Sonntag19. Oktober 2025

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Linie Luxemburg-VilleruptBusfahrer klagen über Gewalt und Unsicherheit – LCGB fordert mehr Schutz

Linie Luxemburg-Villerupt / Busfahrer klagen über Gewalt und Unsicherheit – LCGB fordert mehr Schutz
Auf der RGTR-Linie zwischen Luxemburg-Stadt und Villerupt kommt es immer wieder zu Gewaltvorfällen Foto: Vincent Lescaut/L'essentiel

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Busfahrer auf der Strecke zwischen Luxemburg-Stadt und Villerupt sind immer wieder Gewalt ausgesetzt. Die Gewerkschaft LCGB fordert seit Jahren mehr Sicherheitsmaßnahmen – doch die Fortschritte lassen auf sich warten.

Ein Busfahrer wird angegriffen – mit einem Faustschlag mitten ins Gesicht. Das ist laut LCGB-Gewerkschaftssekretär Paul Glouchitski vor zwei Tagen auf der RGTR-Linie 605 zwischen Luxemburg-Stadt und Villerupt passiert. Dabei ist es kein neues Problem: Auf der Strecke soll es öfter zu Vorfällen kommen.

Mehrere Fahrer der Firma Émile Weber haben gegenüber L’essentiel von Angst und Stress berichtet, wenn ihnen die genannte Strecke zugeteilt wird. Verbale wie auch körperliche Angriffe kämen immer wieder vor – und hätten auch schon zu Fällen von Arbeitsunfähigkeit geführt. Die Busse selbst seien nicht mit geschlossenen Kabinen ausgestattet und daher nicht sicher. Würden die Fahrer jedoch sagen, dass sie diese Linie aufgrund der Sicherheitsrisiken nicht fahren wollen, werde ihnen vom Arbeitgeber Arbeitsverweigerung vorgeworfen.

Die Aussagen der Fahrer, die von einem Klima der Angst, des Stresses und der Unsicherheit berichten, sind inakzeptabel

LCGB

Genau dieses Problem kritisiert auch die Gewerkschaft LCGB in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. „Die Aussagen der Fahrer, die von einem Klima der Angst, des Stresses und der Unsicherheit berichten, sind inakzeptabel“, heißt es in dem Schreiben. Die beschriebenen Aggressionen würden eine „kritische Situation“ aufzeigen, die „schon viel zu lange andauert“. Es sei nicht hinnehmbar, dass Arbeitnehmer solchen Risiken ausgesetzt sind.

Linie gilt seit Jahren als „problematisch“ 

„Die Autoritäten wissen genau, dass es sich um eine problematische Linie handelt“, sagt Glouchitski im Gespräch mit dem Tageblatt. Nach dem Lenkungsausschuss für Sicherheit im öffentlichen Verkehr im November 2021 habe es einen Rückgang der Gewalt gegeben. Vier Jahre später sei nun ein erneuter Anstieg zu beobachten.

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Bisher sind nur 43 Prozent der Busse mit Sicherheitskabinen ausgestattet

Die Strecke Luxemburg-Villerupt gilt laut LCGB seit Jahren als problematisch. Die Schutzmaßnahmen für die Fahrer seien dennoch unzureichend oder ließen auf sich warten. So zum Beispiel im Bereich der Kabinen: Trotz der Freigabe eines Budgets für die Installation von Sicherheitskabinen durch das Ministerium für Mobilität im Jahr 2021 seien bisher nur 43 Prozent der Busse damit ausgestattet worden. „Es war vorgesehen, sich innerhalb von drei Jahren den 100 Prozent zu nähern – derzeit ist es nicht einmal die Hälfte“, sagt Glouchitski.

Aufgrund dieser Umstände ruft der LCGB die Unternehmen der Branche dazu auf, „sofortige und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Mitarbeiter vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen“. Dazu gehöre eine schnelle Installation von Sicherheitskabinen in allen Bussen, die auf Risikostrecken verkehren. Die am stärksten exponierten Strecken sollten dabei Vorrang haben – insbesondere die von Villerupt, Longwy und Mont-Saint-Martin.

LCGB fordert Einsatz von Sicherheitskräften

Die Gewerkschaft fordert zudem eine verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften an Bushaltestellen in sensiblen Bereichen sowie verstärkte Kontrollen und Sicherheit an Bord der Fahrzeuge und an den Haltestellen auf französischer Seite. Auch ein verstärkter grenzüberschreitender Dialog und eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den luxemburgischen und französischen Behörden sollen dabei helfen, die Sicherheit von Fahrern und Fahrgästen zu gewährleisten.

„Luxemburg ist nicht für die Strafverfolgung auf französischem Gebiet zuständig und kann dort nicht eingreifen“, sagt Glouchitski. Die Gewerkschaft habe bereits in der Vergangenheit den Einsatz von Sicherheitskräften gefordert – nicht in allen Bussen, sondern auf den als problematisch geltenden Strecken. „Uns wurde gesagt, dass das zu teuer wäre.“ Ein gezielter Einsatz von Sicherheitsbeamten und geschlossenen Kabinen könnte Glouchitski zufolge jedoch einen Großteil der Probleme lösen und damit sowohl Fahrer als auch Passagiere beruhigen.

Weitere Forderungen des LCGB sind verstärkte Schulungen für Fahrer zum Umgang mit Konflikten und angespannten Situationen sowie eine systematische psychologische Betreuung für diejenigen, die bereits Opfer von Aggressionen geworden sind oder sich in einer chronischen Stresssituation befinden. Die Gewerkschaft werde sich weiterhin dafür einsetzen, so schnell wie möglich „greifbare Fortschritte“ zu machen, und ruft zu Respekt und Solidarität gegenüber Busfahrern auf.

Guth Guy
21. März 2025 - 12.10

« Linie gilt seit Jahren als problematisch » …. wenn dem so ist diese Linie mit sofortiger Wirkung annulieren denn solche Leute verstehen bloss diese Sprache. Wird diese Linie mit all ihren Problemen jedoch weiter exploitiert denken diese unmanierlichen Passagiere noch sie könnten so weiterfahren. Wieso sollen die Busfahrer dies allles ertragen und die Autoritäten lassen Wasser über Gottes Boden fliessen ohne konkretes zu unternehmen.