Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn (LSAP) ist zurzeit in Indien auf einem zweitägigen Arbeitsbesuch, wie aus einer Mitteilung seines Ministeriums hervorgeht. Demnach nahm Asselborn an der Konferenz „Raisina Dialogue“ teil. In diesem Rahmen diskutierte Minister Asselborn der Mitteilung zufolge mit seinen Amtskollegen aus Polen, Zbigniew Rau, und Litauen, Gabrielius Landsbergis, sowie den Experten Rachel Rizzo vom Atlantic Council und Leslie Vinjamuri von Chatham House über die Rolle der EU auf der internationalen Bühne nach der russischen Militäraggression gegen die Ukraine.
In Bezug auf die Sanktionen habe Asselborn betont, dass Sanktionen eines der wichtigsten Instrumente seien, die der EU zur Verfügung stünden, um den Kreml dazu zu bringen, seinen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Was die Waffenlieferungen betrifft, habe Asselborn daran erinnert, dass es das erste Mal war, dass die EU die Lieferung von Waffen an ein Land, das sich in einem Konflikt befindet, genehmigt hat.
Indien hat Russlands Invasion der Ukraine bislang nicht klar verurteilt. Sehr zum Verdruss der Europäischen Union und der USA. Doch Neu-Delhi ist in Rüstungsfragen von Moskau abhängig und steckt in Grenzkonflikten sowohl mit China als mit Pakistan. Die Sanktionen des Westens gegen Russland trägt Indien nicht mit, fordert allerdings einen Waffenstillstand und hat auch das Massaker in Butscha verurteilt.
Ukraine-Krieg und Russland-Nähe
Asselborn wurde ebenso vom indischen Premierminister Narendra Modi wie von seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar empfangen. Laut Mitteilung stimmten Asselborn und Jaishankar darin überein, „dass es absolut notwendig ist, den Krieg, den Russland in der Ukraine führt, zu beenden“.
Am Montag war EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Besuch in Indien. Vergangene Woche hatte der britische Premier Boris Johnson ein Gespräch mit Modi in Neu-Delhi. Anfang Mai soll Modi mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz zusammentreffen. Mit den zahlreichen Besuchen bemüht sich der Westen, Indien enger an sich zu binden und es von Russland zu lösen.
2023 werden Indien und Luxemburg den 75. Jahrestag der Aufnahme der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern feiern. Indien ist mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern nach China das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt. (Red.)

De Maart
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