Sonntag2. November 2025

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Beim AbschleppenDas war knapp: Bus kollidiert an Bahnübergang in Walferdingen beinahe mit Zug

Beim Abschleppen / Das war knapp: Bus kollidiert an Bahnübergang in Walferdingen beinahe mit Zug
Der Beinahe-Zusammenstoß ereignete sich an einem Bahnübergang in Walferdingen (nicht auf diesem Bild zu sehen) Symbolbild: Freepik/jannoon028

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Das Internet ist voll von Videos von Crashs, Unfällen und gefährlichen Situationen im Straßenverkehr. Nun hätte sich fast ein weiteres Video in die Masse der Unfallvideos eingereiht – eines aus Luxemburg. Doch es geht ganz knapp gut aus. Das Tageblatt hat mit einem CFL-Sprecher darüber gesprochen.

Das wäre fast böse ausgegangen: Am Bahnübergang in der rue de Dommeldange in Walferdingen gab es Mitte Juni einen Beinahe-Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem abgeschleppten Bus. Ein User lud ein Video davon auf dem sozialen Netzwerk Reddit hoch. CFL-Sprecher Tom Ewert erklärt im Gespräch mit dem Tageblatt am Dienstag, dass solche Vorfälle nicht selten vorkämen. Zwischen 2015 und 2024 gab es laut Ewert 769 solcher Zwischenfälle an Schranken im Großherzogtum. 45 Prozent davon seien von Berufsfahrern verursacht, also beispielsweise Bus-, Lastwagen- oder eben wie in diesem Fall Abschleppwagenfahrern. 

Bitch, almost ! Almost ! Missed it by that much …
byu/TheDudeWhoCanDoIt inBitchImATrain

In dem Video auf Reddit ist zu sehen, wie der Abschlepper den Bus bereits auf die Schienen manövriert hat, doch inzwischen sind die Schranken des Bahnübergangs heruntergelassen und die Warnleuchten blinken rot. Um nicht mit dem Bus auf den Schienen stehen bleiben zu müssen, durchbricht er schließlich die Schranke und entgeht somit nur knapp der Kollision zwischen Zug und Bus.

Wenn ein Gefährt bereits auf den Schienen ist, die Schranken heruntergehen und die Leuchten angehen, ist es laut Ewert die richtige Entscheidung, im Zweifel die Schranken zu durchbrechen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Die bessere Entscheidung sei es aber, erst gar nicht in diese Situation zu gelangen, betont der Sprecher. Denn laut ihm gibt es noch immer viel zu viele solcher Zwischenfälle, weshalb die CFL immer wieder bezüglich dieser Gefahr sensibilisiere. „Viele denken sich ‚Ich muss schnell zur Arbeit‘ oder ‚Ich muss schnell mein Kind von der Kita abholen‘ und sind der Meinung, sie schaffen es, noch schnell drüberzufahren“, so der Sprecher. „Aber was das alles für Folgen haben kann, sowohl für den Fahrzeugfahrer als auch für den Lokführer, darüber denken viele offenbar erst mal nicht nach.“

Auch wenn ein Zugführer ein auf den Schienen stehendes Fahrzeug früh sieht, heißt das nicht, dass er den Zug rechtzeitig zum Stehen bringen kann – Grund ist der lange Bremsweg. Ein Zug brauche bis zu 1.200 Meter, um anzuhalten, also mehr als einen Kilometer. „Das sind zwölf Fußballfelder, das muss man sich einfach mal bewusst machen“, sagt Ewert. Wichtig für Fahrer mit längeren Fahrzeugen sei es, dass man darauf achte, dass man „in einem Rutsch“ den Übergang passieren kann. Wenn man auf dem Übergang rangieren muss, bestehe immer das Risiko, dass man es doch nicht rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich schafft.

Düsentrieb D.
23. Juli 2025 - 13.45

Alarm auf der Lok oder Stellwerk sobald ein Übergang noch nicht frei ist!? Nicht machbar? Z.B. mit Lichtschranken oder Kameraüberwachung?

Reinertz Barriera Manfred
23. Juli 2025 - 9.14

Könnte man diese Situation entschärfen mit Koordination zwischen den Verwaltungen : z.B. eine Dienststelle der CFL wo man sofort Bescheid geben kann falls man auf einer Schranke manövrieren muss...??...

Schetzel
23. Juli 2025 - 6.44

Liebes Tageblatt, zufällig ist mir dieser Bahnübergang wohlbekannt. Er führt, über die rue de la Montagne, in den Grengewald. Die rue de la Montagne ist eine steile, aber vor allem auch sehr schmale Strasse und zudem eine Sackgasse. Dieser Ortsteil von Walferdingen, der auf der Helmsinger Seite liegt, wurde erst in den vergangenen dreissig Jahren erschlossen und ist eher dünn besiedelt. Da fragt man sich doch: "What the fuck machte der Bus hier, zumal es, weiter oben auf dem Geierbierg, keine Wendemöglichkeiten gibt? Die CFL scheint sich über jeden solchen Vorfall, der in diesem Fall glimpflich verlaufen ist, zu freuen, da er ihre Strategie der Abschaffung der Bahnübergänge, die nicht nur kostspielig ist, sondern auch Ortschaften entzweit, zu freuen.