Wer das Festival seit längerem besucht, der hat die Entwicklung und den Wandel des Events über Jahre verfolgen können. Einst ein multikulturelles Fest im familiären Rahmen, ist manchen noch die Zeit in der Victor-Hugo-Halle auf Limpertsberg in Erinnerung. Viel Musik, viel Folklore und vor allem zum Essen hat es immer reichlich gegeben. Selbst die ersten Ausgaben in der Luxexpo waren noch verhältnismäßig überschaubar. Doch der Erfolg hinterließ auch seine Spuren: Mehr und mehr Besucher kamen zu diesem Großevent der Begegnung – und immer mehr Stände der zahlreichen Assoziationen kamen hinzu. Ob es ein Opfer seines Erfolgs ist, mag manch einer mutmaßen. Die Besucherrekorde sprechen für sich.
Die steigende Zahl an Ständen und Auftritten auf der zentralen Bühne im Herzen des Spektakels wirken sich nicht zuletzt auf die immer länger werdende Warteliste von Antragstellern aus, wie Alain Randresy bestätigt, der Hauptverantwortliche für die Organisation. Es gibt ein „Maximum der Vielfalt“, versichert er. Zusammen mit Coumba Fall, der neuen CLAE-Präsidentin, und der Direktionsbeauftragten Anita Helpiquet hat er das diesjährige Programm vorgestellt. Obwohl vorstellen zu viel gesagt sei, denn das große Angebot ließ nur einen Überblick zu. Schließlich beherbergt das diesjährige Festival mehr als 400 Stände. Dort gibt es bei den zahlreichen Ständen der Vereinigungen und Institutionen nicht zuletzt ein riesiges kulinarisches Angebot und Kunsthandwerk.
Auf den beiden Bühnen des Festivals finden zahlreiche Aufführungen statt, die die in Luxemburg vertretenen Kulturen widerspiegeln: Konzerte, Tänze, Performances, Theater etc. Das Festival bietet außerdem traditionell den Rahmen für Bürgerdebatten, Konferenzen, Dokumentarfilmvorführungen und Bürgerinstallationen – zu Themen, die die gesellschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen von heute und morgen skizzieren. Ein kurzer Einblick: etwa eine „table ronde“ über die Rolle von migrantischen Forschern mit Vertretern der Uni und des Forschungsinstituts LIST, eine Diskussion über die Frage, was Luxemburg ohne seine Grenzgänger sei, oder zur Rolle der Frau in der portugiesischen Literatur oder über die „immigration récente des femmes italiennes au Luxembourg“. Es gibt eine Konferenz über „vivre-ensemble et identités LGBTIQ+“, aber auch ein Rundtischgespräch über „le cas des défenseurs des droits humains à travers le monde“.
Unter den zahlreichen musikalischen Künstlern ragen am Abend des ersten Tages The Belongers und Fawzy Al-Aiedy Ishtar Connexion als Haupt-Acts heraus, den zweiten Tag schließen die Gruppen Dört Yüz und Dakka & So Gnawa ab. Die Buch- und Kulturmesse lädt zum Besuch von Ständen mit lusophoner, hispanischer, afrikanischer, deutschsprachiger, französischsprachiger, polnischer, italienischer, luxemburgischer Literatur … und zu Begegnungen mit Schriftstellern und Dichtern aus mehreren Ländern ein. Darüber hinaus werden zahlreiche Schriftsteller für Signierstunden bei ihrem Verleger oder Buchhändler anwesend sein.
Pop-up Residency
Außerdem hat die Sektion ARTSManif seit der 40. Ausgabe des Festivals mit der Organisation der „Pop-up Residency“ eine zusätzliche Dimension angenommen. Dabei handelt es sich um kreative Residenzen, die den Dialog zwischen bürgerschaftlichem Engagement und künstlerischem Schaffen fördern sollen. Diese Ausgabe wird die erzählerischen Möglichkeiten der AI erforschen. Getreu dem Thema „Possibles“ werden die Werke das Unsichtbare zum Leben erwecken und das zuvor Verborgene greifbar machen. Sie werden auf dem Festival und auf der Fußgängerbrücke des Bahnhofs von Luxemburg vom 17. Februar bis zum 31. März zu sehen sein.
Nach Einbruch der Dunkelheit findet auf der großen Bühne des Festivals ein „Iftar Musical“ mit Musik und Choreografien aus dem Orient, dem Maghreb, Subsahara-Afrika und dem Balkan statt. Außerdem betonen die Organisatoren vom CLAE, dass sie verstärkt auf Nachhaltigkeit Wert legen. Seit mehreren Jahren setzt die große Bar, die vom CLAE betrieben wird, auf wiederverwendbare Gläser, dieses Jahr auf alle kulinarischen Stände ausgeweitet.
Das Festival, auf dem auch Editpress vertreten sein wird, ist geöffnet am Samstag, den 15. März von 11.30 bis 00.30 Uhr und am Sonntag, den 16. März von 11.30 bis 20.00 Uhr. Programm: www.festivaldesmigrations.lu
De Maart

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