18. Oktober 2025 - 9.31 Uhr
Kultur-NewsChöre brauchen Nachwuchs, weniger Andrang bei der „Nuit des musées“ und Nathalie Jacoby erhält Orden

POLITIK „Assises sectorielles“ des Chorgesangs abgehalten
Am vergangenen Samstag luden das Kulturministerium und das „Institut européen de chant choral“ zu den „Assises sectorielles“ (INECC Luxembourg) zum Chorgesang ins Merscher Theater. Im Zuge der Tagung ging unter anderem hervor: Der Sektor braucht Nachwuchs und wünscht sich einen professionellen Chor. Das unterstreicht die Bestandsaufnahme des Musikwissenschaftlers Francis Lucas: 113 der rund 2.600 Chorsingenden in Luxemburg waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung (Dezember 2024 bis März 2025) unter 25 Jahre alt. Dies könnte unter anderem an mangelnden Bildungsangeboten liegen. Françoise Hetto-Gaasch (CSV), Präsidentin der INCECC, hob derweil die Vielfalt der nationalen Chöre hervor. Luxemburgs Kulturminister Eric Thill (DP) lobte hingegen das Engagement der INECC und sicherte dem Sektor eine größere Unterstützung zu. (is)
FESTIVAL Présentation du 48e Festival du film italien de Villerupt
La 48e édition du traditionnel événement cinématographique automnal se tiendra du 24 octobre au 11 novembre 2025. Un programme riche et alléchant vient d’être présenté: il y aura près de 70 films, dont beaucoup d’avant-premières et des inédits, 250 projections, des rencontres avec les cinéastes invités, des animations musicales de tout genre, des ateliers, des conférences, des tournois de scopa, de la bonne restauration et bien des surprises à découvrir en s’informant sur le site du festival, maintenu rigoureusement à jour tout au long des 19 jours de festival. Pour la section „Films en compétition“, le président du jury est Fabrizio Rongione, acteur et scénariste belge, d’origine italienne. Le thème de la rétrospective „Venise“ permettra au public d‘explorer cette ville mythique connue pour son équilibre fragile entre tradition et modernité, à travers les œuvres de six réalisateurs d’époques différentes, dont Andrea Segre („La petite Venise“, 2011), choisi pour recevoir l’Amilcar de la Ville de Villerupt. Autre point fort dévoilé: l’hommage à Marco Bellocchio, figure majeure d’un cinéma engagé ou souvent dérangeant. Le festival a programmé six de ses classiques, allant de 1965 („Les poings dans les poches“) à 2023 („L’enlèvement“). Cette année, l’exposition de photos sera dédiée à Claudia Cardinale. Au Luxembourg, les salles de cinéma qui participent au Festival du film italien se trouvent à la Kulturfabrik d’Esch (Kinosch) et au CNA de Dudelange (cinéma Starlight). Les films sont tous sous-titrés en français. (dp)
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Menschen beteiligten sich vergangenes Wochenende an der „Nuit des musées“ in Luxemburg-Stadt – das sind rund 1.000 weniger als im Vorjahr

KUNST Die Luxembourg Art Week steht bevor
Die bereits zur Tradition gewordene Kunstmesse (LAW) lädt vom 21. bis 23. November ins Zelt auf der „Fouerplaz“ ein. Seit Mittwoch läuft jedoch in der ganzen Stadt der zum dritten Mal organisierte „Art Walk“. Es ist dies eine Promenade mit elf Galerie-Stationen quer durch die Hauptstadt, wobei die Spurensuche nach Kunstobjekten noch auf sieben sogenannte „capsules“ und weitere Entdeckungen ausgedehnt werden kann. Maurice Bauer (CSV), Stadtschöffe, Mélanie de Jamblinne de Meux, LAW-Direktorin, und Alex Reding, Initiator der Kunstmesse, haben das diesjährige Programm am Mittwoch vorgestellt. Mit 77 Ausstellern, unter anderem aus der Gaststadt Montreal, erwartet die Kunstfreunde aus dem In- und Ausland ein reichhaltiges Angebot. 22 Aussteller sind neue Teilnehmer (rund 29 Prozent), 55 sind treue, bereits in den vergangenen Jahren Beteiligte (rund 71 Prozent). Allein diese Zahl zeugt nicht nur von einer Beständigkeit der Kunstmesse, vielmehr verleiht sie dieser einen festen Platz auf der europäischen Szene der Kunstmessen. 14 Aussteller (18 Prozent) stammen aus Luxemburg, 20 Teilnehmer kommen aus Frankreich (26 Prozent), 19 Galerien haben den Weg aus Belgien (24 Prozent) nach Luxemburg gefunden und elf Aussteller (14 Prozent) sind von jenseits der Mosel. Dazu gesellen sich 14 Teilnehmer aus anderen europäischen Ländern sowie außerhalb Europas (18 Prozent). Die Luxemburger Kunstmesse ist demnach international ausgerichtet, gibt es doch 15 Länder, davon zwei neue Kandidaten (Irland und Kanada), die aus vier Kontinenten hier vertreten sind. Neben diesem quantitativ recht ansehnlichen Ausstellungsprogramm bietet die diesjährige elfte Ausgabe der 2015 ins Leben gerufenen Luxembourg Art Week (LAW) eine Reihe an Parallelveranstaltungen, so eben auch der bis zum 23. November organisierte „Art Walk“ im öffentlichen Raum, demnach für jeden frei und kostenlos zugänglich. Eintrittskarten für die eigentliche Messe im Zelt können bereits jetzt gebucht werden. Auf Einzelheiten von „Art Walk“ und konzentrierter Schau der Galerien kommen wir zurück. (fw)
EHRUNG Nathalie Jacoby erhält Orden der französischen Botschaft
Ich war überrascht und geehrt zugleich, als ich von der Auszeichnung erfuhr. Ich freue mich besonders darüber, weil sie eng mit unserer Arbeit im „Centre national de littérature“ zusammenhängt. Vielleicht ist es mir auch gerade als Germanistin und Anglistin wichtig, dass das Französische im Programm und der wissenschaftlichen Arbeit des CNL eine Stelle einnimmt, die ihm in unserem mehrsprachigen Literaturfeld zukommt. Ich mag das Entweder-Oder-Denken nicht, das manchmal die Sprachdiskussion in Luxemburg bestimmt. Im CNL schätzen wir jede Sprache, in der hierzulande Literatur entsteht.

Nathalie Jacoby, Direktorin des „Centre national de littérature“, erhält Ende Oktober die „insignes de Chevalier dans l’Ordre des arts et des lettres“. Der Orden wird von der französischen Botschaft in Luxemburg verliehen. Im Vordergrund stehen die Verdienste der Ausgezeichneten. Jacoby ist promovierte Germanistin, Literaturwissenschaftlerin und Mitbegründerin von „Black Fountain Press“ – Luxemburgs erstem englischsprachigen Verlag. Bis 2020 unterrichtete sie am Lycée Ermesinde in Mersch, bevor sie die Stelle als Direktorin des CNL antrat. Dort war sie bereits seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Jacoby veröffentlichte Werke zu Literaturdidaktik und zur zeitgenössischen luxemburgischen Literatur; in den Neunzigern war sie zudem Gastdozentin an der südafrikanischen Universität von KwaZulu-Natal, Pietermaritzburg. Als Direktorin des CNL bemüht sie sich unter anderem um den Austausch mit Frankreichs Literaturwelt. In dem Rahmen entstand 2025 das Projekt „Résidence croisée“, in Zusammenarbeit mit dem „Institut français“ der Université de Lorraine und der französischen Botschaft in Luxemburg. Die Autorin Hajar Azell verbrachte einen Monat in Luxemburg, der luxemburgische Schriftsteller und Tageblatt-Journalist Jérôme Quiqueret war in Frankreich zu Gast. (is)
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