Sonntag2. November 2025

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SanemBizarr verwobene Hände: Gemeinde nutzt KI-generiertes Bild

Sanem / Bizarr verwobene Hände: Gemeinde nutzt KI-generiertes Bild
Der Teufel steckt im Detail, das den Einsatz von KI verrät Foto: Screenshot Facebook

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Lächelnde, begeisterte Seniorinnen und Senioren und bizarr verworrene Hände: Die Gemeinde Sanem bewarb vergangene Woche eine Veranstaltung mit einem KI-generierten Bild. Die Nutzung der Künstlichen Intelligenz ist in den Gemeindeverwaltungen angekommen.

Die Gemeinde Sanem bewarb am vergangenen Donnerstag ihr diesjähriges Seniorenkonzert mit einem künstlich generierten Bild, anstatt ein reales Foto zu benutzen. Der „Service relations publiques et Culture“ reagierte nur spärlich auf die Anfrage des Tageblatt: Man bejahte den Einsatz einer KI. Auf die Frage, wie der Gemeindedienst zur Nutzung der KI für die Kommunikation stehe, lautete die Antwort: „Nur im Notfall.“ Worin genau dieser „Notfall“ besteht, wurde nicht erläutert. Warum eine Gemeindeverwaltung die Verwendung der Künstlichen Intelligenz bevorzugt und nicht auf Archivbilder setzt, geht nicht aus der Antwort hervor.

Das Tageblatt unterhielt sich mit dem „Luxembourg Media and Digital Design Centre“ (LMDDC) über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Das Zentrum ist vor allem für die Konzeption, Umsetzung und Bereitstellung digitaler Inhalte für das lokale Bildungssystem zuständig. Bei der Frage, ob öffentliche Verwaltungen Gebrauch von digitalen Werkzeugen beim Erstellen von Bildmaterial machen können, sind sich Juri Pelzer und Jimmy Fischer, Mitarbeiter beim LMDDC, einig: „Bei Aktualitätsberichten und öffentlicher Kommunikation würden wir nicht auf die Nutzung einer Künstlichen Intelligenz zurückgreifen.“

Angebrachter seien Archiv-Fotos früherer Veranstaltungen oder die sogenannten „Stockbilder“ – Themenfotos, die man auf digitalen Plattformen lizenzfrei findet und verwenden kann. Dies wäre auch für die Kommunikation der Gemeinde Sanem möglich gewesen, immerhin feiert das Seniorenkonzert dieses Jahr seine 14. Ausgabe. Das vergangene Konzert fand vor neun Monaten statt und lieferte unter anderem Bildmaterial für einen Facebook-Post der Gemeinde.

Juri Pelzer und Jimmy Fischer benutzen die neuen Werkzeuge täglich. „Es ist oft eine Frage der Zeit – mit der KI habe ich mein Ergebnis innerhalb weniger Minuten“, so Fischer. Man spare nicht nur Zeit, sondern auch Geld, da viele KI-Programme kostenlos sind. Die Benutzung der KI bedeute für ihn allgemein eine Erleichterung des Arbeitsalltags. Arbeitskollege Juri Pelzer ist in der Sache deutlich kritischer: „Wenn man die KI anstelle seiner eigenen Fähigkeiten einsetzt, finde ich das schon problematisch.“ Die Kreativität würde hierbei ebenfalls schrittweise verloren gehen.


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