EditorialDem Spuk im Weißen Haus ein Ende setzen

Editorial / Dem Spuk im Weißen Haus ein Ende setzen
Immer mehr Republikaner wollen ihn loswerden Foto: dpa/AP/Patrick Semansky

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In drei Monaten finden in den Vereinigten Staaten Präsidentschaftswahlen statt, trotz Corona-Pandemie. Beim Versuch, diese für seine Zwecke zu instrumentalisieren und eine Verschiebung der Wahl anzuregen, hat sich Amtsinhaber Donald Trump eine Abfuhr geholt. Vor allem auch bei seiner eigenen Partei. Denn führende Republikaner reagierten umgehend auf das Ansinnen ihres Präsidenten und wiesen es schroff zurück. Eine viel zu seltene Reaktion in den vergangenen vier Jahren, die doch genügend Gelegenheiten boten.

Trumps Vorschlag, die Wahl zu verschieben, geht sicherlich nicht auf dessen Sorge um die Gesundheit und das Wohlergehen der Wähler im Land zurück. Beides war dem Präsidenten von Beginn der Pandemie an ziemlich egal. Vielmehr sieht er mit der anhaltenden Wirtschaftsflaute und den weiter steigenden Arbeitslosenzahlen seine Chancen schwinden, für weitere vier Jahre Hausherr im Weißen Haus zu bleiben. Die Bedeutung und Tragweite von Bill Clintons Sprüchlein „It’s the economy, stupid“ wird selbst einem Donald Trump nicht unerschlossen geblieben sein. Zudem liefern die Umfragewerte, die dem demokratischen Herausforderer Joe Biden einen komfortablen Vorsprung auf den Präsidenten bescheinigen, zusätzlichen Grund zu der Annahme, dass sich nach George Bush senior wieder einmal ein republikanischer Präsident nur eine Amtsperiode lang im Amt halten könnte. Allerdings besagten vor vier Jahren solche Wählerbefragungen ebenfalls, dass Hillary Clinton gegen den Immobilienhändler gewinnen würde, was sie mit über drei Millionen Wählerstimmen Abstand zu Trump auch tat. Nur hatte dieser das US-Wahlsystem auf seiner Seite und die Geschichte endete, wie wir sie bisher ertragen mussten.

Es stellt sich daher die Frage, ob die US-Amerikaner es hinbekommen, sich und das Land vor einer Neuauflage dieser historischen Peinlichkeit zu bewahren. Immerhin sprechen sich nun auch zunehmend mehr republikanische Wähler und ehemalige Funktionäre gegen eine Wiederwahl Trumps aus. Es haben sich verschiedene Gruppen von Republikanern gebildet (Lincoln Project, Republican voters against Trump), die offen gegen ihren Präsidenten werben und dazu aufrufen, am 3. November den demokratischen Kandidaten zu wählen. Auch wenn sich die Nominierung Trumps für seine zweite Kandidatur durch die Republikaner auf eine sehr hohe Mehrheit stützt, so scheint der parteiinterne Widerstand gegen ihn in der „Grand Old Party (GOP)“ an der Basis und in bestimmten Kreisen beträchtlich zu sein.

Zwar wurde die republikanische Partei bereits seit Jahren von radikaleren Elementen wie den Neocons (Neokonservativen) sowie der Tea-Party-Bewegung auf einen rechtspopulistischen Weg geführt. Doch offensichtlich kommen immer mehr traditionelle Republikaner zu der Ansicht, dass sie mit dem erratisch und bar jeder politischen Vision agierenden Donald Trump in eine Sackgasse geraten sind. Die Bewegungen jener auch prominenteren Republikaner, die sich gegen Trump aussprechen, könnten an Zuspruch gewinnen, wenn sich die Chancen für dessen Wiederwahl weiterhin verschlechtern sollten. Es ist diesen „Abtrünnigen“ daher zu wünschen, dass ihr Einfluss auf die einstigen republikanischen Wähler in den kommenden Monaten weiter steigt. Zumindest besteht Hoffnung, dass in drei Monaten dem Spuk im Weißen Haus ein Ende gesetzt wird.

Laird Glenmore
4. August 2020 - 23.00

Ich denke das sich dieser Popanz mit letzter Kraft noch einmal gegen eine Abwahl oder andere Manipulationen zur Wehr setzen wird und ich hoffe inständig das dieses voll in die Hose geht und wir diesem narzisstischen Menschen samt seiner Sippe ein für alle mal los sind. Donald ab nach Disneyland. Disney land wäre kein Bestrafung für D. Trump sondern für die Besucher und das sollte man doch tunlichst vermeiden oder sollen die Besucher ( Kinder ) Alpträume bekommen.

de Schmatt.
4. August 2020 - 16.18

Dem Spuk im Weissen Haus kann nur durch die Abwahl des derzeitigen Präsidenten ein Ende gesetzt werden. Man kann nur hoffen, dass dies nächsten November der Fall sein wird.

Laird Glenmore
4. August 2020 - 9.15

Wer als Präsident eines so großen Landes wie die USA nicht einmal weiß wie viel Einwohner Nord Korea hat oder wo manche Länder liegen der hat ja wohl einiges im Leben versäumt. Wenn man im Fernsehen verfolgt wie er nach einer geleisteten Unterschrift das Dokument in die Kamera hält damit alle seine übergroße Schrift sehen kann und dann noch sein Gesicht beobachtet, wie ein kleines Kind was ein Lob bekommen hat, so einen Menschen kann man doch nicht ernst nehmen. Wenn Biden gewählt wird wäre das ein Segen für die Menschheit, ob er es besser macht sei mal dahin gestellt, aber schlimmer kann es eigentlich nicht werden. Man kann nur hoffen das die Amerikanische Bevölkerung endlich begriffen hat was mit der damaligen Wahl angestellt haben.

Consti. F
4. August 2020 - 5.43

@ Realist, leider kann man hier keine Sternchen vergeben. Von mir hätten Sie glatt 5 bekommen. ?

luc jung
3. August 2020 - 20.47

Diese Lachnummer ist eine politische Schiessbudenfigur die gefährlich ist. Was Biden taugt? Er kann wohl kaum lächerlicher sein als das was die USA der Welt jetzt bieten. Er kann nur besser sein. Für Donald ab nach Disneyland.

Realist
3. August 2020 - 15.23

Man mag von Trump halten was man will, aber ihn als "Spuk im weissen Haus" zu bezeichnen, dem "ein Ende gesetzt werden muss" und ihn redundant immer bloss als Dummkopf hinzustellen ist m.E. nichts als die übliche, in linken und halblinken Weltverbessererkreisen Europas verbreitete Hochnäsigkeit gegenüber den USA, die schon aus Carter einen provinziellen "Erdnussjimmy", aus Reagan einen verkrachten Schauspieler und aus den Bushs ungebildete Cowboys machte. Eine Arroganz, die angesichts der heuer geradezu sagenhaften Schwächen europäischer Politiker surreal wirkt, dies umso mehr als die bei unserer Presse längst in Fleisch und Blut übergegangene sprachliche Hypermoral ansonsten solche markigen Worte ächtet, selbst bei Individuen, bei denen sie vielleicht mal wirklich angebracht wären. Nur zur Erinnerung: Trump ist kein von eigenen Gnaden auf Lebenszeit ernannter Diktator oder Warlord aus irgendeinem "failed state", sondern frei und geheim gewähltes Staatsoberhaupt einer der ersten Demokratien der Welt. Ich bin kein Amerikaner und kann daher nur sehr schlecht einschätzen, ob er in den Augen seiner Landsleute - und nur ihnen und keinem europäischen Politkommentator ist er letztenendes Rechenschaft schuldig - einen vertretbaren Job macht, aber ob Biden tatsächlich der Mann ist, der es besser machen würde, sei mal dahin gestellt...

J.C.Kemp
3. August 2020 - 14.38

@HTK Er müsste sich mal fragen, was er angerichtet hat, wird es aber mit grösster Sicherheit niemals tun da sein Ego im Wege steht, wie bei allen Narzissten. Nur andere machen Fehler.

Tarchamps
3. August 2020 - 13.06

Spuks sind weiß und nicht orange.

J.Scholer
3. August 2020 - 12.28

Biden wird in Amerika etwas bewegen.Seine Haltung gegen Europa in Punkto China, Verteidigung ,Abzug ,Verlegung von Stützpunkten wird sich in der von Trump nicht viel unterscheiden, nur der Ton wird ändern.Deutlich machte dies ein am Sonntag ( Weltspiegel)gesendetes Interview einer Wahlsprecherin , Deutschlandkennerin und Verbündete Bidens.

HTK
3. August 2020 - 12.23

Die ganze Welt will diesen gefährlichen Trottel loswerden. Er hat zu dick aufgetragen,das verrät nicht nur seine Gesichtsfarbe.Er hat alles zerschlagen was in Jahren aufgebaut wurde und täuscht mit unerhörten Sprüchen über seine Unfähigkeit eine Regierung zu führen hinweg. Er wird sich einmal fragen müssen was er eigentlich selbst in seinem Leben auf die Reihe gebracht hat. Die Antwort könnte unangenehm sein. Dasselbe gilt für seine Wähler.Ob die sich jemals bewusst werden welchen Schaden sie angerichtet haben indem sie diesen Clown gewählt haben.