Déi Lénk Stad versucht seit vergangenem Oktober, Umweltministerin Carole Dieschbourg (déi gréng) und Lydie Polfer (DP), Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg, auf die Schwermetallbelastung im Aushubwasser einer Baustelle in Beggen aufmerksam zu machen. Die Baustelle befinde sich in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Deponie Continental Alloys (CASA), heißt es in einer Mitteilung von déi Lénk Stad vom Mittwoch.
Die Behauptungen von déi Lénk Stad basieren auf einer Wasseranalyse des Aushubwassers der Baustelle. Die Analysen hätten gezeigt, dass der Molybdängehalt (eine Art Metall) den vorgeschriebenen Höchstwert (oEL-Norm) um das 160-fache übersteige, heißt es in der Mitteilung. Das bedeutet, dass das kontaminierte Wasser nicht mehr ohne Säuberung in Oberflächengewässer geschüttet werden darf.
Sowohl das Umweltministerium als auch Bürgermeisterin Polfer versichern déi Lénk in ihren Antwortschreiben, dass das Sickerwasser aus der ehemaligen CASA-Deponie sowie das verschmutzte Wasser der Baustelle in der rue de Beggen vor ihrer Einleitung in die Alzette gereinigt werden würde. Laut Umweltministerium wird das Sickerwasser in einem unterirdischen Reservoir gesammelt und anschließend in eine Wasseraufbereitungsanlage gepumpt. Diese Anlage befinde sich auf dem ehemaligen CASA-Gelände.
Die Mülldeponie sei eine Zeitbombe
Déi Lénk sehen die alte Mülldeponie jedoch als eine „Zeitbombe“, die unbedingt saniert werden muss: Die Verschmutzung des Aushubwassers der Baustelle zeige, dass nicht das gesamte Wasser der ehemaligen CASA-Deponie im unterirdischen Reservoir aufgefangen wird, heißt es in der Mitteilung. Die hohe Schwermetallbelastung im Aushubwasser der Baustelle sei ein greifbarer Beweis dafür, dass ein Teil des verschmutzten Wassers aus der ehemaligen Deponie kontinuierlich zum Schwemmlandboden der Alzette fließe.
Was die Baustelle betrifft, so schiebe die Stadtverwaltung laut déi Lénk die Verantwortung zurück auf das Umweltministerium. Die Stadt Luxemburg habe jedoch die Analyseergebnisse des Bauleiters vom 9. Dezember 2020 ihrer Antwort beigefügt. Diese Analyse zeige einen noch beunruhigenderen Molybdängehalt im Wasser auf, als jene von déi Lénk.
Ministerin Dieschbourg schreibt, dass es derzeit aber „keine Rechtsgrundlage für einen Baustopp gibt“. Der Projektinhaber leite kein Aushubwasser in den Wasserlauf oder die Kanalisation. „Daher kann eine mögliche Verschmutzung des Gewässers oder eine signifikante Zusatzbelastung für die Kläranlage ausgeschlossen werden.“ Aufgrund des hohen Verschmutzungsgrads des Aushubwassers der Baustelle hat die Regierung jedoch eine wasserdichte Ummantelung des Untergeschosses des Gebäudes gefordert. Das geht aus dem Antwortschreiben der Gemeinde Luxemburg hervor.
Mangelnde Transparenz
„Da das Aushubwasser nicht den allgemein gültigen Einleitungskriterien entspricht, hat die AGE (Wasserverwaltung) an verschiedenen Stellen des Geländes Proben genommen“, schreibt die Umweltministerin. Auch bei diesen Proben habe sich herausgestellt, dass das Aushubwasser in einigen Aspekten die vorgeschriebene Höchstwerte überschreite.
Déi Lénk bezeichnen diese Aussage als eine „Untertreibung“ – wenn man das Ausmaß der Überschreitungen bedenke. Die Partei kritisiert zudem die mangelnde Kommunikation des Umweltministeriums: „Während das Ministerium seine eigenen Analyseergebnisse, die höchstwahrscheinlich in der gleichen Größenordnung liegen, nicht veröffentlicht, fragen wir uns, was dieses Versteckspiel und dieser Mangel an Transparenz zu bedeuten hat.“
De Maart
Wien huet hei Intérêt drun neischt ze ennerhuelen ?