Luxemburger Weine sind mit Chemikalien belastet – unter anderem mit Trifluoressigsäure (TFA). Doch nicht nur das Großherzogtum ist betroffen, sondern Weine aus ganz Europa. Darüber berichtet das „Mouvement écologique“ (Mouvéco) in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Die Organisation bezieht sich dabei auf eine neue Studie des „Pesticide Action Network“ (PAN Europe), die zehn ältere (Jahrgänge 1974-2015) und 39 jüngere Weine (Jahrgänge 2021-2024) aus zehn europäischen Ländern untersucht hat. Getestet wurden Produkte aus Luxemburg, Österreich, Belgien, Kroatien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien und Spanien. Luxemburg war mit insgesamt drei Weinproben aus dem Jahr 2023 beteiligt: Pinot gris, Rosé und Pinot noir.
Was ist TFA?
Die Trifluoressigsäure (TFA) ist das nicht abbaubare Endprodukt des Abbaus anderer PFAS-Verbindungen, wie sie in Kühltechnologien oder in Pestiziden verwendet werden. In Bezug auf die Grundwasserverschmutzung sind PFAS-Pestizide aus der Landwirtschaft die Hauptverursacher. Die Substanz ist zudem fortpflanzungstoxisch, das heißt, sie kann die gesunde Entwicklung in frühen Lebensphasen beeinträchtigen. TFA ist in Wasserressourcen allgegenwärtig und tritt in Konzentrationen auf, die um mehrere Größenordnungen höher sind als bei anderen PFAS. Quelle: Mouvement Ecologique
Die Analyse ergab laut Mouvéco, dass die Substanz in allen jungen Weinen vorhanden ist – mit Konzentrationen von bis zu 330 Mikrogramm pro Liter und einem Durchschnittswert von 122 Mikrogramm pro Liter. Zum Vergleich: Das Ergebnis liege damit 100-mal höher als der in Oberflächen- und Trinkwasser gemessene Durchschnittswert. Die Luxemburger Weinproben befänden sich mit 50 Mikrogramm pro Liter im unteren Mittelfeld.
Aktuell gebe es jedoch nur Referenzwerte für die zulässige Belastung von Wasser – nicht aber für Wein oder Lebensmittel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) überprüfe jedoch derzeit TFA und seine Referenzwerte „wegen des Verdachts auf gesundheitsschädliche Auswirkungen“. In der Zwischenzeit habe die luxemburgische Gesundheitsdirektion (DISA) eine eigene Bewertung vorgenommen und den Referenzwert für Trinkwasser auf 12 Mikrogramm pro Liter festgesetzt. „Die Luxemburger Weine liegen also um das Fünffache über diesem Wert“, schreibt das Mouvéco.
Belastung betrifft wohl zahlreiche Lebensmittel
TFA befindet sich laut Mouvéco vermutlich in zahlreichen Lebensmitteln. Zwar seien die Ausmaße der Gesundheitsrisiken für den Menschen noch nicht ausreichend untersucht, die wenigen existierenden Studien würden jedoch auf eine Gefährdung hindeuten. Der Mensch nehme über verschiedene Lebensmittel immer wieder TFA zu sich.
Bei älteren Weinen zeigt sich ein anderes Bild: Bei den Jahrgängen vor 1988 seien keine TFA-Spuren festgestellt worden. Seit 2010 gebe es in den gemessenen Proben einen „starken, exponentiellen Anstieg der Belastung“, zu dem der Einsatz von PFAS-Pestiziden beigetragen habe.
Auch Pestizide in vielen Weinen nachgewiesen
Neben TFA prüfte die Studie auch Rückstände klassischer Pestizide, deren negative Folgen stärker erforscht und besser bekannt sind. Das Ergebnis: Einzelne Weine seien mit bis zu acht Pestiziden und Pestizidmetaboliten (Abbauprodukte von Pestiziden) belastet. Zudem seien 94 Prozent der konventionell (nicht biologisch) erzeugten Weine belastet. Bei allen europäischen Proben seien 18 Pestizide nachweisbar, darunter zwei PFAS-Fungizide, Fluopyram und Fluopicolid.
Bioweine schnitten deutlich besser ab: Vier von fünf Proben seien frei von Pestizidrückständen gewesen. Dennoch sei auch in ihnen TFA vorhanden – in Konzentrationen zwischen 40 und 130 Mikrogramm pro Liter.
Die Pestizidbelastung bei Weinen im oberen Bereich der TFA-Konzentrationen sei im Schnitt doppelt so hoch wie jene im unteren Bereich. „Diese Beobachtung deutet auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Pestizideinsatz und TFA-Kontamination hin“, heißt es im Schreiben. In den Luxemburger Weinen seien „recht hohe Rückstände des Fungizids Folpet“ nachgewiesen worden. Der Pinot Noir enthalte zudem Rückstände von bis zu sechs verschiedenen Pestiziden, die anderen zwei Proben bis zu drei. Der Durchschnitt auf EU-Ebene liege bei drei Pestiziden.
Die Organisation betont, dass die Stichprobengröße nicht groß genug ist, um endgültige Aussagen zu machen. Die Ergebnisse seien jedoch „ein Hinweis auf die weitverbreitete Umweltbelastung von Regenwasser, Grundwasser und landwirtschaftliche Böden durch TFA“.
Trinkwasser muss geschützt werden
Für das „Mouvement écologique“ ist klar, dass die regelmäßige Überschreitung gesetzlicher Grenzwerte durch TFA freisetzende Pestizide neben einem Umwelt- und Gesundheitsrisiko einen „eindeutigen Verstoß“ gegen das europäische Recht darstellt. Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet, Trinkwasserressourcen vor schädlichen Substanzen zu schützen. Weil TFA als fortpflanzungstoxisch gelte, dürfe der Wert im Grundwasser 0,1 Mikrogramm pro Liter nicht überschreiten – trotzdem komme dies immer wieder vor.
Angesichts der zunehmenden Belastung durch PFAS und TFA fordert die Organisation ein sofortiges und entschlossenes Handeln von der Politik. Sie warnt vor gesundheitlichen Risiken und appelliert an die Regierung, ein sofortiges Verbot für PFAS-Pestizide auszusprechen. Luxemburg solle „alle zur Verfügung stehenden Mittel“ zur Reduktion von Pestiziden einsetzen – durch Verbote, Förderung alternativer Anbaumethoden und Biolandbau. Besonders der Biolandbau solle gezielt gefördert werden, unter anderem durch den verstärkten Einsatz von Biolebensmitteln in öffentlichen Kantinen. Die Belastung von Lebensmitteln und Umwelt mit TFA solle umfassend dokumentiert und die Daten veröffentlicht werden.
De Maart

Ja klar Herr Grober,
aber wir haben den Vorteil alt zu sein.
Erfahrung macht klug,ausser man ist Dummkopf von Geburt.
Da hilft nur noch Religion
@Zwickert,
ahh endlich wieder ein" Qualifizierter" der den "Unqualifizierten" ihre Meinung verbieten will. Man muss nicht Biologe oder Chemiker sein um zu wissen wo das Wasserproblem herkommt. Das ist schon 40 Jahre alt. Und wenn man wusste dass das Wachstum,sprich Bauwahn, eine Grenze haben muss,weil die Ressourcen nicht reichen werden und es ist nichts passiert,dann ist das doch sehr unqualifiziert.
2700Km/2 für 1000 000 Menschen wird nicht funktionieren.
JJ "Mich wundert dass ich so fröhlich bin."Spüren Sie das auch? Bei mir ist es das Mikroplastik aus den Flaschen des Vevey Unternehmers. Habe es mit Rivaner versucht, werde immer so depressiv davon. Das Wasser aus der Eiszeit hält auch nicht was es verspricht. Schmeckt manchmal wie gefiltertes Chierswasser.😉
Hoffe jetzt auf Strahlendes Wasser von der Zentrale in Cattenom, Großhirn will nicht mehr so richtig.
Und immer wieder diese lächerlichen, unqualifizierten Kommentare über mutige Menschen, die sich für unsere Gesundheit ( Blanche Weber ) oder unsere Verkehrssicherheit ( Paul Hammelmann ) einsetzen.
Schäbig !
Madamm Weber huet nach ëmmer Gefaasels vun séch ginn,
si huet an léiert neischt bei, Panik maachen ass hiren Hobby.
Alternativen an Verantwortung iwehuelen,dann ass Si nëtt méi do.
Wou ass do de Problem? Geschwën kënnt Muselwasser aus dem Krun. "cacas in aqua".
Aber jetzt bekommen wir ja bald das Wasser aus der Mosel. Dann wird alles gut.
Wenn Blanche so weiter macht dürfen wir nicht mehr essen, trinken und atmen.
Es gab eine Zeit da war alles Krebs erregend. Bier , Zahnpasta, einfach alles.
Und was ist heute? Man sucht nach neuen Panik-Themen.
Mikroplastik ist auch sehr gefragt.
"Mich wundert dass ich so fröhlich bin."
Der Wein bringt es ans Licht. „In vino veritas“ sozusagen. Doch aufgepasst: im Bier ist (vielleicht) auch noch was…