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FinanzplatzDer chinesische Haupteigentümer will offenbar die BIL verkaufen

Finanzplatz / Der chinesische Haupteigentümer will offenbar die BIL verkaufen
Bei der Pressekonferenz zum Verkauf der BIL an Legend Holdings war auch der heutige Premierminister Luc Frieden dabei – damals als Präsident des Verwaltungsrats der Bank Foto: Editpress-Archiv/Hervé Montaigu

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Luxemburgs älteste Privatbank könnte bald einen neuen Eigentümer haben. Die chinesische Legend Holdings erwägt laut Reuters den Verkauf der traditionsreichen BIL.

Die Banque Internationale à Luxembourg (BIL) könnte bald den Besitzer wechseln. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, prüft der chinesische Mehrheitseigner Legend Holdings verschiedene Optionen – darunter auch einen Verkauf.

Die Beteiligungsgesellschaft hält 90 Prozent an der 1856 gegründeten Bank, der luxemburgische Staat ist mit zehn Prozent beteiligt. Laut Reuters arbeitet Legend Holdings mit Goldman Sachs an möglichen Szenarien. Eine Quelle beziffert den Unternehmenswert der BIL auf 2,5 bis 3 Milliarden Euro. 2017 hatte Legend Holdings rund 1,48 Milliarden Euro für den Einstieg bezahlt. Der damalige Eigentümer, Precision Capital, hatte 2012 nur 730 Millionen Euro gezahlt.

Verkauf oder Teilverkauf?

Ein Verkauf könnte auch nur Teile der Bank betreffen – etwa das Privatkundengeschäft oder die Vermögensverwaltung. Die BIL, Legend Holdings und Goldman Sachs wollten sich auf Anfrage von Reuters nicht äußern.

Wird es zu einem Verkauf kommen, dann hat die BIL nicht besonders lange zu Legend Holdings gehört. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft, zu der der Computerhersteller Lenovo zählt, hatte die Luxemburger Bank 2017 vom damaligen Besitzer Precision Capital abgekauft. Die Investoren aus Katar hatten die BIL auch erst fünf Jahre zuvor übernommen, als diese Teil des Dexia-Konzerns war, der gerade am Zusammenbrechen war. Für die Investoren aus Katar war es ein gutes Geschäft. Damals wurde der Wert der BIL auf gerade mal 730 Millionen Euro eingestuft. 

Im Gegensatz zu den Katarern, die nur für eine kurze Zeit in die BIL eingestiegen waren, verfolgten die neuen Aktionäre langfristigere Ziele, wurde 2017 beim Kauf durch Legend verkündet. Die neuen Besitzer würden die BIL „nicht als spekulative Finanzinvestition, sondern als Teil ihrer langfristigen strategischen Beteiligungen“ kaufen. Zudem hatte Legend sich auch „zur Erhaltung der Marke BIL und zu ihrer Unabhängigkeit verpflichtet“, so der damalige Verwaltungsratspräsident Luc Frieden.

Die 1856 gegründete BIL zählt zu den historischen Luxemburger Banken. Sie war Gründungsmitglied der Luxemburger Börse, Hauptemittent der ersten Euro-Anleihe, Mitgründer der Cedel und vieler anderer Luxemburger Betriebe. Im Jahr 2000 wurde sie in Dexia BIL umbenannt, seit 2012 heißt sie jedoch wieder BIL. Im Juni 2024 belief sich das verwaltete Vermögen der BIL auf 45,5 Milliarden Euro – ein Anstieg von 20 Prozent im Jahresvergleich. Der Nettogewinn sank jedoch um 20 Prozent auf 83 Millionen Euro.

Grober J-P.
26. März 2025 - 11.50

Wie geht es weiter........? Wo ist der Knoten, was meint der CEO, was sagt der Finanzchef ?

Bram St.
24. März 2025 - 10.26

Dem Nosferatu ass net ze trauen.

Grober J-P.
21. März 2025 - 17.34

" etwa das Privatkundengeschäft " Wieder so ein Deal, Leute bitte wechseln ehe es zu spät ist. Oma hatte doch Recht, hatte ihr armselig Erspartes unter dem Schweinetrog "gebunkert".