nimbys in Pandemie-Zeiten lieben.

Turmalin
22. Januar 2021 - 23.41

@ Nomi "An waat ass mat Secherheet vun den Anwunner rond erem ?" Sidd Dir alt erëm de Nimby, et hätt mech jo och gewonnert.

G.B.
22. Januar 2021 - 13.12

@t-Redaktion Erlaube höflichst imTitel : Der erste „ Bio -Inkubator » Luxemburgs kommt nach Esch , Esch in Esch-BELVAL zu erweitern. Der Stadtname Esch -Alzette wird sowieso in absehbarer Zeit in ESCH-Belval abgeändert werden , da bereits u.a.m. die halbe Escher Geschäftswelt nach Belval abgewandert ist !

Nomi
22. Januar 2021 - 10.47

Forschen dann do elo Frankensteinbiologen ? An waat ass mat Secherheet vun den Arbecht/Forscherplatzen ? An waat ass mat Secherheet vun den Anwunner rond erem ?