Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

KommentarBühne frei fürs Risiko: Wie die Stadt Luxemburg beim Thronwechsel beinahe zwei Millionen verzockte

Kommentar / Bühne frei fürs Risiko: Wie die Stadt Luxemburg beim Thronwechsel beinahe zwei Millionen verzockte
Imposant war die Bühne, durch ihre Form offenbar aber auch besonders anfällig für Wetterkapriolen Foto: Editpress/Julien Garroy

„Im allerschlimmsten Fall hätte es abgesagt werden müssen“, räumte Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) beim sogenannten „City Breakfast“ am Mittwoch ein. Und bezog sich dabei auf die Feierlichkeiten zum Thronwechsel in der Hauptstadt, die vor mehr als zwei Wochen samstags über die Bühne gingen.

Auf ebendieser laut Lydie Polfer „einzigartigen Bühne“ traten rund 30 lokale Künstlerinnen und Künstler auf. Ein starkes Zeichen der Wertschätzung für die Luxemburger Musikszene, das diese mit einer überzeugenden Performance erwiderte. Ihr Auftritt war mehr als gut, das ist keine Frage, aber: Waren die hohen Kosten verantwortbar?

Rund zwei der insgesamt fast fünf Millionen Euro, die die Stadt für die Feierlichkeiten veranschlagte, entfallen auf die aus dem Ausland importierte Bühne. Ein stolzer Preis für eine Konstruktion, die samstagnachmittags wegen starken Windes nicht wie geplant genutzt werden konnte. Denn zu viel Wind kann für eine solch offene Bühne zu einem Problem werden. Stunden vor der großen Abendveranstaltung lag am Glacis Nervosität in der Luft.

Am Ende konnte die Show glücklicherweise stattfinden. Wäre das Wetter jedoch schlechter und vor allem der Wind stärker gewesen, wäre die Zwei-Millionen-Euro-Bühne ungenutzt geblieben. Denn ein Plan B existierte laut der hauptstädtischen Bürgermeisterin nicht – obwohl Regen und Wind Anfang Oktober kaum überraschend kommen. Zwei Millionen hätte man buchstäblich fast in den Wind geschossen. Aber wie sagte Lydie Polfer am Mittwoch: „Gott sei Dank ist es nicht so weit gekommen.“