Wie üblich, wenn israelische Sportler im Ausland antreten, war auch am Dienstagabend in Bartringen ein größeres Polizeiaufgebot angetreten, um wenn nötig für Ordnung zu sorgen. Eine Handvoll palästinensischer Demonstranten hatten den Weg vor das Centre Attert gefunden, durfte aber mit den Fahnen die Halle nicht betreten. Sicherheit wurde großgeschrieben.
Schon beim Einschlagen fiel auf, dass Tel Aviv ohne den 2,10 m großen Mittelblocker Aleksander Safonov angereist war. Überraschenderweise war die Spielerliste aber in den beiden letzten Tagen noch durch einen Libero, Omri Roitman, ergänzt worden. Als israelischer Meister seit vier Saisons ging Maccabi als großer Favorit ins Spiel. Vor zwei Jahren hatte man es sogar bis ins Finale des Challenge Cups geschafft. Nach einer kurzen Phase des Abtastens schaffte der Gast das erste Break, das der polnische Zuspieler Podlesny mit einer Aufschlagserie ausbaute (9:5). Nach einer Auszeit lief das Spiel nun auf Augenhöhe weiter. Dann erhöhte der Gegner den Druck wieder und die Bartringer Annahme kam in Bedrängnis. Schnell war man 12:19 im Hintertreffen.
Doch Bartringen gab nicht auf und blies nun zur Gegenoffensive. In dieser Phase konnte man einige Male im Block zugreifen. Bei 20:17 wurde es dem israelischen Coach Galili zu bunt und er nahm eine Auszeit, der er einige Bälle später eine zweite folgen ließ. Es stand nur noch 22:20 für den Gast. Eine Rotation später übernahm Bartringen gar die Führung. Beim ersten Satzball für Bartringen machte der Schiedsrichter keine gute Figur, nach dem zweiten stand es 1:0 für den Gastgeber. Jaromir Kolacny und Raphael Viens waren die eifrigsten Punktesammler.
Maccabi war angefressen und zog das Tempo an (3:0). Bartringen konterte und schaffte bei 6:6 wieder den Anschluss, doch der Gast zog nun sein Spiel durch und konnte sich absetzen. Der Gastgeber machte nun viele Fehler, konnte sich kaum noch am Netz durchsetzen. Auch zwei Auszeiten vermochten sie den Gegner nicht mehr aufzuhalten. Mit 25:16 ging dieser Satz, auch in dieser Höhe verdient, an Tel Aviv. Maccabi nahm den Elan mit in den dritten Satz, wo man gleich mit 10:5 davonzog. Bartringen schien geschockt. Der Block war inexistent. Man sah nun immer mehr den Unterschied zwischen Vollprofis und Amateuren. Maccabi diktierte das Tempo und Bartringen lief öfters nur noch hinterher.
Kein Rückspiel in Israel
Etwa 350 Zuschauer, davon wohl ein Viertel gegnerische Anhänger, sahen den dritten Satz mit 25:14 an Tel Aviv gehen. Trotz aufkommender Müdigkeit gab der Gastgeber noch einmal alles. Doch der Gegner war am gestrigen Abend einfach zu stark. Mit 3:1 gewann Maccabi die erste Runde des Challenge Cups – bekanntlich fällt das Rückspiel in Israel aus – und steht nun im Sechzehntelfinale. Die Bartringer Spieler wussten nicht, ob sie zufrieden oder enttäuscht sein sollten. Antoine Cornil war den Tränen nahe: „Es ist so schade, wenn wir als Mannschaft auftreten, sind wir richtig gut, doch macht dann ein Spieler ein, zwei Fehler, dann ist er gleich raus, und dies steckt an. Dann können wir das Level nicht mehr halten und gehen teilweise unter.“ Sein Kapitän Steve Weber war vom Gegner doch überrascht: „Ich habe noch nie ein Team gesehen, das so viel Druck beim Aufschlag bringt, ohne weitere Fehler zu machen. Meines Erachtens werden sie sehr weit kommen dieses Jahr.“
Man kann Bartringen keinen Vorwurf machen. Im ersten Satz spielten sie auf sehr hohem Level, ab dem zweiten, als der Gegner ein anderes Tempo vorlegte, war man teilweise wohl überfordert, gab aber nie auf und konnte dem Publikum doch noch guten Volleyball bieten.
Statistik
Bartringen – Maccabi Tel Aviv 1:3 (26:24, 16:25, 14:25, 15:25)
Bartringen: Kolacny (23), Varga (2), Weber (7), Cornil (10), Funk, Viens (12), Libero: Schubert, Auswechselspieler: Esselin; 23 Mannschaftsfehler
Maccabi: Podlesny (4), Foyer (16), Zugic (19), Sokolov (10), Batchkala (18), Neviadomskyi (9), Libero: Roitman, Auswechselspieler: Lemberg; 16 Mannschaftsfehler
 
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