Stahltripartite-Abkommen LUX2025ArcelorMittal hat einen Großteil der Verpflichtungen erfüllt: OGBL zufrieden mit Fortschritten

Stahltripartite-Abkommen LUX2025 / ArcelorMittal hat einen Großteil der Verpflichtungen erfüllt: OGBL zufrieden mit Fortschritten
ArcelorMittal erfüllt die meisten Verpflichtungen des LUX2025 Abkommens, es bleiben jedoch Herausforderungen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die dritte Sitzung zum Abkommen LUX2025 zeigt positive Fortschritte: ArcelorMittal hält fast alle Verpflichtungen ein – doch Herausforderungen wie Personalabbau und Investitionsrückstände in Bissen bleiben.

Bei der dritten Sitzung des „Comité de suivi des investissements et des effectifs“ zum Stahltripartite-Abkommen LUX2025 am 5. Juni 2024 wurde über den Fortschritt der im Januar 2021 unterzeichneten Projekte gesprochen. Dies unter Beteiligung des Wirtschaftsministers Lex Delles (DP), des Arbeitsministers Georges Mischo (CSV) sowie Vertretern der Gewerkschaften und der Unternehmensführung von ArcelorMittal. Aus der Pressemeldung des OGBL geht hervor, dass die Gewerkschaft sich mit dem aktuellen Stand der Projektrealisierung zufriedengibt und bei der Sitzung die Einhaltung der Verpflichtungen von ArcelorMittal gegenüber den Beschäftigten und den öffentlichen Behörden hervorgehoben hat.

ArcelorMittal beschäftigt zurzeit knapp 3.200 Mitarbeiter in Luxemburg, plant jedoch bis Ende 2025 eine Reduktion auf etwa 3.000 Mitarbeiter, gegenüber 3.500 Beschäftigten im Jahr 2020. Trotz des geplanten Stellenabbaus betont der OGBL, dass durch den Einsatz von Vorruhestandsregelungen, einer Wiedereingliederungszelle („cellule de reclassement“) und Neuzuweisungen ein Sozialplan vermieden werden konnte. Gleichzeitig sei ArcelorMittal aufgrund organisatorischer Veränderungen und einer allgemeinen Arbeitskräfteknappheit ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. In etwas mehr als drei Jahren haben rund 700 Beschäftigte das Unternehmen verlassen. „Diese neuartige Situation ist für den OGBL sehr besorgniserregend, da sie sich negativ auf die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer in Luxemburg auswirkt und eine Reihe von Problemen auf der Ebene der Weitergabe von Wissen aufwirft“, geht aus der Mitteilung hervor. 

Im Bereich der Investitionen hat sich ArcelorMittal verpflichtet, in den fünf Jahren, auf die sich die Vereinbarung bezieht (2021 bis 2025), zwischen 165 Millionen Euro (Mindestverpflichtung) und 205 Millionen Euro (Höchstverpflichtung) zu investieren. Das Mindestinvestitionsziel hat das Unternehmen nach drei Jahren überschritten und nähert sich derzeit dem Maximalziel. Während die Investitionen in die Standorte des Stahlperimeters den Vereinbarungen entsprechen, äußerte der OGBL Bedenken bezüglich der Drahtzieherei in Bissen, wo bisher keine zukunftsorientierten Investitionen getätigt wurden. 

Angespannte finanzielle Situation in Bissen

Der OGBL verfolgt die Entwicklungen am Standort Dommeldange weiterhin aufmerksam, um die Sicherung der Arbeitsplätze und die Weitergabe von Fachwissen zu gewährleisten und zur gleichen Zeit die Einhaltung vom Konzern gegebenen Garantien bezüglich der Aufrechterhaltung der STAF-Aktivitäten – Schweißen, Drehen, Justieren, Fräsen – zu überwachen. Besorgnis und Beunruhigung bereitet dem OGBL die finanzielle Situation am Standort Bissen, wo trotz Zusagen die notwendigen Investitionen ausbleiben und die Mitarbeiterzahl bereits unter das versprochene Niveau von 322 gesunken ist. Angesichts der angespannten Situation wurde in der Sitzung festgehalten, dass eine Arbeitsgruppe gebildet werden soll, um eine Ergänzung des Abkommens LUX2025 zur Stabilisierung des Standorts Bissen zu erarbeiten.

Der ArcelorMittal-Gruppe gehe es in einem unsicheren, von zahlreichen Krisen geprägten Umfeld „recht gut“ und die Aktivitäten in Luxemburg würden, mit einer Ausnahme, aktiv zu dieser Situation beitragen, schreibt die Gewerkschaft abschließend. Der OGBL betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung eines qualitativen sozialen Dialogs und fordert weitere Investitionen in die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter sowie in die Produktionsmittel.

Grober J-P.
7. Juni 2024 - 9.47

"wo trotz Zusagen die notwendigen Investitionen ausbleiben und die Mitarbeiterzahl bereits unter das versprochene Niveau...."
Meine Wette gilt immer noch, 2030 ist es aus mit Stahl aus "Letz". Dann shopen sie woanders. Und Amazon wird in die Bresche springen und die Chomeurs auffangen.
Mutti sagte immer, wenn der Mann mit der Klingel durch unsere Strasse fuhr, trau ihm nicht, dem Schrotthändler!
Bin immer noch der Meinung unsere damaligen Stahlbarone wurden über den Tisch gezogen! (2006)