Auf dem Weg zur Klimaneutralität„déi gréng“ machen Vorschläge für die Stadt von morgen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität / „déi gréng“ machen Vorschläge für die Stadt von morgen
In Sachen Solarenergie gibt es laut den Grünen noch viel Luft nach oben Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die Stadt Luxemburg tut bei weitem nicht genug in Sachen Klimaschutz, sagt die grüne Opposition und macht Vorschläge, wie die Hauptstadt in zehn bis 20 Jahren klimaneutral sein könnte.

„Zwar haben sich immer mehr Länder eine Frist für die Klimaneutralität gesetzt, aber nur sehr wenige können glaubhaft erklären, wie sie das schaffen wollen“, ist einem Tageblatt-Beitrag zu lesen. Die grüne Opposition im hauptstädtischen Gemeinderat schlägt in die gleiche Kerbe: Sie zweifelt daran, dass die Stadt Luxemburg das Nötige zum Erreichen einer Klimaneutralität unternimmt.

Seit 2002 ist Luxemburg-Stadt Mitglied im „Klima-Bündnis Lëtzebuerg“ und hat 2012 den Klimapakt unterzeichnet, im Rahmen dessen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen wurden. 2016 wurde die Gemeinde mit dem „European Energy Award“ ausgezeichnet, wobei sie eine Punktzahl von 54 Prozent erreichte. Mittelfristig seien 75 Prozent angestrebt, schreibt die Gemeinde auf ihrer Website.

Doch all das genügt „déi gréng“ zufolge noch lange nicht. Für sie bleibt die augenblickliche DP-CSV-Mehrheit deutlich hinter dem Machbaren zurück. Als größte Stadt des Landes habe Luxemburg eine Vorreiterrolle zu spielen, „anstatt den Status quo zu verwalten“. Die Stadt müsse sich andere Städte im Ausland als Beispiel nehmen, die den Klimanotstand deutlich ernster nehmen. Die norwegische Hauptstadt Oslo z.B. habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Während landesweit die Kohlendioxidausstoß bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduziert werden soll, halte die Hauptstadt am Ziel von nur minus 40 Prozent fest. „Als einwohnerstärkste Stadt Luxemburgs und als wirtschaftliches Zentrum der Großregion muss die Stadt Luxemburg sich endlich zum Pariser Klimaabkommen (d.h. die Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen, Anm. der Red.) bekennen, sich die Klima-Neutralität zum Ziel setzen und mit Hilfe der neue Pakte konkrete Pläne vorlegen, wie dies erreicht werden soll“, schreiben „déi gréng“ in einem Kommuniqué. Ihre Vorschläge, wie die Klimaneutralität erreicht werden soll, hat die Partei am Freitagmorgen der Öffentlichkeit vorgestellt. Wohnungsbau, Mobilität, Energie, Kreislaufwirtschaft und Bürgerbeteiligung: In all diesen Bereichen müsse mehr geleistet werden.

Das Bauen in der Stadt soll an die neuen klimatischen Bedingungen, wie die immer häufigeren Starkregen und Überschwemmungen, angepasst werden. Mittels schärferer Vorschriften könnten die Bebauungspläne ein Weg sein, den Urbanismus zukunftsorientierter zu gestalten. Die Grünen fordern eine systematische Begrünung des urbanen Raums, was auch begrünte Dächer beinhaltet. Als Negativbeispiel nannte François Benoy, Vertreter von „déi gréng“ im Gemeinderat, den neugestalteten Pariser Platz: Dort fehlten Grünflächen, um z.B. die sommerliche Hitze auf dem Platz auszugleichen.

Energieeffizienz steigern

Energieeffizienz ist ein weiterer Bereich, in dem laut den Grünen die Hauptstadt weit hinter ihren Möglichkeiten bleibt. So gebe es noch viel Potenzial bei der Solarenergie, ein Bereich, in dem die Gemeinde nur ganze zwei Prozent der verfügbaren Dachflächen nutze. Die Sanierung der 800 städtischen Gebäude gehe zu langsam voran. Konkret fordern „déi gréng“ Solaranlagen auf das Dach jedes städtischen Gebäudes. Für Bürger, die privat Solaranlagen und emissionsfreie Heizsysteme nutzen wollen, werden finanzielle Hilfen gefordert.

In puncto Abfallwirtschaft schwebt den Grünen eine abfallfreie Stadt vor. Momentan kämen auf jeden Bürger 532 Kilogramm Abfall pro Jahr, die Recyclingrate liege bei nur 42 Prozent, erklärte Linda Gaasch. Vor allem müsse die Gemeinde ihre Abfallgebühr überdenken und, wie das bereits in anderen Gemeinden der Fall ist, den Abfall nach Gewicht taxieren, was Bürger dazu bewegen würde, weniger wegzuwerfen und noch mehr zu recyclen.

Der Transport als einer der Hauptverursacher von umweltschädlichen Emissionen fehlt in den Überlegungen nicht. Die innerstädtische Mobilität müsse vollkommen neu gedacht werden. Dazu gehört ein weiterer Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Möglichkeiten für die ‚Mobilité douce‘. Das bedeutet gleichzeitig eine Einschränkung des innerstädtischen Pkw-Verkehrs. Es gehe nicht darum, das Auto zu verbieten, unterstrich Benoy, allerdings sei z.B. eine vollkommene Überarbeitung des Vignetten-Systems dringend notwendig. „Warum soll jemand, der in Bonneweg wohnt, zwei Stunden gratis auf dem Belair parken dürfen?“ Innerstädtisch müssten die Menschen dazu gebracht werden, vermehrt auf die öffentlichen Transportmittel zurückzugreifen.

Die Grünen sind sich bewusst, dass keine Maßnahme gegen den Willen der Bürger eingeführt werden, geschweige denn Erfolg haben könne. Die Partei setzt auf eine breite Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung von konkreten Maßnahmen. Doch vor allem müsse sich die Hauptstadt auch selbst die Klimaneutralität als Ziel setzen, und alles daransetzen, diese in zehn bis spätestens 20 Jahren zu erreichen.

Baerchen
9. November 2021 - 8.59

Die Grüne Abholz Partei ???? Haaptsach dem Bausch Deng SpillSach Geet virun ????

Therese
8. November 2021 - 7.59

@jean-pierre goelff Dat war jo just fir d'Foto. Duerno sin Fachleit komm an hun dat Alles installeiert,während eis Gréng een huelen gaangen sin.Politiker eben.

Anatole
7. November 2021 - 22.54

@Net Mat Mir "Mat den Gréngen mutéieren ech zum Prepper." Ongeimpft doheem am Bunker wëll keen Iech méi eraléisst?

Net Mat Mir
7. November 2021 - 11.11

Mat den Gréngen mutéieren ech zum Prepper.

Grober J-P.
7. November 2021 - 10.39

Man könnte z.B. in weitere Solarkraftwerke in Spanien oder, warum nicht in Griechenland oder Sizilien investieren. Wenn ich Energieminister wäre, würde ich unseren Henri mal zu Filipe zu Vorgesprächen dazu entsenden. Bin sehr stolz auf meinen Beitrag, produziere regelmässig 2-mal soviel Strom wie unser mehrköpfiger Haushalt verbraucht, könnte auch noch mehr machen, z.B. in einer Stunde etwa 1kg Wasserstoff produzieren, könnte dann meinen uralten Diesel durch ein H2 Auto ersetzen, könnte die alten Akkus von Nachbars Tesla wieder als Reserve aufladen, wären dann beim angekündigten Blackout verfügbar, könnte, könnte....

Therese
7. November 2021 - 9.09

@Leila Genau esou ass et.D'Pareiser Plaatz ass e Spigel vun eiser Politik.Widersprechlech,protzeg an ekleg.Eng Betonwüst déi nach emmer Geld verschlengt....genau wéi d'Politiker.

jean-pierre goelff
7. November 2021 - 6.35

,,Danger,green mens at work,,....hoffentlich hun deï Artisten daat ouni Schuëd iwwerliëwt ewell wann een daat meï genee kuckt,dann ass daat eng gefeïerlich Saach gewiëscht,mee lächerlich ass daat trotzalledem;vun den Gringen ass een daat jo ewell gewinnt!

Leila
6. November 2021 - 20.48

Hat wirklich einer bemerkt und zugegeben, dass der Pariser Platz ein - zum Glück - einmaliges Desaster ist? Eine reiche Hauptstadt, die mit ihrer Tram weltstädtischen Charakter spiegeln will und dann so etwas seelenloses, bar jeder Fantasie, gut um Depressionen zu pflegen oder sie allein schon beim Anschauen zu bekommen. In jedem Schrebergarten ist es weit angenehmer zu sitzen als auf einer Terrasse auf diesem Platz! Wahrhaft kein Grund, sich DAMIT zu protzen.

Realist
6. November 2021 - 20.30

Klar gibt es in Sachen Solarenergie noch viel Luft nach oben. Man könnte zB die Sonne dazu bringen, auch nachts zu scheinen, sowie an den geschätzt 200 Wolkentagen pro Jahr hierzulande. Damit hätte man eine Energiequelle, die immerhin annähernd so verlässlich wäre wie zB eine Gasturbine. Ausserdem könnte man Solarzellen mit einer Vorrichtung ausstatten, die sie automatisch dem Sonnenlauf folgen lässt, so dass eine Maximalausbeute des Lichts möglich wäre, anstatt zu 90% der Zeit nur ein bescheidener Bruchteil davon. Leider würde so eine Vorrichtung an vielen Tagen mehr Strom verbrauchen als die Solarzelle erzeugt. Jaja, da gäbe es wirklich noch viel zu tun. Und vom Posieren mit bunten Hemden allein macht die Arbeit sich leider nicht...

Jemp
6. November 2021 - 18.10

Die Grünen haben schon genug Wasser gepredigt und Wein gesoffen. Als erste Maßnahme würde ich den Staater Grünen vorschlagen, alle sofort ihre Privatautos (davon eine ganze Menge dicke SUVs) abzumelden und daheim die Zimmertemperatur auf 17° zu senken. Danach können wir dann weiter sehen.

Nomi
6. November 2021 - 17.53

Genau eso'u sinn se all , och all dei' di elo zu Glasgow setzen ! Wasser priedegen an selwer Wein drenken !

Wieder Mann
6. November 2021 - 16.18

Grüne Politik die 3 ha Bäume für die Strecke Lux- Findel für die Tram abholzen lässt im Wissen unsere Bäume große CO2 Schlucker sind ( 1 Drittel des weltweiten CO2 Ausstoßes) , diese vielleicht auch wieder angepflanzt werden , ihr Wachstum jedoch nach Baumart 30 bis 300 Jahre dauert, nehme ich nicht mehr für vollwertig. Aber liebe Grüne überhaupt nehme ich mir die Politik , Prominenz als Vorbild.Ob von der Leyen mit ihren kleinen Jetexkursionen, die Klimaaktivisten , Prominenz , Politiker die mit einer Armada an Flugzeugen ,Autos nach Glasgow reisten, unsere Politik auf Tour nach Dubai, Senegal,…….die Prominenten mit ihren Weltraumreisen, sie alle haben mich meines schlechten Gewissen beraubt ich nicht nachhaltig lebe , keinen Müll mehr trennen werde und ungeniert lebe wie Politik, Prominenz und co.