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Berchem bekommt nach 150 Jahren einen neuen Bahnhof

Berchem bekommt nach 150 Jahren einen neuen Bahnhof

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Seit Jahrzehnten steht es leer, das altehrwürdige Berchemer Bahnhofsgebäude aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Türen und Fenster sind verriegelt, für die Passagiere Richtung Luxemburg steht lediglich ein winziger gläserner Unterstand bereit, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Auf der Gegenseite sieht’s nicht besser aus: Trister Beton aus der Zeit um 1970 bietet auch hier nur wenig Schutz vor den Unbilden des Wetters.

Dazu kommt, dass der Bahnhof in Berchem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nur schwer zugänglich ist. Das alles soll sich in absehbarer Zeit ändern. Zwischen 2020 und 2022 möchte der „Fonds du rail“ 11,75 Millionen Euro investieren, um eine moderne Infrastruktur zu schaffen.

Geplant ist, das bestehende Bahnhofsgebäude abzureißen und stattdessen beiderseits der Gleise moderne Unterstände zu errichten, die es erlauben, den Passagieren die Wartezeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig soll der gesamte Bahnhofsbereich, inklusive der Bahnsteige, behindertengerecht gestaltet werden. Hierzu zählen entsprechende Rampen und Aufzüge.

Dabei wird ebenfalls die derzeitige Unterführung ersetzt. Auch sollen gesicherte Fahrradabstellanlagen, sogenannte mBoxen, beiderseits der Gleise aufgestellt werden. Der Roeser Bürgermeister Tom Jungen (LSAP) zeigt sich erfreut darüber, dass „endlich“ etwas passieren soll. „Wir haben uns seit vielen, vielen Jahren dafür eingesetzt und hoffen, dass es nicht bei der guten Absicht bleibt, sondern tatsächlich etwas passiert.“ Derzeit handelt es sich bei der Planung nur um ein Vorprojekt, das, so war gestern von der CFL zu erfahren, noch geändert werden kann.

Geschichte

Schon 1859, zwei Jahre nach der Gründung der Eisenbahngesellschaft Guillaume-Luxembourg, waren die ersten Streckenabschnitte zwischen Luxemburg und Thionville, die durch den Roeserbann führen, fertiggestellt. Es gibt auch schon einen kleineren Bahnhof, der liegt jedoch zwischen Fentingen und Biwingen, ist also schlecht erreichbar.

Am 9. Januar 1876 beschließt der Gemeinderat von Roeser, bei den zuständigen Behörden die Verlegung nach Berchem anzufragen. Wenige Jahre später steht dann der Bahnhof, der fast anderthalb Jahrhunderte seinen Dienst tun soll.

Die Unterführung indes wurde erst im Zuge der Erweiterung der Bahnlinie im Jahr 1970 eingerichtet, damit die Reisenden den zweiten Bahnsteig gefahrlos erreichen können. Inzwischen wurde der Betrieb auch hier vollständig automatisiert.

Mimii
28. Juni 2018 - 8.14

Net wieklech cool !!
Freier war do nach en appartement an der gare selwer meng boom hat do lang gewunnt..an den rescht fun der famille vis à vis am haus..
an dat steet nach net Jahrzehnte leer
schuet awer..

Pierre Duesentrieb
20. Mai 2018 - 11.53

Wer die Vergangenheit nicht ehrt, verliert die Zukunft.
Wer seine Wurzeln vernichtet kann nicht wachsen.

Friedensreich Hundertwasser

Sara Wagner
20. Mai 2018 - 11.07

Fannen et och en Hohn, dass slles ofgersppt gett! Kee Senn fir Denkmalschutz an Integratioun vun aale Gebaier an nei Projeten.

Jempy
20. Mai 2018 - 10.18

As eng Schaan!

Aender
20. Mai 2018 - 9.25

Noch immer schafft die Bahn es nicht, dass man an allen Bahnhöfen, oder mit sämtlichem rollendem Material , auf gleicher Höhe der Bahnsteige aus/einstegien kann. Noch genau so, wie vor 150 Jahren. Technisch machbar wäre es doch wohl, die nicht angespassten Wagen um zu rüsten.

Aender T.
20. Mai 2018 - 9.08

"Geplant ist, das bestehende Bahnhofsgebäude abzureißen und stattdessen beiderseits der Gleise moderne Unterstände zu errichten..."
hm. Schade daß ein 150 Jahre altes Gebäude, also eines aus der Anfangszeit dieses Staates, abgerissen wird.
Technisch und/oder finanziell war es wohl nicht anders möglich, ein harmonisches Nation Branding zu gestalten..etwas Nachhaltiges, das einem Touristenbetreuer in 150 Jahren die Worte:
"Der Kern dieses Gebäudes stammt noch aus der Gründerzeit, den Anfängen des Wohlstandes und der Landesplanung von Luxemburg..."
Die Eisenbahn...eine Art Internet ...
"Seit Jahrzehnten steht es leer, das altehrwürdige Berchemer Bahnhofsgebäude aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts..."
Und das alte Gebäude wäre doch bestimmt noch eine gute mBox..eine E-Bike-Wartungsstation...
eine exklusive Lounge wo man die 5 Minuten, die man auf sein multi-modales Fortbewegungsmittel vielleicht mal warten muss, mit einem Glas luxemburger Crémant (wenn es denn ein selbstfahrendes E-Auto ist) oder einer hausgemachten Bouneschlupp, überbrückt..
vollvernetzt, mit der Geschichte und der Zukunft von Luxemburg.