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LeserforumAntwort auf Guy Rewenigs unbegründete Anschuldigungen

Leserforum / Antwort auf Guy Rewenigs unbegründete Anschuldigungen
   

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Die luxemburgische Vereinigung MemoShoah Luxembourg asbl möchte sich hiermit zu einem Tageblatt-Beitrag von Herrn Guy Rewenig vom 4. April 2025 äußern, der den Titel trägt: „Flächenbrand und Feuerlöscher. Oder: Wie in Luxemburg ein Zensurfall weggezaubert wird“.

Der scheidende Präsident unserer Vereinigung, Mil Lorang, hatte in seinem persönlichen Namen und als langjähriger Gastautor des Tageblatts in der Neimënster-Angelegenheit1) Stellung bezogen, nachdem ein erster Artikel des Autors Rewenig am 18. Februar 2025 im Tageblatt erschienen war, in dem die Leitung von Neimënster der Zensur beschuldigt wurde. Rewenig hatte einer Veranstaltung der „Collectives for Palestine“ mit drei israelischen Referentinnen einen „jüdischen“ Charakter verleihen wollen, indem er von „jüdischen Referentinnen“ und nur von einer Unterorganisation der „Collectives for Palestine“ sprach, die „jüdisch“ („Jewish“) in ihrem Namen führt. Das musste beim Leser zur Annahme führen, Neimënster habe sich außer der angeblichen Zensur auch noch des Antisemitismus schuldig gemacht. Dem hat Lorang widersprochen, dabei aber unsere Vereinigung mit keinem Wort erwähnt.2)

MemoShoah hatte sich bereits in einer Pressemitteilung vom 4. Februar 2025 gegen solche Versuche ausgesprochen, die europäische Geschichte mit den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten zu vermischen.3)

In seiner Antwort vom 4. April 2025 auf den Beitrag von Lorang spricht Rewenig wiederum nur von „jüdischen Konferenzerinnen“, von Lorang nur als Präsident von MemoShoah und erfindet ihm, und damit indirekt MemoShoah, entgegen aller nachweisbaren Tatsachen, eine Nähe sowohl zur Politik der Netanyahu-Regierung als auch derjenigen des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump.

Der Vorstand von MemoShoah weist solche populistischen Versuche, Personen und Organisationen durch Desinformation und gezielte Unterstellungen namentlich zu schädigen, entschieden zurück. Die Fakten zur Neimënster-Angelegenheit sind ausschließlich im Kulturzentrum und nicht in unserer Vereinigung zu suchen. Mit „Quelle“ konnte sich Lorang also nur auf Neimënster beziehen und nicht, wie von Rewenig unterstellt, auf MemoShoah, wenn er fragt: „Muss ich MemoShoah um Erlaubnis bitten, ob ich meine Ansichten zum israelischen Kriegsverbrecher-Kabinett veröffentlichen darf?“ Es handelt sich hierbei um eine Ablenkung von den Tatsachen, um die es in Lorangs Artikel ging, um einen Versuch, unseren Verein in ein falsches Licht zu rücken, und um eine Täuschung der Leser des Tageblatts.

Abschließend möchte der Verwaltungsrat klarstellen, dass MemoShoah strikt zwischen der Geschichte unseres Landes und Europas im Allgemeinen und den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten unterscheidet. Wir äußern uns nicht zu Letzteren und lassen uns nicht von Personen oder Organisationen in eine solche Vermischung hineinziehen. MemoShoah hat immer eine klare Linie verfolgt: Die Erforschung der historischen Fakten über das präzedenzlose Verbrechen NS-Deutschlands an den europäischen Juden zu unterstützen,
diese Tatsachen in Luxemburg zu vermitteln sowie insbesondere der Opfer der Shoah, die vor der deutschen Besatzung in Luxemburg gelebt haben, zu gedenken. Wir lehnen jede Form des Amalgams dieser historischen Fakten mit dem, was derzeit in der Welt geschieht, ab.

Mitgeteilt, am 9. April 2025

1) https://www.neimenster.lu/actualites/prise-de-position-suite-a-la-parution-de-lettre-ouverte-der-minister-
schweigt-oder-nicht-tageblatt-18-02-2025/

2) https://www.tageblatt.lu/headlines/niedertracht-mil-lorang-ueber-beobachtungen-zur-vermischung-von-
holocaust-und-nahostkonflikt/

3) https://tinyurl.com/3rz33wv3