Mittwoch31. Dezember 2025

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LeserforumAnnexionsträume im Bündnis

Leserforum / Annexionsträume im Bündnis
US-Präsident Donald Trump Foto: Jim Watson/AFP

Donald Trump behauptet, die USA „bräuchten“ Grönland für ihre Sicherheit, wobei es ihm nicht um die Rohstoffe des Landes gehe. Sein Mantra von der „nationalen Sicherheit“ ist jedoch nichts weiter als ein Vorwand. Hinter dieser scheinbar sachlichen Begründung steckt ein gefährlicher Tabubruch, denn die Einverleibung fremden Territoriums widerspricht dem Völkerrecht und untergräbt die internationale Ordnung. Die UN-Charta ist eindeutig: Grenzen sind zu achten und fremdes Territorium ist tabu. Wer „nationale Sicherheit“ zur Universalbegründung erhebt, öffnet der Willkür Tür und Tor.

Die arktische Insel ist weitgehend autonom und Teil des Königreichs Dänemark. Die Botschaft aus Nuuk und Kopenhagen ist eindeutig: Grönland gehört den Grönländerinnen und Grönländern. Durch die Ernennung des Sonderbeauftragten Jeff Landry durch Trump, dessen erklärtes Ziel es ist, Grönland „zu einem Teil der USA zu machen“, wird Öl ins Feuer gegossen. Dieses Verhalten wirkt unberechenbar, konfrontativ und auf kurzfristige Effekte ausgerichtet. Anstatt Vertrauen zu stärken, irritiert er Partner, schwächt die Kohäsion der NATO und verunsichert die europäische Sicherheitspolitik. Wer ein Bündnis festigen will, agiert transparent, respektvoll und gemeinsam – und nicht mit Drohgebärden.

Ja, die Arktis ist aus strategischer Sicht wichtig: Es geht um neue Handelsrouten, Frühwarnsysteme und Rohstoffe. Gerade deshalb braucht sie Rechtsklarheit statt Besitzlogik. Nationale Interessen dürfen nicht als Vorwand für Annexionen herhalten. Wenn sich Großmächte Doppelstandards erlauben, erodiert das Vertrauen in eine regelbasierte Ordnung. Hier ist die EU gefragt, unmissverständlich klarzumachen: Europas Territorien und seine demokratischen Gemeinschaften sind nicht käuflich — weder für Geld noch für militärische Versprechen. Europa muss seine Arktispolitik strategisch ernst nehmen und klare rote Linien formulieren, die für alle Partner gelten — auch für Washington.

Wenn ein US-Präsident diese Grundlagen infrage stellt, müssen Partner ihm klar widersprechen – ohne Feindbilder, aber auch ohne Illusionen. Grönland möchte nicht „amerikanisch“ werden, sondern Grönland bleiben. Auch die NATO steht in der Verantwortung. Ein Bündnis, das auf gegenseitigem Respekt beruht, darf nicht zulassen, dass eines seiner Mitglieder mit Annexion liebäugelt. Die Parallelen zur russischen Annexion ukrainischen Territoriums liegen auf der Hand: unterschiedliche Flaggen, derselbe Reflex – Macht vor Recht. In dieser Logik sind Trump und Putin Brüder im Geiste. Wer Stabilität in der Arktis erreichen will, muss auf Dialog, faire wirtschaftliche Zusammenarbeit und gemeinsame Sicherheit setzen – mit den Menschen vor Ort und nicht über ihre Köpfe hinweg. Eine Machtpolitik, die nach dem Motto „Wir brauchen Grönland“ agiert, führt in die Sackgasse und untergräbt genau jene Ordnung, die uns seit Jahrzehnten Frieden und Sicherheit garantiert.

fraulein smilla
31. Dezember 2025 - 18.07

Ich glaube , es geht Trump nicht um die Sicherheit der USA , meiner Meinung will er dass eine Landmasse die auf einer Mercator Projection beruhenden Weltkarte so gross wie der afrikanische Kontinent ist , in Zukunft Trumpland heisst .Es gibt noch Platz auf dem Mount Rushmore . -Ob Donald weiss , daas Groenland in der Realitaet 14 mal kleiner ist als Afrika ?
-Die NATO ist die USA , dh sollte Daenemark nach eine US Annexion den Buendnissfall Artikel 5 ausrufen dann kann man nur noch mit einer klammheimlichen Freude das weitere Geschehen verfolgen .

Luxmann
31. Dezember 2025 - 15.46

Das problem waere ja eigentlich mit referendum leicht zu loesen.
Die 60.000 groenlaender stimmen ab zwischen 3 optionen:
1.Unabhaengigkeit
2.Verbleib bei Daenemark
3.Wechsel zu den USA.