Der Auftakt der Streiks bildet ein am Sonntag gestarteter siebentägiger Eisenbahnstreik, der den Bahnverkehr landesweit erheblich beeinträchtigen wird. Im Anschluss folgt am 31. März ein nationaler Generalstreik, zu dem die Gewerkschaften FGTB („Fédération générale du travail de Belgique“) und CSC („Confédération des syndicats chrétiens“) aufrufen.
Auch für den April sind bereits konkrete Streiktage angekündigt: Die Eisenbahngewerkschaften CGSP Cheminots („Centrale générale des services publics“) und CSC Transcom planen Arbeitsniederlegungen an allen vier Dienstagen des Monats, also am 8., 15., 22. und 29. April, was erneut zu Einschränkungen und Verspätungen im Bahnverkehr führen wird.
Für Mai und Juli liegen bislang noch keine genauen Tage vor. Die Gewerkschaft SACT („Syndicat autonome des conducteurs de train“) plant jedoch, ab Mai jeden Monat zwei Streikwochen durchzuführen.
Verspätungen und Zugausfälle
Auch Luxemburg wird die Streikwelle zu spüren bekommen; Grenzgänger und Studierende, die regelmäßig mit dem Zug zwischen Luxemburg und Belgien pendeln, müssen sich auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die SNCB garantiert frühestens 24 Stunden im Voraus verbindliche Fahrpläne, was bedeutet, dass Reisende erst sehr kurzfristig wissen, ob und welche Züge tatsächlich fahren werden.
Im Fokus der Streikaktionen steht der Protest gegen die neue Rentenreform sowie die Sparmaßnahmen der „Arizona-Regierung“, die Ende Januar ihr Amt angetreten hat. Konkret soll das gesetzliche Rentenalter für das Personal der Eisenbahn von 55 auf 67 Jahre angehoben werden. Gleichzeitig will die Regierung bis 2029 rund 700 Millionen Euro im Bahnbereich einsparen und erwartet dennoch, dass das Eisenbahnnetz ausgebaut und das Angebot erweitert, sowie die Pünktlichkeit verbessert wird. Aus Sicht der Gewerkschaften ist dieses Vorhaben widersprüchlich und in der Praxis schlichtweg unrealistisch.
Da bislang keinerlei Reaktion seitens der belgischen Regierung erfolgt ist, weder auf die bereits durchgeführten Streiks noch auf die geplanten Arbeitsniederlegungen der kommenden Monate, sehen sich die Gewerkschaften gezwungen, ihren Druck weiter zu erhöhen.
De Maart
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