Die Metalbörse in Esch ist die größte und einzige ihrer Art in der Region. Ab Mitte der 90er-Jahre fand diese in der Escher Kulturfabrik statt. Mittlerweile – gestern zum zweiten Mal in Folge – ist die Rockhal auf Belval Veranstaltungsort. Hier hatten Fans die Möglichkeit, sich von 11 bis 18 Uhr auf die Suche nach raren Vinyl-Platten, CD-Neuerscheinungen, aber auch T-Shirts, Aufnäher oder Pins zu begeben. Die Tonträger sind hoch im Trend, wie man vor Ort feststellen konnten. Viele Schallplatten werden zu recht hohen Preisen gehandelt – 50 oder 60 Euro waren demnach keine Seltenheit.
In den Anfangstagen in der Kulturfabrik seien vorwiegend Fans von sehr hartem Metal vorbeigekommen. Heute sei das Publikum – im Übrigen auch, was das Alter betrifft – sehr durchmischt: Gesucht werde sowohl nach melodischem Metal als auch nach härteren Spielarten wie Black oder Death Metal.
Luxemburger Börse besonders beliebt
Die Preisgestaltung werde wie bei jeden Sammelobjekten durch die Nachfrage bestimmt. Neue Platten seien recht teuer, Gebrauchtplatten seien aufgrund der Seltenheit jedoch noch teurer, sagte ein Händler.
Die Börse in Luxemburg sei nach wie vor sehr beliebt in der Szene, insbesondere aufgrund der günstigen Lage in der Großregion. In der Tat waren – wie gewohnt – vor Ort Luxemburgisch, Französisch und Deutsch sowie gelegentliches Englisch zu vernehmen, die sich mit dem Niederländisch einiger Händler vermischten.
In Deutschland würden die Börsen noch immer gut laufen, so Lotz. Aber es sei nicht vergleichbar mit den Anfangsjahren, als bestimmte Internetplattformen noch in den Kinderschuhen steckten. In Deutschland beobachte man, dass viele Fans die heiß geliebten Platten gerne online kaufen. Am Beispiel der Messe in Köln stelle man bereits einen Rückgang der Besucherzahlen fest.
An der Sammellust hingegen habe sich nichts geändert. Metal-Alben sind nach wie vor begehrt, berichtete der Veranstalter. So gebe es Sammler, die ein und dasselbe Album mehrfach besitzen, wobei sich lediglich das Cover unterscheide.
Auch wenn die CD nach wie vor ein gerne genutztes Medium sei, würde die Schallplatte das Marktgeschehen in der Metal-Szene beherrschen, sagte Lutz. Dieser Boom habe dazu geführt, dass viele LPs zu Raritäten wurden. In den USA sei deren Beliebtheit inzwischen derart angestiegen, dass 2021 und 2022 über 40 Millionen Vinylscheiben verkauft wurden, mehr als CDs. Daher setze die Musikindustrie bei Neuerscheinungen wieder verstärkt auf die begehrten Platten als Tonträger, so Lutz.

De Maart
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