23. November 2025 - 15.56 Uhr
Akt.: 23. November 2025 - 16.17 Uhr
Drei Tage Streik in BelgienAuch Luxemburger Zugverkehr ist betroffen
Zug- und Flugausfälle, Schulen dicht, Müllabfuhr kommt nicht: Streiks an drei Tagen dürften ab Montag in Belgien den Verkehr und öffentlichen Raum erheblich beeinträchtigen. Die belgischen Gewerkschaften sagen damit der Mitte-rechts-Koalitionsregierung den Kampf gegen ihre angekündigten Sparmaßnahmen an.
Die belgische Staatsbahn SNCB hat ihren Fahrplan bereits zum Sonntagabend reduziert. Am Montag soll voraussichtlich nur jeder zweite Zug verkehren, hieß es. Besonders stark betroffen bis Mittwoch werden laut der Nachrichtenagentur Belga die Züge im geschäftigen Berufsverkehr sein. Auch auf den Luxemburger Bahnverkehr wird sich der Streik beim belgischen Nachbarn auswirken.
Die CFL teilt auf ihrer Website mit, dass ab Sonntagabend, 23. November 2025 um 22 Uhr bis zum Mittwoch, 26. November 2025 um 23.59 Uhr, mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen sei. Dies auf den Strecken: Luxemburg-Ettelbrück-Troisvierges-Gouvy, Luxemburg-Kleinbettingen-Arlon und Luxemburg-Bascharage-Sanem-Rodange-Athus. Auf der Strecke zwischen Troisvierges (Ulflingen) und Gouvy verkehren keine Züge. Die CFL teilt weiter mit, dass aktuell keine Alternativen angeboten werden. Weitere Informationen sind auf der Website der CFL abrufbar.
Am Dienstag sollen auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Streik treten – also die Angestellten in Schulen, Kindertagesstätten, Post, Müllabfuhr, Gesundheitswesen und öffentlichem Nahverkehr.
Ihren Höhepunkt dürften die Beeinträchtigungen am Mittwoch erreichen: Dann wollen sich auch Gewerkschaften im privaten Sektor dem Streik anschließen.
Brüssel muss sparen – aber wo?
An den beiden größten Airports Belgiens in Brüssel und Charleroi sollen am Mittwoch keine Flüge starten, wie die Flughäfen mitteilten. Auf ankommende Flüge sollten sich demnach die Streiks des Sicherheits- und Bodenpersonals voraussichtlich ebenfalls auswirken.
Die belgische Regierung hat weitreichende Sparmaßnahmen angekündigt, um 10 Milliarden Euro bis 2030 einzusparen. Belgien, eines der am höchsten verschuldeten EU-Länder, muss massiv sparen, um die Schulden- und Defizitregeln der Europäischen Union zu erfüllen.
Gleichzeitig ist Belgien im Rahmen der NATO-Pläne verpflichtet, seine Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren drastisch zu erhöhen. Die Regierung steht zunehmend unter Druck von Gewerkschaften und der Öffentlichkeit. Im Oktober demonstrierten rund 100.000 Menschen in Brüssel gegen die geplanten Sparmaßnahmen.
De Maart
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