Donnerstag16. Oktober 2025

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Bürgerbefragung in Kayl-TetingenBürgermeister Jean Weiler: „Wir wollen einen Gesamtüberblick bekommen“

Bürgerbefragung in Kayl-Tetingen / Bürgermeister Jean Weiler: „Wir wollen einen Gesamtüberblick bekommen“
Jean Weiler: „Wir wollen nicht in die Lage geraten, dass ein vor kurzem realisiertes Projekt die Umsetzung eines anderen behindert“ Foto: Editpress-Archiv/Tania Feller

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Bis zum 8. November können die Einwohner von Kayl-Tetingen noch an einer Umfrage zum Leben in der Gemeinde teilnehmen. Ein Gespräch mit Bürgermeister Jean Weiler (CSV).

Tageblatt: In der Regel schlagen die Parteien bzw. schlägt die politische Führung vor, was sie für die Gemeinde vorhaben. Hier es umgedreht: Bei der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsplans fragen Sie die Bürger, was sie sich für ihre Gemeinde wünschen.

Jean Weiler: Es gibt ja schon konkrete Projekte, die bereits umgesetzt, und andere, die angedacht werden: Kayl-Nord, die Schlackenhalde, die Neugestaltung des Zentrums von Kayl, die Verbesserung der Mobilität in der Gemeinde. Wir arbeiten an der Weiterentwicklung der Schulinfrastruktur. Da gibt es schon viele Ideen in den Köpfen. Für uns ist es wichtig, zu wissen, welche Projekte noch umgesetzt werden sollen, und diese zu Papier zu bringen. Von den Menschen wollen wir wissen, wo der größte Handlungsbedarf besteht. Vielleicht gibt es Sachen, an die wir nicht gedacht haben. Die Umfrage ist ja zuerst eine Analyse des Istzustands. Wir wollen wissen: Was ist gut in der Gemeinde, wo müssen wir nachbessern? Alle Dienststellen der Gemeinde haben sich bereits dazu geäußert. Es geht dabei nicht nur um Neubauten, sondern auch darum, festzustellen, welchen Einfluss die Projekte auf die Umwelt, das Klima, den Tourismus haben. Wie steht es mit den Arbeitsplätzen in der Gemeinde? Wurden die Projekte identifiziert, wird im PDC zu jedem Vorhaben ein detaillierter Steckbrief angefertigt, mit Beschreibung, Bedarf und Kostenpunkt. Anschließend wird eine Prioritätenliste erstellt. Wichtig ist, einen Gesamtüberblick über die geplanten Vorhaben zu bekommen. Wir wollen nicht in die Lage geraten, dass ein vor kurzem realisiertes Projekt die Umsetzung eines anderen behindert. 

Bei der Vorstellung des kommunalen Entwicklungsplans während einer Gemeinderatssitzung im Juli wurden 163 Projekte erwähnt, die bereits identifiziert wurden. Was kann da noch hinzukommen?

Das bedeutet ja nicht, dass all diese Projekte umgesetzt werden. Das können ganz kleine Projekte sein bis hin zum Bau einer neuen Schule. Andere Vorhaben können beispielsweise den Raumbedarf der Vereine betreffen und wo diese Räumlichkeiten geschaffen werden könnten.

Rund 200 Personen haben bis Mitte Oktober an der Umfrage teilgenommen. Haben Sie bereits einen Überblick darüber, was sich die Menschen wünschen? 

Aussagen über den Verlauf der Umfrage, welche Schwerpunkte die Menschen setzen, können derzeit noch keine gemacht werden. Wir haben aber bereits eine ausführlichere Umfrage über Stärken und Schwächen in der Gemeinde bei den Gemeinderäten und den Mitgliedern der beratenden Kommissionen durchgeführt. Derzeit liegt lediglich eine provisorische Auswertung vor, über die ich vorerst noch nichts sagen will.

Uns fehlt der Raum dazu. Die Schlackenhalde sollte dazu dienen, aber angesichts des Bedarfs an Gemeindeinfrastruktur bleibt nicht mehr viel Raum für eine Gewerbezone übrig.

Jean Weiler, Bürgermeister, zur Frage um eine größere kommunale Gewerbezone

Bei den elf Themenfeldern im Fragebogen sind etliche, auf die die Gemeinde eigentlich wenig Einfluss hat, zum Beispiel Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Gemeinde …

Ja, aber beim Wohnungsbauprojekt Kayl-Nord etwa können wir definieren, wie viel Fläche Wohnzwecken gewidmet wird und wie viel man Handel und Büroflächen einräumen wird, wo dann Jobs entstehen werden. Bei Kayl-Nord ist ja die Schaffung einer kleinen Gewerbe- und Handelszone vorgesehen.

Die Einrichtung einer größeren kommunalen Gewerbezone ist nicht vorgesehen?

Uns fehlt der Raum dazu. Die Schlackenhalde sollte dazu dienen, aber angesichts des Bedarfs an Gemeindeinfrastruktur bleibt nicht mehr viel Raum für eine Gewerbezone übrig.

Wie steht es um dieses Projekt Schlackenhalde? 

Die Sanierungsarbeiten durch ArcelorMittal werden bis Ende 2025 abgeschlossen. Wir arbeiten unsererseits jedoch bereits an einem ersten Projekt. Dann muss noch ein PAP erstellt werden.

Wird auch der Tetinger Fußbaldplatz dorthin verlagert?

Das Projekt wurde noch nicht öffentlich vorgestellt. Wenn wir in Tetingen die Schule ausbauen wollen und verhindern wollen, dass die dortigen Grünflächen und der Park verschwinden, ist das schon eine Option. Wir haben schon mit den Vereinsverantwortlichen geredet. Auf dem ehemaligen „Crassier“ sollen auch die Polizei sowie wahrscheinlich auch CGDIS und Sicosport mit Enrichtungen für den Schulsport hinkommen. Schließlich soll auch der Kayl-Bach an dieser Stelle renaturiert werden und ein Lärmschutzwall entstehen. Unterm Strich wird man 3,5 bis 4 Hektar nutzen können. 

Und das Projekt Kayl-Nord? Nicht alle Eigentümer wollen mitmachen.

Der Staat hat bereits verschiedene Terrains gekauft. Wir müssen untersuchen, wie wir mit den bereits mobilisierbaren vorhandenen Flächen bereits beginnen können. Nur einige Eigentümer lehnen eine Teilnahme ab. Kleinere Terrains können wir aus der Planung ausschließen. Andere Eigentümer wollen später mitmachen und bei einzelnen können wir die gewünschten Bedingungen nicht erfüllen.