Glatteis & SchneeAuch Deutschland und Frankreich kämpfen mit extremer Glätte

Glatteis & Schnee / Auch Deutschland und Frankreich kämpfen mit extremer Glätte
Ein starker Eisfilm auf einer Nebenstraße in Trier-Süd Foto: Frank Göbel

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In Deutschland und Frankreich sind große Regionen von extremer Glätte betroffen. Verkehrsunfälle sind an der Tagesordnung, viele Flüge fallen aus und bei Bahnfahrten ist mit Verspätungen zu rechnen.

Die aktuelle Wettersituation mit extremer Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen sorgt auch bei unseren Nachbarn für Chaos. In Deutschland hat im Westen und Südwesten am Mittwochmorgen Regen eingesetzt und für rutschige Fahrbahnen gesorgt. Auf den Straßen ging es am Mittwochmorgen teilweise nur langsam oder gar nicht mehr voran. Viele Unfälle meldete die Polizei in Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland. Im Saarland hat es bisher rund 25 Unfälle gegeben. Die baden-württembergische Polizei meldete am Mittwoch eine „Unfallhäufung“ in den Bereichen Rastatt und Baden-Baden, vor allem auf der A5. Vereinzelt gab es Verletzte, meist endeten die Zwischenfälle mit Sachschäden.

Auch das witterungsbedingte LKW-Verbot auf dem gesamten Autobahnnetz in Luxemburg sorgte in Trier für Verkehrschaos. Mittlerweile sind die „eingelagerten“ Lastwagen wieder in Bewegung. Das Fahrverbot für Lastwagen auf dem gesamten Autobahnnetz in Luxemburg ist Stand 12 Uhr aufgehoben. Der Stau am Grenzübergang in Wasserbillig löst sich langsam auf, meldet der ACL. Auch die Raststätte ist wieder anfahrbar. Auf der A 64 habe es am Morgen bereits einen Rückstau wegen der Maßnahmen gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei. Laut dem Trierischen Volksfreund standen die Lastwagen um 11 Uhr auf einer Strecke von fünf Kilometern auf deutscher Seite auf dem rechten Fahrstreifen. Fahrerinnen und Fahrer auf der Brücke standen ab diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Stunden. Auch am Grenzübergang in Schengen gab es am Mittwochmorgen Stau: Dieser reichte bis nach Perl-Borg. Hier gibt es ebenfalls Entwarnung.

Stau gab es am Mittwochmorgen auf den Autobahnen reichlich
Stau gab es am Mittwochmorgen auf den Autobahnen reichlich Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Ein Verbot für Lastwagen mit einer Länge von mehr als 13 Metern gibt es ab 13 Uhr in Belgien auf bestimmten Autobahnen in Wallonien. Betroffen sind die E25 zwischen Neufchâteau und Lüttich sowie die E42 zwischen Steinebrück und Verviers. Laut einem Bericht von L’Avenir werden die Maßnahmen im Verlauf des Tages regelmäßig überprüft. „Ziel dieser Maßnahme ist es, die Sicherheit von Autofahrern und Lkw-Fahrern so weit wie möglich zu gewährleisten, die Streuarbeiten zu erleichtern und auch den Verkehr auf den Regionalstraßen aufrechtzuerhalten“, erklärt die „Cellule d’action routière“ der belgischen Zeitung.

Die Deutsche Bahn drosselte nach eigenen Angaben die Höchstgeschwindigkeit ihrer ICE auf 200 Stundenkilometer und warnte vor Verspätungen sowie Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr. Erste Beeinträchtigungen gibt es im Fernverkehr auf der Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main. Es komme dort zu Verspätungen, Umleitungen und Ausfällen, erklärte das Verkehrsunternehmen.

Am Flughafen in Frankfurt am Main wurden nach Angaben des Betreibers wegen der Unwetterwarnungen für heute bereits vorab mehr als 500 Flüge abgesagt, rund die Hälfte der sonst üblichen Flugbewegungen. Reisende wurden gebeten, sich vorab über Flüge zu informieren und im Fall einer Streichung nicht zum Flughafen zu kommen. Am Flughafen in München, dem zweiten Luftverkehrsdrehkreuz in Deutschland, wurden nach Angaben einer Sprecherin etwa 250 von ursprünglich etwa 650 für Mittwoch geplanten Flügen annulliert. Der Flughafen Saarbrücken stellt seinen Flugbetrieb am Mittwoch komplett ein. Das teilte der Sprecher des Airports am Dienstagabend mit. Auch am Donnerstag seien Einschränkungen des Flugbetriebs noch möglich.

Frankreichs Grenzregion kämpft mit Eis und Schnee

Der Wintereinbruch mit Schnee und Eisregen macht in Frankreich insbesondere der Grenzregion zu Deutschland und Luxemburg zu schaffen. Im Elsass und in Lothringen gibt es am Mittwoch Unfälle und Verkehrsbehinderungen, auf Hauptverkehrsachsen galt ein Fahrverbot für Lastwagen. Mittlerweile ist das Fahrverbot für LKWs in der Region Grand Est wieder aufgehoben. Dort dürfen die Lastwagen laut einem Bericht von France Bleu wieder auf dem gesamten nationalen und konzessionierten Straßennetz fahren.

Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Autos bei Longwy kam am späten Dienstagabend eine junge Frau ums Leben, weitere Insassen wurden schwer verletzt, wie die Zeitung Le Républicain Lorrain berichtete. In Metz blockierte am Mittwochmorgen ein querstehender Lastzug die Autobahn, in Zellwiller rutschte ein Lastwagen gegen das Gebäude einer Grundschule, ohne dass Menschen zu Schaden kamen, wie die Zeitung Les Dernières Nouvelles d’Alsace berichtete. Auf Steigungsstrecken in den Vogesen kommt der Verkehr teilweise zum Erliegen, auch Streufahrzeuge müssen vor rutschigen Straßen an einigen Stellen kapitulieren. In der Nordhälfte Frankreichs gilt für 31 Departements eine Unwetterwarnung.

Im Bahnverkehr kommt es am Mittwoch zum Ausfall von zahlreichen ICE-Zügen zwischen Paris und Frankfurt sowie Paris und Stuttgart. Die französischen TGV-Züge fahren auf diesen Verbindungen allerdings. Der Grund ist, dass die deutschen Züge anfälliger sind für Beschädigungen durch herabfallende Eisklumpen und aufwirbelnde Schottersteine auf der französischen Schnellfahrstrecke nach Paris.