FootballDamar Hamlin: Sieben Monate nach Herzstillstand zurück

Football / Damar Hamlin: Sieben Monate nach Herzstillstand zurück
Damar Hamlin erlitt vor sieben Monaten einen Herzstillstand Foto: AFP/Timothy T. Ludwig

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Sieben Monate nach seinem Herzstillstand auf dem Footballfeld hat Damar Hamlin sein erstes Vollkontakttraining absolviert.

An den Absperrgittern warteten die Fans, als Damar Hamlin in kompletter Montur auf das Spielfeld der St. John Fisher University in Rochester lief. Der Safety klatschte mit den Zuschauern ab, dann absolvierte Hamlin sieben Monate nach einem Herzstillstand auf dem Platz im Camp des NFL-Teams Buffalo Bills sein erstes Vollkontakttraining. Ein großer Tag, nicht nur für den Football-Profi.

Es sei weiter „eine Achterbahnfahrt der Gefühle“, sagte der 25-Jährige nach der besonderen Einheit zum Prozess auf dem Weg zur Normalität. „Ich habe bei diesem Sport fast mein Leben verloren. Zurückzukommen und wieder alles zu machen, das ist unbeschreiblich.“

Um 9.45 Uhr in der Frühe ertönte das Horn, das den Trainingsbeginn signalisierte. Und Hamlin trug wie alle anderen Spieler der Bills zum Helm auch endlich wieder seine Schulterpads. Ein weiterer Schritt ist gemacht, diesmal ein ziemlich großer.

Mitte April hatte Hamlin grünes Licht für jegliche Trainingsaktivitäten erhalten, mehrere Spezialisten stimmten nach ausführlichen Checks bedenkenlos zu. Hamlin arbeitete seither an sich, doch richtig zur Sache ging es eben erst jetzt. Zwölf Tage vor dem ersten Testspiel gegen die Indianapolis Colts und 43 Tage vor dem Saisonauftakt bei den New York Jets.

„Denke nicht zweimal nach“

Wegen des Schicksalsschlags am 2. Januar, als Hamlin im Duell bei den Cincinnati Bengals nach einem Hit zusammenbrach und auf dem Feld reanimiert werden musste, spielt nun immer ein wenig Angst mit. „Meine Stärke wurzelt in meinem Glauben“, betonte Hamlin zum Umgang mit den unvermeidlichen Gedanken, „und mein Glaube ist stärker als jede Angst.“

Hamlin fühlt sich bereit, er befürchtet nicht, dass er zurückweichen oder zögern könnte. „Wenn ich aufs Feld gehe, denke ich nicht zweimal nach. Ich werde Tackles setzen wie immer, unabhängig davon, was mir passiert ist.“

Unangenehm sei, dass alle Augen auf ihn gerichtet sind. „Ich wünschte, ich könnte diesen Prozess unter einem Felsen durchmachen. Ich wollte immer für etwas stehen, das größer ist als ich selbst“, so Hamlin. Er sei aber in erster Linie einfach dankbar und „gesegnet, nach einer so traumatischen Situation wieder das tun zu können, was ich als Kind tun wollte“. (SID)