„Eigentlich ist sie ein Blickfang für sich, die provisorische Brücke, die den CR118 zwischen Christnach und Consdorf über die Schwarze Ernz leitet. Wenn auch kein schöner: Im Herzen des Müllerthals wirkt das von rot-weißen Leitborden umrahmte Stahlkonstrukt wie ein Fremdkörper inmitten der grünen Wälder und malerischen Felsformationen. Ein halbes Dutzend Straßenschilder klären die Verkehrsteilnehmer darüber auf, wie und wie schnell das Provisorium nun befahren werden darf. Indessen verhindern massive Betonblöcke links und rechts von der Brücke, dass ein Wagen die enge Fahrbahn verfehlt.“ So berichtete das Tageblatt im Sommer 2021.
Dieser Blickfang ist in Zwischenzeit Geschichte, denn die Arbeiten zur Neugestaltung dieser Überführung sowie der angeschlossenen Kreuzung haben im Oktober mit dem Abbau der erwähnten Notbrücke begonnen. Das Aufstellen dieser stählernen mobilen Brücke hatte sich vor rund zehn Jahren aufgedrängt. Zuvor hatten Untersuchungen an der einstigen Steinbrücke ergeben, dass sich ein Gesteinsbrocken aus dem Brückenbogen gelöst hatte und dass somit die Statik der rund 100 Jahre alten Überführung den Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. „Es bestand damals eine akute Einsturzgefahr“, so Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung.
Gleich zwei neue Brücken
Es musste sehr schnell gehandelt werden. Die Lösung bestand damals aus einer Notbrücke, die kurzfristig errichtet werden konnte. „Dazu sollte man wissen, dass der CR118 eine sehr viel befahrene Straße ist, die vor allem – aber nicht nur – von vielen deutschen Grenzgängern benutzt wird, die über die Grenzübergänge Wallendorf und Bollendorf weiter über Grundhof in Richtung Blumenthal und Luxemburg-Stadt fahren“, so Patrick Funk vom Regionaldienst der Straßenbauverwaltung in Echternach.
Das Projekt der Straßenbauverwaltung sieht nun gleich zwei neue Brücken vor: Die erste führt den CR118 über die Schwarze Ernz, die zweite den CR121 über den Kesselecksbach. Dazu wird ein den heutigen Anforderungen gerecht werdender Kreisverkehr angelegt (siehe Grafik). Er soll so konzipiert werden, dass er sich nahtlos an das doch spezielle Landschaftsbild des Müllerthals anpasst. „Zum heutigen Zeitpunkt werden zwecks Errichten der Brückenpfeiler Bohrungen durchgeführt“, so der Pressesprecher der Straßenbauverwaltung, Ralph Di Marco, am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt. „Zeitgleich wurden bereits Arbeiten an der Straße Richtung Consdorf eingeleitet.
Wie bereits erwähnt, wird die weiträumige Umleitung voraussichtlich bis März nächsten Jahres Bestand haben. Bis dahin heißt es Geduld aufbringen.

Grafik: Ponts et Chaussées
De Maart

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