Hamms Verteidiger Alexandros Papadopoulos ist der einzige Grieche, der in der BGL Ligue aktiv ist. Wenn der F91 Düdelingen am Donnerstag in dessen Heimat auf Olympiakos Piräus trifft (21.00 Uhr im Karaiskakis- Stadion), drückt der 21-Jährige trotzdem dem luxemburgischen Meister die Daumen, denn sein bester Freund spielt beim Erzrivalen Panathinaikos.
Alexandros Papadopoulos kam am 2. März 1997 in Luxemburg zur Welt. Sein Vater arbeitete damals wie heute im Großherzogtum. Fünf Jahre später zog es die griechische Familie zurück auf die Heimatinsel Lesbos in der nördlichen Ägäis. Papadopoulos und sein Bruder Tomas wuchsen in Mytilini auf. Die Hafenstadt ist das kulturelle und administrative Zentrum der drittgrößten griechischen Insel. Zwischen dem antiken Theater und dem feinkörnigen Strand lernte der heutige RMHB-Verteidiger das Kicken. Dort traf er auch erstmals Flügelflitzer Anastasios Chatzigiovanis, mit dem er zur Schule ging und im kleinen lokalen Verein Odysseas Elytis das ABC des Fußballs lernte. „Bereits mit 15 Jahren haben wir in der ersten Mannschaft gespielt. Es waren ein paar ältere dabei, aber der Großteil der Spieler kam aus der Jugendabteilung des Klubs“, erklärt der Abwehrmann nicht ohne Stolz.
Kurz darauf trennten sich die Wege der beiden Freunde. 2015 zog Papadopoulos wieder mit seiner Familie nach Luxemburg, wo sein Vater beruflich eine neue Herausforderung fand. Chatzigiovanis wurde bereits davor von Panathinaikos Athen entdeckt und ging ins Jugendinternat der „Kleeblätter“. Auch der heutige Hammer versuchte sein Glück in Lehrgängen bei Olympiakos und Panathinaikos, wurde aber nicht ausgewählt, obwohl er als 16-Jähriger zum Kader einer pre-nationalen griechischen Jugendauswahl gehörte.
Papadopoulos hat den Traum, irgendwann für ein Land auflaufen zu können, jedoch nicht aufgegeben. „Ich bin seit sechs Monaten luxemburgischen Staatsbürger. Das habe ich gemacht, weil ich darauf hoffe, irgendwann in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Derzeit ist meine Spielzeit in Hamm eher begrenzt und ich weiß, dass noch sehr viel Arbeit auf mich zukommen wird, wenn ich dieses Ziel erreichen will.“
Fußball spielte schon immer eine große Rolle in der Familie Papadopoulos. Der Vater ist seit jeher Olympiakos-Anhänger. Sein älterer Bruder, der hierzulande bereits für die Jeunesse und RM Hamm Benfica am Ball war, kämpft derzeit mit APS Eolikos um den Aufstieg in die zweite Liga. „Wenn das nicht klappt, wird er nach Luxemburg zurückkehren“, verrät Alexandros, der im vergangenen Winter für sechs Monate kurz sein Glück beim Drittligisten Diagoras Agias Paraskevis versuchte, ehe er wieder nach Cents zurückkehrte.
Egal wohin seine Wege ihn verschlugen, die Freundschaft zu Anastasios Chatzigiovanis blieb erhalten. „Er ist ein richtig guter Kumpel. Immer wenn ich in Griechenland bin, treffen wir uns.“ Mit zunehmender Zeit wurde auch Papadopoulos Fan von Panathinaikos. „Sie haben die besten Fans des Landes. Die Anhänger von Olympiakos sind hingegen deutlich aggressiver. Realistisch gesehen ist Olympiakos jedoch der bessere Verein, auch wenn sie vergangene Saison nicht Meister wurden und auch in dieser Saison noch nicht ganz vorne in der Tabelle stehen. Ich gehe aber davon aus, dass Olympiakos noch das Feld von hinten aufrollen kann … so wie ja auch der F91 in Luxemburg.“
Alte Bekannte
Als Papadopoulos 2015 von Griechenland nach Luxemburg übersiedelte, war bei RM Hamm Benfica kein Geringerer als der heutige F91-Coach Dino Toppmöller Trainer. Der Verteidiger kam unter dem Deutschen nicht zum Einsatz, hat aber noch sehr gute Erinnerungen an seinen ehemaligen Fußballlehrer: „Toppmöller ist ein sehr professioneller und taktisch sehr starker Trainer. Jede Einheit war gut.“ Mit Patrick Stumpf steht ein weiterer ehemaliger Teamkollege im Kader der Düdelinger.
Deshalb, wegen seiner Liebe zu Panathinaikos und weil er mittlerweile die Luxemburger Staatsbürgerschaft angenommen hat, wünscht sich Papadopoulos ein positives Resultat für das Team aus der „Forge du Sud“: „Ich habe Düdelingen im Hinspiel im Stadion unterstützt und werde es auch diesmal tun. Direkt nach unserem Training werde ich mir die Partie im Fernsehen ansehen. Toppmöller wird mit Sicherheit versuchen, mindestens ein Unentschieden zu holen. Und das ist für Düdelingen auch möglich. Ich würde auf Konterangriffe setzen, denn der F91 hat die ideale Mannschaft dafür. “
Mit 20 Mann nach Piräus
Am Mittwochmorgen um 8.00 Uhr nehmen 20 F91-Spieler die Reise nach Piräus in Angriff. Nicht mit dabei sind u.a. Kevin Malget, Jonathan Joubert (beide verletzt) und Joe Frising (suspendiert). Aus dem offiziellen Kader, welcher der Uefa vorliegt, wurden Delvin Skenderovic und Daniel Gonçalves nicht berücksichtigt.
Das Aufgebot
Tor: Landry Bonnefoi, Enzo Esposito
Abwehr: Milan Bisevac, Tom Schnell, Edisson Jordanov, Jerry Prempeh, Bryan Mélisse, Aniss El Hriti;
Mittelfeld: Marc-André Kruska, Mario Pokar, Danel Sinani, Dominik Stolz, Clément Couturier, Leon Jensen, Stelvio Cruz, Levan Kenia;
Angriff: Patrick Stumpf, Edis Agovic, Nicolas Perez, David Turpel
Mailand: Wenger soll Gattuso ersetzen
Der langjährige Arsenal-Teammanager Arsene Wenger steht offenbar vor einem neuen Engagement. Wie unter anderem das Magazin France Football berichtete, soll der 69-jährige Franzose das Traineramt beim 18-maligen italienischen Meister AC Mailand übernehmen. Entsprechende Gespräche mit Wenger und den Klubbossen sollen bereits zu einer Vereinbarung geführt haben. Demnach würde Wenger Gennaro Gattuso (Vertrag bis 2021) ablösen. Unter dem Weltmeister von 2006 belegen die „Rossoneri“ nach elf Spieltagen den vierten Tabellenplatz. Wenger, von 1996 bis zum Ende der Saison 2017/18 bei den „Gunners“ in London tätig, hatte selbst kürzlich angekündigt, Anfang 2019 wieder ins Fußballgeschäft zurückzukehren. Der F91 trifft am 29.11. im zweitletzten Gruppenspiel auswärts auf den AC.
De Maart







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