Samstag25. Oktober 2025

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GedenkmonatDer „Black History Month“ in Luxemburg

Gedenkmonat / Der „Black History Month“ in Luxemburg
Hommage an den Unabhängigkeitskämpfer Amílcar Cabral: Hier auf den Kapverden, diese Woche in Esch Foto: Paul Arps, CC BY 2.0 

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Von Königen, Unabhängigkeitskämpfern und Lizz Wright: Der „Black History Month“ in Luxemburg wartet mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Das erwartet Sie in der ersten Woche.

Der Oktober steht vor der Tür – und damit neben dem Herbstwetter auch der „Black History Month“ in Luxemburg: Die anti-rassistische NGO „One People“ begeht zum zweiten Jahr in Folge den Gedenkmonat zur Wertschätzung der „Black History“, ihren Vertreter*innen und Nachfahren. Zahlreiche Veranstaltungen in den unterschiedlichsten Kulturinstitutionen des Landes laden dazu ein, Geschichten und Figuren der afrikanischen Diaspora zum ersten Mal oder neu zu entdecken – die ersten Veranstaltungen geben einen Vorgeschmack, die gesamte Agenda ist auf onepeople.lu einzusehen. 

„African Empires“ in den „Rotondes“

In den „Rotondes“ wird die Doku-Serie „African Empires“ angeboten: Zwei Dokus zeichnen die Geschichte afrikanischer Königreiche vor dem Kolonialzeitalter nach. Die Reise geht am Mittwoch, dem 2. Oktober, zuerst ins „L’Empire du Zoulou“, zum sogenannten „peuple du ciel“. Früher trotzte das Königreich, im 19. Jahrhundert von Shaka Zulu gegründet, den Kolonialmächten; heute ist es Teil von Südafrika. „Comprendre l’histoire de l’Empire Zoulou permet de mieux appréhender la complexité des interactions entre cultures et la richesse des héritages africains“, heißt es in der Filmankündigung.

Eine Woche später, am 9. Oktober, folgt die Doku „L’Empire Mali au-delà des Mandingues“ – und somit der Ausflug in eins der ehemals einflussreichsten Königreiche Westafrikas, im 13. Jahrhundert von Soundiata Keïta begründet. Hier stehen besonders die kulturelle Diversität und die Ressourcen des früheren Königreichs im Vordergrund.

Beide Dokus sind auf Französisch und Englisch untertitelt. Die Screenings beginnen jeweils um 19 Uhr. Eine Anmeldung auf rotondes.lu ist notwendig. 


Autor Wilfried N’Sondé im „Centre national de littérature“

Im „Centre national de littérature“ (CNL) geht es weniger politisch, dafür aber höchst literarisch zu: Am Donnerstag, dem 3. Oktober um 19.30 Uhr, ist dort der französischsprachige Autor und Musiker Wilfried N’Sondé zu Gast. Der gebürtige Kongolese, heute ansässig in Lyon, ist u.a. für seine Romane bekannt. Für jene wurde er bereits mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. In Mersch rühmt er sich aber nicht mit seinen Auszeichnungen, sondern unterhält sich mit Ibikéyé (Charlotte-Camille Salanon) über sein literarisches Schaffen – geprägt von Themen wie Exil, Geschichte und dem Verhältnis der Menschen zu ihrer Umwelt – und trägt Ausschnitte aus seinem Werk vor. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.


Blick auf Amílcar Cabral im „Musée de la résistance et des droits humains“

Wer am Donnerstag stattdessen in Esch unterwegs ist, sollte um 19.30 Uhr im „Musée national de la résistance et des droits humains“ vorbeischauen: In einem Rundtischgespräch werfen die Wissenschaftler*innen und Expert*innen Aleida Vieira, Bernardino Tavares und Filander Gomes einen kritischen Blick auf das Erbe von Amílcar Cabral – einen der bedeutendsten guinea-bissauischen, kapverdischen Unabhängigkeitskämpfer, der dieses Jahr 100 geworden wäre. Die Vortragenden gehen dabei auch auf Cabrals Einfluss auf zeitgenössische Migrationsbewegungen ein. Eine Anmeldung via mnr.lu oder per Mail an [email protected] ist erwünscht. Das Gespräch findet auf Englisch statt, Übersetzungen ins Französische und ins Portugiesische sind geplant. 


„Women in Art“ im „Altrimenti“

Im „Altrimenti“ in Luxemburg-Stadt geben am Freitag, dem 4. Oktober ab 19 Uhr, Frauen den Ton an: Der Abend steht unter dem Motto „Women in Art“. Die geladenen Künstlerinnen dürften Kenner*innen der luxemburgischen Kultur- und Radioszene ein Begriff sein: Modestine Ekete und Hembadoon sind dort nämlich beide seit mehreren Jahren aktiv. Ekete – Schauspielerin, Sängerin und Choreografin – eröffnet den Abend im „Altrimenti“ mit der Performance „Pont invisible“. Was das Publikum genau erwartet, ist ungewiss, doch befasst sich Ekete in ihrer Kunst allgemein mit Themen wie Umweltschutz, Frauenrechten und Integration. Auf ihre Darbietung, um 20.30 Uhr, folgt ein Auftritt von Hembadoon: Die Singer-Songwriterin, die u.a. „Afro Jazz“ spielt, ist Host der zweiwöchentlichen Radiosendung „AFRIKULTURE mix“ auf Radio Ara (sonntags von 13 bis 14 Uhr). 

Die Auftritte von Ekete und Hembadoon sind kostenfrei; einer Platzreservation bedarf es nicht.


„Meet & Greet“ mit Lizz Wright

Zugegeben: Das Konzert der Jazzmusikerin Lizz Wright am Sonntag, dem 6. Oktober, in der „Philharmonie“ in Luxemburg-Stadt ist streng genommen nicht Teil des Programms zum „Black History Month“. Es ist dennoch erwähnenswert – nicht nur wegen Wrights’ musikalischem Talent, sondern auch wegen des Treffens mit der Musikerin, das „One People“ am Folgetag, dem 7. Oktober ab 13 Uhr, anbietet. Wer neben dem Konzertbesuch – Hinweise zum Ticketkauf gibt es unter philharmonie.lu – Lust auf den Austausch mit der Künstlerin und Label-Gründerin hat, kann sich u.a. auf der Website onepeople.lu anmelden. Der Treffpunkt wird den Teilnehmenden kommuniziert. 

Was ist der „Black History Month“?

Der „Black History Month“ (BHM) ist ein Gedenkmonat u.a. zur Erinnerung an zentrale Figuren und Schlüsselmomente in der Geschichte der afrikanischen Diaspora. Der BHM als solcher entstand Ende der 1960er-Jahre in den USA, wo er bis heute im Februar begangen wird. Die Ursprünge des BHM reichen in die 1920er-Jahre zurück. Neben den USA zelebrieren auch Afrika, Kanada, Deutschland, Frankreich, Irland, England und Luxemburg den BHM.