Samstag18. Oktober 2025

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Unberührtes Luxemburg (13)Auf Ehrlick, Ierplescht & Muderbach:  Traditionelle Ardennenlandschaft mit kargen und felsigen Böden

Unberührtes Luxemburg (13) / Auf Ehrlick, Ierplescht & Muderbach:  Traditionelle Ardennenlandschaft mit kargen und felsigen Böden
 Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Im Kiischpelt, einer geologischen und kulturellen Region im Herzen des Öslings, verwaltet die „Fondation Hëllef fir d’Natur“ rund um Lellingen drei ganz besondere Gebiete.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Eichenrinde zum Gerben von Tierhäuten verwendet, um Leder herzustellen. Zu diesem Zweck wurden die traditionellen Buchenwälder in Stieleichenwälder umgewandelt. Im Rhythmus von 15 bis 30 Jahren wurden die Eichen im Frühjahr gefällt, die Rinde für die Herstellung von Tannin entfernt und das Holz zum Heizen verwendet. Das gerodete Land wurde im ersten Jahr mit Roggen und im nächsten Jahr mit Buchweizen eingesät. Der Ginster, der sich im dritten Jahr ansiedelte, wurde als Einstreu verwendet. Anschließend regenerierten sich die Eichenwälder durch Stockausschlag.

Seit der Aufgabe der Lederindustrie hat sich die Landschaft der Ardennen stark verändert. Ein Großteil der Niederwälder wurde mit Nadelhölzern angepflanzt oder zu Hochwäldern umgewandelt.

Die traditionelle Ardennenlandschaft mit sehr kargen und felsigen Böden bestand aus Heide, die von Schafherden beweidet wurde. Kalk und vor allem Thomasmehl sorgten für eine Düngung der Ardenner Böden und drängten die Heide so weit zurück, dass sie nur noch in exponierten Felsgebieten zu finden ist, wie in den beiden Gebieten Auf Ehrlick und Ierplescht.

Gut zu wissen!

Besenheide (Calluna vulgaris) – Die Besenheide ist eine mehrjährige Pflanze, die in Heidelandschaften, auf kargen Wiesen und in felsigen Umgebungen wächst. Ihr Name stammt aus einer Zeit, in der ihre Stängel zur Herstellung von Besen verwendet wurden. Der Name Calluna leitet sich vom griechischen Wort kallúnô ab, was so viel wie reinigen oder fegen bedeutet.

Haselhuhn (Tetrastes bonasia) – Das Haselhuhn ist eine der seltensten und scheuesten Arten in unseren Wäldern. Es liebt das Mosaik aus Wald, Niederwald, Kahlschlag und Verjüngungsflächen. Die Aufgabe der Niederwaldbewirtschaftung hat zu seinem Rückgang geführt und die aktuelle Population ist fast ausgestorben.

Muderbaach – Muderbaach ist der Name eines zwei Hektar großen Gebietes, das aus einem Eichenniederwald auf einem Felskamm und einem in Auenwald umzuwandelnden Fichtenwald an einem Feuchtstandort besteht. Es wurde von Nico Hoffmann, einem der Gründungsväter des naturpädagogischen Dienstes von natur&ëmwelt, gestiftet.

Kombi-Wanderweg

Die vorgeschlagene Wanderung folgt größtenteils dem „Éislek-Pad“ Lellingen und kombiniert mehrere bestehende Wanderwege. Sie ist nicht durchgehend markiert und der Wanderer muss dem Verlauf auf der Karte folgen oder die gpx-Datei verwenden.
Start des Wanderweges: Eglise de Lellingen, 1, Burrewee 9760 Lellingen


Ausgewiesene Naturschutzgebiete in Luxemburg