„Die Versiegelung und Stabilisierung soll 2028 abgeschlossen sein“, sagt der Bürgermeister von Monnerich im Gespräch mit dem Tageblatt. Mehr als sieben Jahre hat es gedauert, bis Jeannot Fürpass (CSV) das sagen kann. Der Monnericher kennt das Gelände noch aus der Kindheit. Es war ein verwilderter und in trügerischer Sicherheit wiegender Spielplatz für ihn und seine Freunde.
Zu den Zeiten war noch nicht so genau bekannt, was im Boden ist. Das hat sich mittlerweile geändert: Jegliche Unbeschwertheit hatte ein Ende. Dass dort etwas passieren muss, war spätestens seit den beiden Erdrutschen 2014 und 2018 klar. Das 23 Hektar große Gelände im Eigentum von ArcelorMittal, in dem jahrzehntelang Schlacke und giftige Schlämme, später dann Bauschutt abgelagert wurden, entpuppte sich als eine tickende Zeitbombe.
Und auch wenn er nicht gerne im Mittelpunkt steht: Es ist der Hartnäckigkeit von Fürpass zu verdanken, dass ab 2017 Bewegung in das Dossier gekommen ist. Damals war er als Bürgermeister mit dem Versprechen angetreten, die Probleme zu lösen. Das Gelände liegt auf dem Gemeindegebiet von Monnerich und es war ihm ein Dorn im Auge, dass nichts passiert. Es gab lange wenig Überzeugung auf allen Seiten für die Dringlichkeit.
„Beim Feintuning angekommen“
Nach jahrelangen Verhandlungen regelt seit 2020 eine Konvention zwischen allen Beteiligten, ArcelorMittal (Besitzer), Gemeinde, der Firma Cloos (Bauschutt) und Regierung. Spezialisten haben seinerzeit ein Konzept zur Versiegelung entwickelt und es wird umgesetzt. Jetzt heißt es nicht ohne Erleichterung aus dem Rathaus: „Wir sind beim Feintuning angekommen.“

In der Arbeitssitzung zwischen allen Beteiligten vor einigen Tagen ging es darum, Trassen für Leitungen festzulegen. Eine noch zu bauende Fotovoltaikanlage soll zukünftig Strom in die Gemeinde liefern. Bis zu 1.500 Haushalte können mit der sechs Hektar großen Anlage auf dem westlichen Teil des „Crassier“ versorgt werden. Die Nutzung ist auf 30 Jahre angelegt. Fürpass schließt nicht aus, dass eine vergleichbare Anlage auch auf dem östlichen Teil entstehen könnte.
Dann wäre aus der Gefahr, die von dem Gelände ausging, endgültig ein Mehrwert entstanden. Die abrutschsichere Versiegelung des westlichen Teils steht kurz vor dem Abschluss und eine Lagune filtert und fängt Regenwasser auf. Die 800 Meter lange Tiefendrainage tut ihren Dienst. Weitere Regenauffangbecken vermeiden Überschwemmungen in Foetz.
Von Gleichgültigkeit zur Mitarbeit
Wasser, das von unten (Grundwasser) und von oben (Regenwasser) in das Gelände eindringt, waren die Ursache für die Erdrutsche. Beides naturnah zu drosseln, ist eine der Hauptaufgaben. Erdmasse aus dem Aushub von Neubauten und ein „Deckel“ aus mineralischer Masse stabilisiert das Gelände. Das so entstandene Plateau wird 347 Meter hoch sein. Ab 2027 soll darauf die Fotovoltaikanlage entstehen.
Bis 2028 wird es auch darum gehen, den kleineren östlichen Teil, wo die problematischen Abfälle liegen, zu versiegeln. „Wir werden zuerst die ,Hotspots‘ mit einer polymeren Beschichtung (Kunststofffolie) abdichten“, sagt Fürpass. Die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte sind der Tatsache zu verdanken, dass Stahlproduzenten zwischenzeitlich „grün“ für ihre Branche entdeckt haben. Aus Blockade oder Gleichgültigkeit ist Mitarbeit geworden. Am 30. September gibt es eine Bürgerversammlung, in der die Gemeinde die Bürger über den Stand der Dinge informiert.
De Maart

"und eine Lagune filtert und fängt Regenwasser auf." Und weiter....ab in die Alzette?