Dienstag2. Dezember 2025

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Luxemburger LokalradiosAus dem Bettemburger Jugendhaus: Radio LRB wagt den Neuanfang 

Luxemburger Lokalradios / Aus dem Bettemburger Jugendhaus: Radio LRB wagt den Neuanfang 
Radiomann durch und durch: Tom Wasmer vom Radio LRB Foto: Editpress/Alain Rischard

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Radio LRB befindet sich im Wiederaufbau. Ein gutes halbes Jahr lief auf der Frequenz 103,9 MHz und im Internet ein Notprogramm vom Band. Inzwischen hat man in Bettemburg neue Räumlichkeiten bezogen und möchte dort durchstarten. 

Unter der Abkürzung Radio LRB verbirgt sich „Radio locale Réiserbann-Beetebuerg“. Der Name ist, wenn man so will, Programm. Denn die Geschichte fing nach der Liberalisierung des Radiomarktes 1992 im Bettemburger Jugendhaus an, setzte sich in Peppingen fort, und soll nun in Bettemburg weitergeschrieben werden. Dort hat man im vergangenen Jahr im Turm der Villa Jacquinot neben dem Weltbuttek ein neues Studio bezogen, das nun mit Leben gefüllt werden muss. 

Denn Radio LRB hat mit den gleichen Problemen wie die meisten der Lokalradios hierzulande zu kämpfen: Das sind in allererster Linie fehlende finanzielle und personelle Möglichkeiten. Erschwerend kommt für die Bettemburger hinzu, dass wegen des Umzugs das Programm vom Sommer 2022 bis zum Januar 2023 ausschließlich vom Band kam. Ein „Notprogramm“, wie Tom Wasmer es nennt. „Danach mussten wir wieder bei null anfangen. Wenn es keinen Inhalt gibt, dann gibt es auch keine Interaktion mit dem Zuhörer“, sagt er. Wasmer ist Jahrgang 1987 und hat mit 15 Jahren im Jugendhaus angefangen, Radio zu machen. Bei Radio LRB ist der hauptberufliche Erzieher seit 22 Jahren aktiv. Aus dieser Zeit ist er so etwas wie der letzte Mohikaner: „Wir waren damals alle Schüler und hatten großen Spaß. Heute sind alle älter geworden und haben andere Prioritäten wie Beruf und Familie. Ich bin dabei geblieben, weil es meine Leidenschaft ist“, so Wasmer, der auch eine Sendung auf Eldoradio moderiert. 

Musik und Finanzen

Von Jugendlichen für Jugendliche war demnach lange das Motto des Lokalradios aus Bettemburg. „Wir wollten nie wie Eldoradio sein, auch wenn wir zum Teil ein ähnliches Programm hatten und haben. Deshalb gehen wir weiter und spielen Sachen, die dort nicht laufen. Trotzdem sind wir flexibel, es gibt zum Beispiel Elektromusik-, Rock-, 80er- oder 90er-Sendungen“, erklärt Wasmer. Der Moderator bestimmt die Musik, wobei Wasmer und Co. momentan dringend Verstärkung suchen. Bei Radio LRB ist man nämlich inzwischen lediglich zu zehnt, darunter nur einige wenige Moderatoren. „Wer Lust hat, der soll sich unter der Mailadresse [email protected] melden“, sagt Tom Wasmer. 

Zweites großes Problem sind die Finanzen. Dankbar ist man der Gemeinde für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten, doch es ist die Technik, die ins Geld schlägt. „Die ist teuer. Wir müssen investieren, haben aber keine Rücklagen mehr. Dabei reden wir von einem fünfstelligen Betrag. Dazu muss man wissen, dass 90 Prozent des Budgets von uns kommen. Und nach fast einem Jahr Pause ist es schwierig, Werbekunden zu bekommen“, erklärt der 37-Jährige. 

Radio LRB sendet 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag auf UKW/FM 103,9 und auf www.lrb.lu. Zu empfangen im gesamten Süden und in der Hauptstadt. Die Sendeantenne steht auf dem Wasserturm in Bettemburg.

Fing mit 15 Jahren an, Radio zu machen: Tom Wasmer, Jahrgang 1987
Fing mit 15 Jahren an, Radio zu machen: Tom Wasmer, Jahrgang 1987 Foto: Editpress/Alain Rischard