Vom Playstation-Spiel für ein paar Kröten bis zur Markenuhr mit einem Wert im fünfstelligen Bereich: Auf den 300 Quadratmetern Verkaufsfläche von Cash Converters in Foetz findet man eine ganze Palette unterschiedlicher Objekte, die eine mal mehr, mal weniger lange Geschichte besitzen. Bereits vor 20 Jahren kam David Girardi die Idee, ein solches Geschäft zu eröffnen. Der damalige Musikladenbesitzer wollte sein Angebot erweitern, doch ihm fehlte das nötige Budget. Zehn Jahre später stand das Projekt und Girardi reiste nach Herblay-sur-Seine etwas nördlich von Paris, um sich dort die australische Franchise anzusehen. Seither boomt sein Business: „Wenn ich auf Facebook etwas poste, wird es in neun von zehn Fällen am selben Tag noch verkauft.“
Die Objekte der Begierde variieren dabei von Land zu Land, wie der Geschäftsführer erklärt: „In Frankreich gab es damals eine riesige Kundschaft für Kinderpflegeprodukte, also wollte ich in Luxemburg auch ein solches Sortiment eröffnen. Dies klappte allerdings überhaupt nicht, sodass ich irgendwann die letzten Kinderwagen für nur fünf Euro verscheppern musste.“ Was sich bewährt hat, sind gebrauchte Videospiele sowie teure Taschen, Uhren und Schmuck, so Girardi: „Unsere beste Abteilung ist jene mit den Spielen, denn diese sind neu relativ teuer und viele haben sie schnell durch. Luxustaschen und Schmuck erhalten wir hingegen oft von Damen nach einer Trennung, die dann nicht mehr die Geschenke des Ex tragen möchten.“
Der Preis macht’s
Nicht zum Verkauf stehen Hygieneprodukte wie elektrische Zahnbürsten, Ersatzteile für Autos oder Sicherheitsmaterial, entweder weil diese zu sperrig sind oder es aber spezieller Testgeräte bedarf, um sie auf ihre Funktionalität zu prüfen. „Sonst nehmen und verkaufen wir aber quasi alles“, so Girardi. Während Verkäufer das Konzept lockt – anders als in anderen Second-Hand-Läden gibt es hier nämlich nicht erst eine Zahlung nach dem Verkauf, sondern direkt bei der Abgabe und cash auf die Hand –, ist für Käufer meist der Preis ausschlaggebend dafür, ob sie etwas mitnehmen oder nicht.
Die Regale von Cash Converters sind gut gefüllt, aber überschaubar, denn hier bleibt kein Produkt lange stehen: „Wenn etwas nicht innerhalb eines Monats verkauft wurde, senken wir entweder den Preis, stellen es an einen anderen Ort oder verkaufen es in einer Aktion“, so Girardi. Die Grundlage für die Festlegung des Verkaufspreises bot dabei anfangs die Datenbank der Franchise, nun aber die eigene Erfahrung, denn nach fast zehn Jahren im Business weiß der Geschäftsmann genau, wie viel welches Objekt noch wert ist.

Der Verkauf wird einerseits über kostengünstiges Social-Media-Marketing gepusht sowie durch die Einführung vor etwas über einem Jahr von einer zweijährigen Garantie, die Kunden seither versichert. „Das Geschäft läuft sehr gut, auch wenn es im Vergleich zu 2023 im vergangenen Jahr etwas nachgelassen hat, aber das war ein Top-Jahr für alle Geschäfte“, erklärt Girardi, der seit der Eröffnung noch nie rote Zahlen geschrieben hat. Während manche Käufer sich nämlich einfach keine neuen Gegenstände leisten können, suchen andere ganz gezielt in Gebrauchtwarenläden nach dem einen Schatz.
Eine gewisse Fluktuation bei der Nachfrage
„DVDs werde ich in den kommenden vier, fünf Jahren wohl durch etwas anderes ersetzen müssen, denn mittlerweile findet man auf Streaming-Plattformen einfach alles. Auch Navigationsgeräte und Autoradios gehen nicht mehr so gut, einfach, weil man heute sämtliche Funktionen auf dem Smartphone hat und Autos besser ausgestattet sind. Ich mache mir deshalb aber keine Sorgen, denn es gibt immer etwas, das die Leute kaufen wollen.“ Aktuell gesucht werden vor allem Kassettenrekorder für VHS-Kassetten, denn, so Girardi: „Jeder hat noch irgendwo auf dem Dachboden alte Familienfilme liegen, die man gerne schauen oder digitalisieren würde.“
Rolex, Patek Philippe und Co. sind hingegen nicht mehr so der Renner, wie sie es noch vor sechs Monaten waren, als man aufgrund der langen Wartelisten für neue Modelle diese und ältere für den doppelten Geschäftspreis verkaufen konnte. „Es ist mal so, mal so, aber Schätze findet man immer“, sagt Girardi. Künftig wird der gebürtige Franzose seine Ware unter dem Namen Eco Cash vertreiben, denn der Vertrag mit Cash Converters läuft bald aus und Girardi will das Geld, das er bislang an die Franchise abgeben musste, nun anderwärts zum Einsatz bringen.
De Maart











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