Die neue Saison ist knapp zwei Wochen alt und in Mondorf ist die Aufstiegsstimmung bereits verflogen. Zwei klare Niederlagen in der Meisterschaft und das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Kordall verdeutlichen, dass der Lernprozess für den jetzigen Elite-Klub sehr schwierig ist. Coach Bob Adam erkennt ganz klar die Unterschiede zwischen den Ligen, in der höheren Physis und der Schnelligkeit, aber auch im finanziellen Etat der einzelnen Vereine. „Wir haben unsere Grenzen deutlich aufgezeigt bekommen. Mit der Sparta und Walferdingen hatten wir nicht die einfachsten Gegner zum Auftakt. Bartringen hat Ambitionen, die Top vier zu erreichen und eine gute Rolle in der Meisterschaft zu spielen. Walferdingen ist Pokalsieger und hat bereits den Supercup für sich entschieden.“
Adam weiß aber, dass sein Team hätte besser abschneiden können und unterstreicht, dass jeder motiviert war, die Saison anzugehen. „Es ist schon recht problematisch, dass wir gleich zweimal mehr als 100 Punkte kassieren mussten. Es ist keine leichte Aufgabe, wenn man die ersten beiden Spiele solch eine auf die Mütze bekommt. Auch im Pokal hatten wir uns mehr ausgerechnet. Ohne Zweifel eine Enttäuschung“, so der Coach. „Für die Moral ist dies keineswegs förderlich, weder für die Spieler noch für den Trainer und die Leute vom Verein. Es ist sicherlich frustrierend, aber wir lassen uns nicht entmutigen und müssen uns langsam herantasten.“
Parallelen zum Vorjahr
Am Freitag steht das bisher wichtigste Spiel der Saison für Avanti auf dem Programm. Bob Adam sieht hier erstmalig eine reale Siegchance, denn immerhin befindet sich der Gegner Heffingen in einer ähnlichen Lage. Und da hat der Mondorfer Coach noch ein Szenario im Kopf, was er seinen Spielern eventuell als Motivationsschub mit auf den Weg geben kann: „Wir befanden uns vergangene Saison in der gleichen Situation. Wir mussten zwei Auftaktniederlagen in der Meisterschaft einstecken und uns ebenfalls im Pokal, auch schon letztes Jahr gegen den Kordall, geschlagen geben. Erst ab dem vierten offiziellen Spiel befanden wir uns dann auf der Siegerstraße.“
Mit dem bekannten Ergebnis; dem Aufstieg in die Enovos League. Um den Erfolg zu wiederholen, bedarf es allerdings einer wesentlichen Steigerung im defensiven Auftreten seines Teams. „Mit 112 und 109 kassierten Punkten wurden unsere defensiven Schwächen klar aufgezeigt. Eigentlich haben wir in der Pre-Season gut in der Verteidigung agiert, auch gegen Teams wie Contern und Steinsel. Jetzt war dies nicht mehr der Fall und unser Hauptaugenmerk in dieser Woche lag auf der Defensive. Wenn man so viele Punkte zulässt, ist es schwierig, positiv abzuschließen. Das ist eine normale Logik.“
Eine willkommene Verstärkung
Gegen den zweiten Aufsteiger trifft Mondorf am Freitag nun erstmals in der Meisterschaft auf einen Konkurrenten auf Augenhöhe. „Zum ersten Mal besitzen wir reale Erfolgsmöglichkeiten. Wir kennen Heffingen, ein gutes Team, aus der zweiten Liga, wo wir dreimal verloren haben, davon einmal ganz knapp, mit einem Punkt Unterschied, und einmal gewonnen haben. Mit dem Vorteil vom Heimspiel ist es ein Must-Win-Spiel für uns“, erklärt der Trainer. Trotz der schwierigen Anfangsphase ist Adam zuversichtlich, auch durch eine kurzfristige personelle Verstärkung. „Mit dem Deutschen Lennart Holsten können wir jetzt auf einen guten Basketballspieler unter dem Statut eines Non-JICL Non-Pro zurückgreifen. Er weiß ganz genau, wie Basketball funktioniert, und hat dies am Samstag schon angedeutet. Er hat erst vor kurzem in Luxemburg angefangen, zu arbeiten, und war 14 Tage lang in Portugal zu einem Teambuilding-Lehrgang. Vor dem Spiel in Walferdingen hat er am Samstagmorgen einmal ganz kurz mit uns trainiert. Ab jetzt ist er präsent, mindestens bis Weihnachten.“
Der 2,04 große Holsten hatte vor seinen Studien in Maastricht Regionalliga-Erfahrung beim TSV Neustadt gesammelt und bedeutet für Mondorf eine willkommene Verstärkung in der Defensive, dem Sektor, in dem es bislang gehapert hat. „Er bietet uns neue Argumente und eine Präsenz unter den Körben. Er wird uns viel helfen. Unser Spiel wird sich ändern und wir werden auch mehr Rotationsmöglichkeiten besitzen.“
Die Saison beginnt für Mondorf definitiv am Freitag mit dem Duell zwischen den beiden sieglosen Aufsteigern. Der Ausgang dieser Partie wird wegweisend für den Rest der Saison sein. Es sind Gegner wie Heffingen, aber auch Mamer und die Musel Pikes, an denen sich Avanti orientieren muss, wenn es vorangehen soll.
De Maart
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