Freitag21. November 2025

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Omikron-VarianteCorona-Infektionszahlen steigen weltweit rasant an

Omikron-Variante / Corona-Infektionszahlen steigen weltweit rasant an
Antigen-Tests erkennen zwar Omikron, zeigen aber möglicherweise bei tatsächlich Infizierten nicht so schnell ein positives Resultat an Foto: Hollie Adams/AFP

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Weltweit steigen die Corona-Infektionszahlen wegen der hochansteckenden Omikron-Variant massiv an. Vom 22. bis 28. Dezember wurden mehr als 6,5 Millionen Infektionen weltweit nachgewiesen – der höchste Wochenwert seit Pandemiebeginn, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch auf Grundlage von Behördenangaben berichtete.

Vor allem in Europa schnellen die Zahlen in die Höhe. So wurde in Frankreich ein neuer Höchstwert von mehr als 200.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor einem „Tsunami“ von Corona-Fällen und einem Kollaps der Gesundheitssysteme.

Der AFP-Zählung zufolge wurden vom 22. bis 28. Dezember weltweit durchschnittlich mehr als 935.000 Infektionen pro Tag nachgewiesen – insgesamt 37 Prozent mehr als in der Vorwoche. Der bisherige Wochenrekord war zwischen dem 23. und 29. April verzeichnet worden – mit durchschnittlich 817.000 Fällen pro Tag.

Die meisten Neuinfektionen werden derzeit in Europa registriert, wo die Zahlen Tag für Tag sprunghaft steigen und in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 3,5 Millionen Fälle registriert wurden. Das waren durchschnittlich mehr als 510.000 Fälle pro Tag – ebenfalls ein neuer Höchststand. In früheren Infektionswellen waren in Europa nie mehr als 300.000 Fälle pro Tag registriert worden.

Länder wie Frankreich und Dänemark, wo Omikron sich schon stark ausgebreitet hat, verzeichnen inzwischen so viele Infektionen wie noch nie. In Frankreich wurde am Mittwoch erstmals die Schwelle von 200.000 Neuinfektionen überschritten. Binnen eines Tages wurden 208.000 neue Fälle registriert. Die Regierung beschloss am Mittwoch, die bereits seit Anfang Dezember geschlossenen Nachtclubs und Diskotheken für weitere drei Wochen zu schließen.

In Dänemark wurde mit 23.228 neuen Infektionsfällen binnen 24 Stunden ebenfalls ein neuer Rekordwert erreicht. Das skandinavische Land hat mit einem Wert von über 1.700 die weltweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz.

In Großbritannien meldeten die Behörden in England und Wales am Dienstag fast 130.000 neue Fälle. Das war ebenfalls ein neuer Tagesrekord, obwohl aus Nordirland und Schottland wegen der Weihnachtsfeiertage noch gar keine neuen Zahlen vorlagen.

In Griechenland hat sich die Zahl der Neuinfektionen von Montag auf Dienstag mehr als verdoppelt. Nachdem ein Rekordwert von 21.657 Neuinfektionen registriert worden war, zog die Regierung am Mittwoch für den 3. Januar geplante Corona-Maßnahmen vor. Unter anderem gilt für Bars und Restaurants bis 16. Januar ein Musikverbot.

Auch in den USA wurden neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen verzeichnet. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden im Sieben-Tages-Schnitt 265.427 Corona-Fälle gemeldet.

Die WHO warnte wegen des gleichzeitigen Zirkulierens der Omikron- und der Delta-Variante vor einem „Tsunami“ von Infektionsfällen. „Dies setzt das erschöpfte Gesundheitspersonal und die Gesundheitssysteme, die am Rande des Zusammenbruchs stehen, immens unter Druck und wird es auch weiterhin tun“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. Der Druck sei dabei auch auf die hohe Zahl an erkranktem Gesundheitspersonal zurückzuführen.

Die WHO stuft das Risiko durch Omikron weltweit weiterhin als „sehr hoch“ ein. Omikron habe gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen. Die UN-Organisation erwartet, dass Omikron in Europa zu einer „großen Zahl von Klinikeinweisungen“ führen könnte. Dies liege an der zu erwartenden Masse an Infektionen, sagte Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion am Dienstag.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnte unterdessen, dass Antigen-Schnelltests eine Infektion mit Omikron wohl weniger zuverlässig erkennen können als bei anderen Varianten. „Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Sensitivität aufweisen“, erklärte die FDA. Die Sensitivität gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einem Infizierten ein positives Ergebnis anzeigt.