Mittwoch22. Oktober 2025

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DeutschlandDas Warten hat ein Ende: Trierer Triwo AG kauft den Flughafen Hahn

Deutschland / Das Warten hat ein Ende: Trierer Triwo AG kauft den Flughafen Hahn
 Foto: Andreas Arnold/dpa

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Der Flughafen Hahn wird trierisch: Die Triwo AG kauft den Flughafen. Das bestätigte Triwo-Chef Peter Adrian der Redaktion des Trierischen Volksfreunds.

Die Hängepartie am Hahn ist zu Ende: Die Trierer Triwo AG kauft den insolventen Flughafen. Das bestätigte Triwo-Chef Peter Adrian am Montagabend unserer Redaktion. Zuvor hatten die Gläubiger zugestimmt, dass der Airport an den Höchstbietenden im neuerlichen Bieterverfahren gehen soll. Die Triwo hatte erneut ein Gebot abgegeben und bot offenbar den höchsten Kaufpreis. Bereits im ersten Bieterverfahren vor einem Jahr gehörte der Trierer Projektentwickler zu den Interessenten. Allerdings war das Gebot damals nicht hoch genug. Den Zuschlag erhielt im vergangenen Sommer das eigens gegründete Unternehmen Swift Conjoy. Da dieses aber nicht den geforderten Kaufpreis gezahlt hatte, wurde der notariell beurkundete Vertrag im Januar aufgelöst.

Der Verkauf an NR Holding scheiterte

Zu dem Zeitpunkt galt als sicher, dass der Hahn an die Betreibergesellschaft des Nürburgrings, die NR Holding, geht, die 20 Millionen Euro geboten haben soll. Hinter der Gesellschaft steht der russische Oligarch Viktor Charitonin. Die Gläubiger stimmten dem Verkauf an den Milliardär nicht zu. Daraufhin eröffnete Hahn-Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner das Bieterverfahren im Februar überraschend wieder.

Am Donnerstag hatten Gläubiger hinter verschlossenen Türen einstimmig für einen neuen Bieter gestimmt. „Wir haben eine weitere Option“, teilte Plathner nach einer besonderen Gläubigerversammlung von vier Hahn-Schwestergesellschaften mit, ohne ein Unternehmen zu nennen. Nach den Gläubigern der Schwestergesellschaften haben wohl auch die Gläubiger der Betreibergesellschaft des Flughafens dem Verkauf an den neuen Bieter zugestimmt. Plathner hatte vergangene Woche gesagt, dass alle Bieter zugesichert hätten, den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten und alle rund 400 Mitarbeiter zu übernehmen.

Der Anwalt des Betriebsrates des Flughafens, Georg Wohlleben, sagte unserer Redaktion, dass es aus Sicht der Mitarbeiter ein gutes Signal sei, dass ein möglicher neuer Investor weiter auf den Hahn als Flughafen setzen wolle. Wichtig sei, dass die seit Monaten dauernde Hängepartie endlich ein Ende habe.

Adrian, der im Ehrenamt sowohl Präsident der Industrie- und Handelskammer Trier als auch des Deutschen Industrie- und Handelskammertages ist, gehört der Projektentwickler Triwo. Diese verfügt über 32 Tochtergesellschaften und verwaltet insgesamt vier (ehemalige) Flugplätze, darunter auch den in Zweibrücken. Bislang liegt der Schwerpunkt der Triwo in der Entwicklung von Gewerbegebieten.

Positive Rückmeldung aus der Eifel

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag, Joachim Streit, bewertete den Verkauf an die Triwo als einen „Glücksfall“. „Mit Geschäftsführer Peter Adrian ist nun einer der renommiertesten deutschen Wirtschaftsführer verantwortlich für die Entwicklung des Hahns“, sagte Streit unserer Redaktion.

Das Insolvenzverfahren des Hahns läuft seit Oktober 2021. Der damalige Betreiber, das chinesische Unternehmen HNA, hatte den Airport 2017 übernommen, nachdem es die Anteile des Landes (82,5 Prozent) gekauft hatte. Vier Jahre später ging das Unternehmen Pleite und damit auch die Betreibergesellschaft des Flughafens. Seitdem wird nach einem neuen Investor gesucht. Das Land Hessen hält weiterhin 17,5 Prozent an dem Flughafen.