WachstumCorona bleibt der Wirtschaft noch lange erhalten

Wachstum / Corona bleibt der Wirtschaft noch lange erhalten
In Luxemburg fällt der Covid-19-bedingte wirtschaftliche Einbruch etwas weniger stark aus als in den meisten anderen Ländern Europas Foto: Christian Muller

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Wie erwartet ist das Wirtschaftswachstum in Luxemburg im zweiten Quartal 2020 stark eingebrochen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wurde im zweiten Quartal ein Rückgang von 7,8 Prozent festgestellt.

Am Freitag hat Luxemburgs statistisches Institut Statec eine erste Schätzung zur Entwicklung der Luxemburger Wirtschaft in den Monaten April, Mai und Juni vorgelegt. Die Konjunktur hat sich derzufolge hierzulande besser gehalten als in der übrigen Eurozone. Im Euroraum ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2020 um 15 Prozent eingebrochen (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). In Luxemburg wird der Rückgang im zweiten Quartal auf 7,8 Prozent geschätzt.

Dennoch handelt es sich auch hierzulande um einen historischen Rückgang. Einen derart heftigen Einbruch wie im zweiten Quartal 2020 hatte Luxemburg selbst in der Finanzkrise vor zehn Jahren nicht erlebt. Im schlimmsten Quartal (zweites Quartal 2009) betrug der Einbruch sieben Prozent (im Jahresvergleich). Jedoch war die Wirtschaft damals bereits in den beiden Vorquartalen um fünf und sechs Prozent eingebrochen. Erst im vierten Quartal 2009 wurde wieder leichtes Wachstum verbucht.

Der starke Einbruch im zweiten Quartal 2020 sei hauptsächlich auf das „Confinement“, den Lockdown als Mittel gegen die Covid-Verbreitung, zurückzuführen, schreibt Statec weiter. Kaum ein Sektor wurde von der Krise verschont. Nur die Immobilienbranche (plus zwei Prozent), der Informations- und Kommunikationssektor (plus 9,2 Prozent) sowie der Staat (plus 0,9 Prozent) konnten positives Wachstum verzeichnen (im Jahresvergleich). Alle anderen mussten teils heftige Einbußen hinnehmen. In den Bereichen Industrie, Handel, und Bauwesen wurden Rückgänge von mehr als 20 Prozent gemessen. Während der Staat seine Ausgaben um über sechs Prozent gesteigert hat, haben die Haushalte ihre Ausgaben um fast 20 Prozent zurückgefahren. Der Finanzsektor konnte sich, mit einem Minus von 4,2 Prozent, noch gut halten.

Derweil schätzt das luxemburgische Statistikamt das Wachstum in den ersten drei Monaten heute etwas positiver ein als zuletzt. War Statec bei der ersten Schätzung noch von einem Rückgang (im Jahresvergleich) des BIP um 0,2 Prozent ausgegangen, so wird mittlerweile mit einem positiven Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet. In den beiden letzten Quartalen des Jahres 2019 lag der Zuwachs bei jeweils drei Prozent.

Dauerhafter wirtschaftlicher Schaden

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet Statec weiterhin mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um sechs Prozent. Für das kommende Jahr geht das Institut auch weiterhin von einem Aufholprozess, weitgehend technischer Art, von starken sieben Prozent aus. Statec will aber nicht ausschließen, dass die Zahlen für 2020 etwas besser ausfallen könnten. In den drei darauffolgenden Jahren soll das Wachstum dann bei guten drei bis vier Prozent liegen. Zu Jahresbeginn hatte Statec nur mit etwas mehr als zwei Prozent gerechnet.

Doch trotz dieser über den historischen Durchschnittswerten liegenden Wachstumsraten werde das Aktivitätsniveau im Jahr 2024 immer noch niedriger, als es ohne diese Gesundheitskrise gewesen wäre, schreibt das statistische Institut. Die strukturellen Schäden der Krise werden bedeutend sein, trotz der erwarteten schnellen Erholung. Neben einer Verschlechterung der Staatsfinanzen rechnet Statec bis 2024 mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent. Zu Beginn dieses Jahres lag die Quote bei 5,5 Prozent. Im April war sie auf 7 Prozent angestiegen – bis Juli jedoch wieder leicht, auf 6,6 Prozent, gefallen. 

trotinette josy
23. September 2020 - 9.37

Corona wird uns noch länger erhalten bleiben , wenn nicht alle,ohne Ausnahme, die erforderlichen Massnahmen einhalten. Aber das scheint ja leider ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Hori
21. September 2020 - 21.33

Auch der ARBED Direktor Aloyse Meyer hatte diesen Appel gezwungenermassen mitunterschriebn. Während René Deltgen die Luxemburger Nationalität aberkannt wurde , kamen Herr Meyer und andere gut davon . Warum wurde bis dato die Rolle der ARBED Geschäftsleitung nie genauer unter die Lupe genommen ?

Zither
18. September 2020 - 21.21

Die Frage ist, ob die Wirtschaften uns erhalten bleiben.