18. November 2025 - 7.03 Uhr
BasketballDarum können sich die FLBB-Damen am Dienstag in eine ausgezeichnete Ausgangsposition bringen
Erkenntnisse: Ein Sieg gegen Irland, der eigentlich viel höher hätte ausfallen müssen, und eine Niederlage gegen Israel, bei der viel mehr drin gewesen wäre. Die FLBB-Damen haben in der letzten Woche einen ersten Eindruck bekommen, wo sie derzeit im internationalen Vergleich stehen. Eines wurde dabei deutlich: Die luxemburgischen Basketballerinnen können auch neun Monate nach der historischen EM-Kampagne und der knapp verpassten Endrunde international bestehen und um Siege mitspielen. Einer der beiden ersten Plätze der Gruppe A, die zur direkten Qualifikation für die kommende Runde im November 2026 reichen, scheint also durchaus im Bereich des Möglichen zu sein. Vor allem mit einer disziplinierten Defensive und einem großen Kampfgeist überzeugten die Luxemburgerinnen in den beiden bisherigen Auswärtsspielen und haben einmal mehr gezeigt, dass sie Ausfälle ersetzen können.
Situation: Magaly Meynadier und ihre Teamkolleginnen haben am Dienstag im Gymnase der Coque die große Chance, sich für das zweite Zeitfenster im März bereits in eine exzellente Ausgangsposition zu bringen. Der zweite Spieltag am Samstag hat nämlich gezeigt, dass Bosnien-Herzegowina nicht unbedingt so stark einzuschätzen ist, wie es nach dem Auftakt gegen Israel den Anschein hatte. Denn nachdem die Bosnierinnen am ersten Spieltag gegen Israel noch bis zum Schluss mitgehalten hatten, haben sie am Samstag in Irland eine derbe Klatsche kassiert – gegen das Team, gegen das Luxemburg am vergangenen Mittwoch durchaus auf 30 Punkte hätte gewinnen können, am Ende schlussendlich auf 16 Zähler siegte.
Die aktuelle Situation in der Gruppe A ist damit durchaus speziell. Israel konnte seine beiden Partien gewinnen und liegt an der Tabellenspitze. Mit einem Sieg und einer Niederlage folgen Luxemburg auf Rang zwei und Irland auf Platz drei. Die FLBB-Damen liegen aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs aktuell vor den Irinnen. Bosnien-Herzegowina hat seine beiden Partien verloren. Das Spiel am Dienstag ist für das FLBB-Team damit umso wichtiger, da es die Bosnierinnen mit einem Sieg fast schon aus dem Rennen werfen und sich damit, sollte Israel seiner Favoritenrolle gegen Irland gerecht werden, auf dem zweiten Platz festsetzen könnte. Eine nicht zu unterschätzende Situation, da im März dann zwei Heimspiele auf dem Programm stehen.
Der Gegner: Die Bosnierinnen kennen die FLBB-Damen noch zu gut aus der letzten EM-Kampagne, in der gleich zwei überzeugende Siege heraussprangen. Damals herrschte beim Gegner, der im europäischen Ranking noch immer Rang 15 belegt, verbandsintern eine angespannte Stimmung. Nicht alle Topspielerinnen standen zur Verfügung, zudem trat das Team dadurch ohne eingebürgerte US-Spielerin an. Das hat sich inzwischen geändert. Im Kader steht nämlich Kamiah Smalls, die WNBA-Erfahrung mitbringt und zurzeit in der Türkei für Galatasaray aufläuft und damit auch in der EuroLeague antritt. Auf sie gilt es besonders aufzupassen, konnte sie in den beiden bisherigen Begegnungen nämlich jeweils ein „Double-Double“ aufweisen. Auch von der Dreier-Linie können die Bosnierinnen brandgefährlich sein, wie sie bei der knappen 91:98-Niederlage gegen Israel bewiesen haben, als nicht weniger als zwölf Distanzwürfe im Netz landeten.
Reisestrapazen: In den letzten Qualifikationskampagnen standen jeweils drei Zeitfenster mit zwei Spielen an. Dieses Mal sind es zwei Zeitfenster mit drei Partien. Da Luxemburg mit zwei Auswärtsspielen startete, sind in den letzten Tagen einige Reisestrapazen zusammengekommen. Am letzten Montag ging es nach Dublin, am Donnerstag weiter nach Riga, womit auch mehrere Zeitumstellungen verarbeitet werden mussten. Dadurch gab es beim Team in Lettland auch einige Schlafprobleme, wie Spielführerin Meynadier berichtete. Etwas, das durchaus an die Kräfte geht, vor allem da gegen Israel die Rotation wesentlich kleiner als noch gegen Irland war. Seit dem späten Sonntagnachmittag sind die Spielerinnen nun zurück in Luxemburg. Doch auch für den kommenden Gegner sieht es nicht anders aus. Nach einem Heimspiel am ersten Spieltag ist es auch für Bosnien-Herzegowina das zweite Auswärtsspiel dieses Zeitfensters.
Heimspiel: Es war eine komische Atmosphäre am Samstag in Riga, wo Israel derzeit seine Heimspiele austrägt. Vor dem Spiel der FLBB-Damen lief in der gleichen Halle noch Lettland vor vollem Haus gegen die Niederlande auf. Nach Spielende änderte sich die Stimmung jedoch abrupt, denn Zuschauer waren keine zugelassen. Gerade mal einige Familienmitglieder der luxemburgischen Spielerinnen erhielten noch Einlass. Umso mehr freuen sich Meynadier und Co. nun auf ihr erstes Heimspiel und hoffen, dass die ausgezeichneten Resultate der letzten Monate viele Zuschauer in die Halle locken werden.
Im Überblick
Der Kader: Kyra Coulon (Basket Esch), Isi Etute (IMG Academy/USA), Sofie Fuglsang (Herner TC/D), Liz Irthum (Duchess Klosterneuburg/AUT), Alana Krings, Catherine Mreches, Svenia Nurenberg (alle T71 Düdelingen), Dionne Madjo (Flammes Carolo Basket/F), Julie Mangen (Amicale Steinsel), Magaly Meynadier (Saarlouis Royals/D), Laetitia Schumacher (Basket Flames/AUT), Anne Simon (Magnolia Campobasso/I); Trainer: Patrick Unger, Assistant-Coaches: Sidney Parsons, Liz Schmitz
Das Programm:
EM-Qualifikation, erste Runde:
Gruppe A, am Dienstag:
19.00: Luxemburg – Bosnien-Herzegowina (in der Coque)
19.00: Israel – Irland
Bereits gespielt:
Irland – Luxemburg 53:69
Bosnien-Herzegowina – Israel 91:98
Israel – Luxemburg 77:65
Irland – Bosnien-Herzegowina 94:67
Tabelle: 1. Israel 2 Spiele/4 Punkte, 2. Luxemburg 2/3, 3. Irland 2/3, 4. Bosnien-Herzegowina 2/2
De Maart

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