Luxemburg hat ein Verkehrsproblem. Das ist bekannt. Vorab muss man deshalb sagen: Die gesellschaftlichen Einschränkungen durch die Ausbreitung des Coronavirus haben dieses nicht beseitigt, sondern auf Eis gelegt. Wenn viele Menschen nicht zur Arbeit fahren können, weil sie in Kurzarbeit sind oder gar arbeitslos wurden, dann ist das keine Lösung, auch wenn man dann nicht mehr durchschnittlich 36 Prozent (durchschnittliche Stau-Rate in Luxemburg von TomTom für 2019) länger braucht, um von A nach B zu gelangen. Auf lange Sicht könnte sich allerdings etwas durch die Einführung der Home-Office-Möglichkeit in vielen Berufszweigen etwas ändern.
Seit Montag vergangener Woche greifen die ersten Lockerungen aus dem Corona-Lockdown und auch Baustellen sind wieder geöffnet. Damit beginnt für Handwerker der Joballtag wieder – ein Berufszweig, der definitiv nicht vom Home-Office aus arbeiten konnte. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Verkehr den Stand von 2019 noch nicht erreicht hat – die Spitzenzeiten um 8 und um 17 Uhr liegen unter dem Luxemburger Durchschnitt für diese Tageszeit. Dennoch scheint der Verkehr langsam wieder zuzunehmen.
Die Stau-Rate war am Mittwochmorgen vergangener Woche um 8 Uhr 15 Prozent niedriger und abends um 17 Uhr satte 41 Prozent niedriger als im Jahr 2019. Am Donnerstag waren es morgens 32 Prozent und abends 48 Prozent weniger Zeit, die Menschen durchschnittlich länger im Verkehr stehen mussten. Am Freitag war die Stau-Rate um 8 Uhr morgens 43 Prozent niedriger als durchschnittlich zu dieser Tageszeit im vergangenen Jahr und um 17 Uhr war 23 Prozent weniger Stau als im Vorjahr.
Am Montag, dem 27. April, also eine Woche nach Baustellenöffnung im Großherzogtum, lag die Stau-Rate bei 26 Prozent am Morgen, während diese 2019 bei 68 Prozent lag. Das bedeutet: Autofahrer saßen inmitten der morgendlichen Rushhour nur 26 Prozent länger im Auto. Abends sah es hingegen anders aus: deutlich mehr Verkehr zu der Spitzenzeit um 18 Uhr. Die Stau-Rate betrug 59 Prozent. Im Vorjahr lag sie um 17 Uhr bei 69 Prozent. Auch am Dienstag, dem 28. April, liegt die Stau-Rate am Morgen bei 29 Prozent. Zum Vergleich: Das sind 46 Prozent weniger als im Vorjahr. Man stellt außerdem fest, dass die Straßen morgens viel weniger verstopft waren als in der abendlichen Rushhour.
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