Freitag24. Oktober 2025

Demaart De Maart

Ville fleurieBunte Paradiese vor der Haustür: Die Stadt Schifflingen ehrt ihre schönsten Gärten

Ville fleurie / Bunte Paradiese vor der Haustür: Die Stadt Schifflingen ehrt ihre schönsten Gärten
Der Gemeinderat und die Umweltkommission mit den Geehrten (rechts im Bild, vordere Reihe) Fotos: Nathalie Hansjosten und Gemeinde Schifflingen

Bienchen und Blümchen, darum ging es am Mittwochabend in Schifflingen. Alle drei Jahre organisiert die Gemeinde den Wettbewerb „Ville fleurie“, der die schönsten Vorgärten der Kommune ehren soll. Auch 2025 gab es drei Gewinner, die mit besonders prachtvollen Anlagen herausstachen.

Seit 1976 leben Gilberte und René Hendel in Schifflingen. Ihr Haus dürfte wohl vielen bereits aufgefallen sein, denn wer an diesem vorbeifährt, blickt auf einen gut gepflegten Vorgarten. Seit vergangenem Mittwoch gilt dieser offiziell als zweitschönster der Gemeinde, denn beim Wettbewerb „Ville fleurie“ ging das Paar als einer der Gewinner hervor. Es ist nicht das erste Mal, dass Familie Hendel am Contest teilnimmt. Den Außenbereich ihres Zuhauses zu pflegen, gehört nämlich seit jeher zur großen Leidenschaft von Gilberte und René. „Es ist zwar viel Arbeit, aber es ist schön und davon haben alle etwas“, sagen die beiden.

Dieser Ansicht ist ebenfalls der Schöffen- und Gemeinderat von Schifflingen, der die diesjährige Ausgabe von „Ville fleurie“ zusammen mit der Umweltkommission organisierte. Ziel des Wettbewerbs ist es, jene Bürger und Bürgerinnen zu belohnen, die sich besonders gut um die Grünfläche vor ihrem Haus kümmern, denn damit sorgt man nicht nur für mehr Ästhetik in der Gemeinde, sondern trägt auch aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei. „Wir wollen den Leuten Danke sagen, dass sie ihren Vorgarten so gestalten, dass es ein Genuss ist, durch Schifflingen zu spazieren“, sagte Bürgermeister Carlo Feiereisen bei der Preisverleihung am Mittwochabend.

Mehr Datenschutz, weniger Teilnahme

Auch Familie Hendel gehörte zu den Top 3 der gekürten Schifflinger Gärten. Knapp vor ihnen ging der Vorgarten von Frau Lahyr als Hauptgewinner des Jahres hervor, auf Platz drei jener von Frau Frisch. Nur elf Bewohner der Gemeinde hatten an der diesjährigen Ausgabe des Wettbewerbs teilgenommen, zwei davon hatte die Jury disqualifiziert. „Die Bedingungen haben sich leider etwas geändert, denn zuvor gingen die Mitglieder des „Syndicat d’initiative“ sowie von „Gaart an Heem“ durch die Straßen, um die schönsten Vorgärten zu fotografieren, und wir haben die entsprechenden Personen dann kontaktiert. Durch die Änderungen des Datenschutz-Gesetzes dürfen wir dies nicht mehr, sodass sich die Leute selbst auf unseren Aufruf melden müssen“, erklärte der Bürgermeister.

Die Aktion werde dennoch weitergeführt, nur halt etwas anders und mit weniger Teilnehmern. Nichtsdestotrotz war es für die Jury, bestehend aus Mitgliedern der Schifflinger Umweltkommission, eine Freude, die neun zurückbehaltenen Vorgärten zu begutachten und zu bewerten. „Wir haben die Gärten einmal Ende Juli und einmal Anfang September besichtigt. Es wurde natürlich viel auf die Ästhetik geachtet, aber wir haben auch im Auge behalten, welchen Wert die Bepflanzung für die Insekten darstellt“, sagte Peggy Thurmes, Präsidentin der Umweltkommission. Ganz nach dem Motto „Eis Gemeng lieft, ass schéin a faarweg“ wurden schließlich die schönsten und buntesten, aber auch Fauna- und Flora-freundlichsten Vorgärten ausgewählt.

Gilberte und René freute die Ehrung seitens der Gemeinde, denn hinter ihrem heimischen Paradies steckt viel Liebe und Erfahrung. „Wir haben zwar auch Steine im Vorgarten, mein Mann hat aber extra mehrere Kübel selbst gebaut, die ich jede Saison neu bepflanze. Auch die Blumen auf den Fensterbrettern wechsle ich regelmäßig und ich achte dabei auf Sorten, die möglichst viele Bienen anziehen“, meinte Gilberte stolz. Ihr neues Vogelnisthaus – das Geschenk der Gemeinde – ist bei Hendels bestens aufgehoben, denn davon hat das Paar schon eine ganze Menge. Trotz etwas kleinerem Andrang sah Bürgermeister Feiereisen den Wettbewerb wieder als vollen Erfolg, denn, so der LSAP-Politiker: „Eigentlich sind wir alle Gewinner, denn ein wunderbarer Vorgarten ist eine Bereicherung für uns alle.“