Es ist Bewegung im Escher Brill-Viertel. Auch wenn die bereits angekündigte Nobi-Nobi-Streetfood-Kette nicht ins Pavillon 3 einzieht und die Stadt Esch nun über Food-Blogger-Werbung versucht, das Lokal zu vermieten, so hat sich die Situation im Gastgewerbe vor Ort doch in letzter Zeit verbessert. Unter anderem auch, weil das Restaurant „Mise en Scène“ seine Türen vor wenigen Wochen wieder geöffnet hat.
Es sind zwei Jugendfreunde aus Esch, die sich ihren Traum eines gemeinsamen Restaurants erfüllt haben. Einer von ihnen ist Daniel Martins, der seit vielen Jahren das gleichnamige Schmuckgeschäft in der Dicks-Straße betreibt. „Wir hatten schon 30 Jahre lang die Idee, etwas zusammen aufzumachen“, sagt Martins, „und wir glauben beide an das Brill-Viertel, denn hier sind wir verwurzelt.“ Sie wollen dazu beitragen, das Viertel, in dem sie aufgewachsen sind, wiederzubeleben, nachdem es zuletzt schwere Zeiten mitgemacht hat. So standen die beiden Pavillons lange leer, inzwischen ist immerhin einer besetzt (Restaurant Ramen Shifu). Ende letzten Jahres schloss zudem das „Mise en Scène“, da der Betreiber in Rente ging.
Sonntags geöffnet
Nun ist es seit einigen Wochen wieder geöffnet. Und auch in der dritten Etage des Theaters, wo zuvor das Café UBU bzw. das Gino’s beherbergt waren, tut sich etwas. „Wir wollen, dass die Kunden bei uns schnell und gut bedient werden“, unterstreicht Daniel Martins. Er weiß, dass das „Mise en Scène“ vor allem wegen seines Mittagsmenüs beliebt war. Das soll es auch bleiben, und zudem als klassisches Restaurant auch abends und am Wochenende viele Gäste anziehen. Daher wurde beschlossen, auch Sonntagsmittags oder an Feiertagen zu öffnen. Einziger Ruhetag ist momentan der Montag, was schon unter dem Vorbesitzer so war.
Mise en Scène
Brillplatz in Esch/Alzette
Öffnungszeiten: Di.-Sa. 11.30-15.00, 18.30-23.00, So. 11.30-15.00. Montags Ruhetag
Tel.: 26 53 21 89
Ob das so bleibt, kann Martins nicht sagen. Denn bei Erfolg ist es durchaus denkbar, die Öffnungszeiten anzupassen. „Das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen“, sagt er. Dazu gehört, sich die Option einer ganztägigen Öffnung zu erhalten, v.a. wenn das Wetter besser wird und die Kunden auf der Terrasse sitzen können. Was allerdings mehr Arbeit für das Personal bedeuten würde. Das ist immerhin zu acht, vier im Service und vier in der Küche, darunter ein Konditor mit 40 Jahren Berufserfahrung. Fast alles wird im neuen Restaurant frisch zubereitet, so zum Beispiel auch die „Bouchée à la Reine“. Als Basis diente die Karte des alten Restaurants. Hinzu kamen in Luxemburg beliebte Gerichte wie Pferdesteak, „filet de boeuf“, Tagliata und gebackener Fisch. „Das Konzept des Tagesgerichts bleibt und wir haben vieles von der alten Karte übernommen“, sagt Daniel Martins, „es ist vielleicht etwas raffinierter geworden. Und die meisten Produkte wie auch das Fleisch kommen aus regionaler Produktion.“ Erweitert wurde auch die Weinkarte.
Fazit Daniel Martins: „Wir sind ein Restaurant für den typischen Kunden aus Luxemburg.“ Will heißen: Im Inneren gibt es keinen Bildschirm, auf dem Fußball läuft. Dass dort alles seinen richtigen Weg geht, darauf achtet Geschäftsführer Paulo Marciano, bekannt aus dem Legend’s in Schifflingen und lange Präsident des dortigen Fußballvereins. Mit den ersten Wochen ist man im „Mise en Scéne“ zufrieden. „60 bis 70 Gäste hatten wir heute“, bilanziert Daniel Martins. Platz gibt es für bis zu 90 Personen (46 drinnen, 44 draußen).

De Maart

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