Kein Alkohol, keine ChanceDer Ally Pally bleibt das Herz der Darts-Weltmeisterschaft

XXL-Teilnehmerfeld, explodierendes Preisgeld und bald sogar Turniere in Saudi-Arabien: Der Dartzirkus boomt wie nie zuvor, doch unmoralische Angebote aus dem reichen Ölstaat schmettert die PDC weiter ab. Der Alexandra Palace in London bleibt Schauplatz der WM und das Mekka für Luke Littler und Co. – die größte Darts-Party der Welt wächst dort sogar immer weiter.

Mitbewerber wie der Wüstenstaat müssen sich bis mindestens 2031 gedulden, das hat laut PDC-Boss Barry Hearn vor allem einen Grund: „Können wir Alkohol haben?“, hatte Hearn die Bewerber nach eigenen Angaben gefragt. Sie verneinten. „Dann könnt ihr auch kein Darts haben“, habe er entgegnet. Die kostümiert feiernden Fans im Ally Pally seien nämlich einer der Erfolgsfaktoren. „Wir sind die größte Party der Welt“, sagte Hearn.

Die PDC hält am altehrwürdigen Austragungsort fest, das wurde eine Woche vor Beginn der aufgestockten WM mit 128 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie fünf Millionen Pfund Preisgeld bekannt. Statt eines Umzuges hat das Spektakel nach jahrelangen Verhandlungen in London nun einen Meilenstein im Blick; im kommenden Jahr zieht die WM innerhalb des Gebäudes um. Von der 3.000 Zuschauer fassenden West Hall geht es in die größere Great Hall, wo künftig 5.000 Fans pro Session Platz finden.

Mit der Verlängerung mit dem Alexandra Park and Palace Charitable Trust um fünf weitere Jahre reagierte die PDC auf die enorme Ticketnachfrage, die seit Jahren weit über das Angebot hinausgeht. PDC-Geschäftsführer Porter schwärmt: „Die bisherigen Hindernisse für die Nutzung der Great Hall sind nun beseitigt“, sagte er: „Dieser Umzug ist ein Meilenstein für den Sport.“

Der Ally Pally ist seit 2007 Austragungsort der WM. Für das laufende Turnier waren die Karten laut Hearn in nur zehn Minuten ausverkauft. „Bei der Nachfrage hätten wir das Event wahrscheinlich drei- bis viermal ausverkaufen können“, sagte PDC-Medienchef Dave Allen. Auch viele Fans aus Deutschland bemühten sich um Tickets – die zweitgrößte Fangruppe hinter den Briten, teilte die PDC auf SID-Anfrage mit. Bisher seien 15.000 Tickets an ausländische Fans verkauft worden.

Zuvor hatten Meldungen über einen hochdotierten Vorstoß aus Saudi-Arabien und den drohenden Standortwechsel für Diskussionen gesorgt. Der Golfstaat richtet 2026 erstmals ein Turnier der World Series aus – dabei bleibt es aber fürs Erste. Auch dank der alles entscheidenden Frage.