Sonntag26. Oktober 2025

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StauseeBlaualgen tauchen immer früher auf – Wissenschaftler rätseln noch über Ursache

Stausee / Blaualgen tauchen immer früher auf – Wissenschaftler rätseln noch über Ursache
Wasseraktivitäten am Stausee sind zurzeit nicht möglich Foto: Editpress/Alain Rischard

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Blaualgen sind jeden Sommer dafür verantwortlich, dass Baden in den eigentlich dafür vorgesehenen Gewässern wochenlang verboten ist. Dieses Jahr war es bereits Mitte Juni so weit – und das ist neu. 

Das Auftauchen von Blaualgen ist nichts Außergewöhnliches. Die Bakterien zählen zu den ältesten Lebensformen der Welt und vermehren sich besonders schnell, wenn das Wasser nährstoffreich, warm und still ist. Genau diese Bedingungen sind derzeit im Stausee erfüllt, und dies offenbar um einiges früher als erwartet. In der Regel werden Blaualgenblüten erst in den Monaten Juli und August festgestellt. Dieses Jahr teilte das Wasserwirtschaftsamt bereits am 13. Juni mit, dass das Baden im Stausee aufgrund der hohen Belastung mit Blaualgen, auch Cyanobakterien genannt, verboten ist. Könnte dies etwa eine weitere Folge des Klimawandels sein?

„Das kann man so noch nicht sagen“, sagt Jean-Baptiste Burnet vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST). Er ist unter anderem für die Überwachung der Blaualgen in Luxemburgs Badegewässern zuständig und studiert deren Entwicklung. Auch beim LIST sei man überrascht, dass sich die Blaualgen bereits so früh vermehren und die mögliche Ursache sei noch unbekannt. Eine Erklärung könnte sein, dass der Frühling dieses Jahr besonders sonnig und trocken war, so Burnet. Außerdem sei der Wasserpegel niedriger als üblich, was sich zusätzlich auf die Wassertemperatur und die Nährstoffkonzentration auswirkt. Die Nährstoffe wiederum, hauptsächlich Phosphor und Stickstoff, gelangen sowohl durch Düngung im umliegenden Ackerbau als auch durch unzureichend behandeltes Abwasser aus den Kläranlagen in den See: Es entsteht ein optimaler Lebensraum für Bakterien.

App für Früherkennung

Die Bakterien produzieren Giftstoffe, die für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sind. Hautkontakt oder Verschlucken der Toxine kann unter anderem zu Hautirritationen, Leberschäden, Magen-Darm-Entzündungen oder Kopfschmerzen führen. Aus diesem Grund wird beim vermehrten Auftreten der Bakterien empfohlen, auf jede Wasseraktivität zu verzichten. Zudem sollen Fische aus dem betroffenen Gewässer weder geangelt noch verzehrt werden. Haus- und Nutztiere sollten unbedingt davon abgehalten werden, das Wasser zu trinken, um tödliche Vergiftungen zu vermeiden.

Das Zusammenspiel verschiedener Umwelteinflüsse am Stausee hebt diesen von den anderen Badegewässern hervor und es könnte erklären, warum die frühe Vermehrung von Blaualgen bislang nur hier beobachtet wurde. Aufgrund der neuartigen Situation überprüft LIST nun im erhöhten Takt bereits im Juni wöchentlich die Situation am Stausee, zwei Monate früher als üblich. Seit 2023 können Passanten mithilfe der App „Bloomin’ Algae“ verdächtige Algenblüten im Wasser melden. Sie erleichtern damit die frühzeitige Erkennung der Gefahr, die von Blaualgen ausgeht. „Es hilft uns enorm bei unserer Arbeit“, bekräftigt Burnet.

Nomi
19. Juni 2025 - 14.24

Ech hun den japaneschen Knoeterich ob enger Parzell.
Hun ob der Gemeng nogefroot wei' een den kann bekaempfen! Keng Aenfert oder evasiv Aentfert , Sie wessen daat net ! Soss sinn se awer emmer an der eischter Reih fir dem Bierger Viirschreften ze machen !

Hun dunn versicht Infos aus dem Grengen Environnement ze krei'en. Daat selwescht wei' bei der Gemeng.

Elo wiist den Knoeterich bis an den Himmel ! Invasif Arten, mee keen mecht Eppes dogeint ! Um Enn ass den Bierger rem deen Schellegen !

Muller Christian
19. Juni 2025 - 13.20

Waassermangel an Temperatur sinn awer elo kloer Indicatiounen a Saache Klimawandel.
Wann da nach ongekläerten Oofwaaser an landwirtschaftlech Dünger dobäikommen, besteet zwar keng honnertprozenteg Sécherheet, mä kann een awer schonn de Klimawandel an d'Spill bréngen 🤷‍♂️

Grober J-P.
19. Juni 2025 - 11.33

"Wissenschaftler rätseln noch über Ursache" Ist das jetzt ernst, war doch witzig gemeint, oder?
"unzureichend behandeltes Abwasser aus den Kläranlagen in den See: Es entsteht ein optimaler Lebensraum für Bakterien."
Einweihung neuer Kläranlagen ist nicht sehr wirksam, fürs Image.
Hatte mal Mittagspause an der route de Bigonville gemacht, die Station d'épuration war damals sehr "stillgelegt"! Wie ist das heute entlang der Sauer? In den 60-gern sind wir mit Opi an der Misärsbréck baden gegangen, er wollte immer mal einen Hecht erwischen.

Nomi
19. Juni 2025 - 11.02

Oofschoepfen, dann sinn der manner dei' proliferei'eren !!

Wann ech meng Schleecken am Gard net sammelen, fir dass se manner Eeier lee'en hun ech der am naichsten Johr mei' an net manner !

JJ
19. Juni 2025 - 9.43

Ohne Wissenschaftler zu sein: Wassermangel und frühe Hitze(Sonne)und...der Phosphatgehalt ist noch immer hoch? Und stehende Gewässer sind ideal für Algen.