Angst um ein Wahrzeichen: Die Erweiterungsarbeiten an der „Al Bréck“ werden infrage gestellt

Angst um ein Wahrzeichen: Die Erweiterungsarbeiten an der „Al Bréck“  werden infrage gestellt
Drei Ingenieure und zwei Abgeordnete machen sich Sorgen: Wird das Wahrzeichen nach den Arbeiten noch so aussehen?

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Seit dem 1. Oktober laufen die Erweiterungsarbeiten an der „Al Bréck“, die das Bahnhofsviertel mit der Oberstadt verbindet. Ende November äußerten drei Luxemburger Ingenieure, die in der Schweiz tätig sind, ihre Bedenken zur Vorgehensweise der Arbeiten.

Im Frühjahr dieses Jahres hatte das „Centre du patrimoine mondial“ der Unesco nach Einholen eines Expertenberichtes bei Icomos grünes Licht zu den Erweiterungsarbeiten des inzwischen 157 Jahre alten Viadukts gegeben. Dabei soll die Brückendecke von 15,30 auf 17,79 Meter – also um 2,40 Meter – erweitert werden. Unter anderem sollen dadurch der Fußgänger- und Fahrradweg verbessert werden.

Drei Luxemburger Ingenieure der „Ecole polytechnique fédérale de Lausanne“ hatten Ende November ihre Bedenken bezüglich der Vorgehensweise geäußert. Um das Erbe der Brücke zu erhalten, müssten moderne Technologien angewandt werden. Beispielsweise wäre es möglich, anhand von Sensoren den aktuellen Zustand der Brücke zu analysieren. Die Ingenieure wiesen zudem auf eine besonders leistungsstarke Betonart hin, die es ermöglicht, die Kapazität der Brücke zu erhöhen, ohne jedoch viele neue Elemente hinzuzufügen. Nach den Arbeiten müssen sich Fußgänger und Fahrradfahrer die Straße auf der Brücke weiterhin teilen. Den Ingenieuren zufolge habe sich dies bei jüngsten Projekten ähnlicher Art als unpraktisch herausgestellt.

Pont Adolphe bevorzugt?

Auch den Metallpfeilern, die bei der Erweiterung benutzt werden, stehen die drei skeptisch gegenüber. In der Schweiz seien sie das nicht gewohnt. Dort werde das Erbe sehr hochgehalten – werde daran gearbeitet, dann möglichst so, dass eine Veränderung am Ende unsichtbar sei.

Die Ingenieure warfen der Straßenbauverwaltung vor, die Adolphe-Brücke hätte bei den Renovierungsarbeiten mehr Aufmerksamkeit bekommen. Hier seien mehr Tests durchgeführt worden. Sie fürchten, dass durch den Ausbau ein Teil des historischen Aspekts der Brücke zerstört würde. Die „Administration des ponts et chaussées“ reagierte kurz nach der Veröffentlichung der Kritiken und verschloss sich einer konstruktiven Diskussion nicht.

Die beiden CSV-Abgeordneten Octavie Modert und Claude Wiseler äußern nun in einer parlamentarischen Anfrage ihre Bedenken. Sie wollen wissen, welche Materialien denn überhaupt für die Erweiterung benutzt werden und ob die Regierung bereit dazu sei, die Nutzung anderer Materialien zu genehmigen, wenn diese das Erbe des Viadukts besser aufrechterhalten könnten. Zudem sprechen sie die Vorwürfe an, der Adolphe-Brücke sei mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden.

Sie wollen ebenfalls wissen, ob der „Service des sites et monuments nationaux“ kontaktiert wurde. Abschließend fragen Modert und Wiseler, ob eine Versammlung zwischen der Straßenbauverwaltung und den drei Ingenieuren geplant sei oder ob eine solche bereits stattgefunden habe.

Nomi
12. Dezember 2018 - 10.58

Eng nei Passerelle fir Fo'ussgaenger an Velo'en bei der Gelle Fra !!

Jang
12. Dezember 2018 - 10.29

Mir hunn dach hei zou Luxusbuerg Stararchitekten, Superexpären,Bureau d'Etuden,gescheit Politiker etc. brengen déi neischt Kapabelës op d'Been fir déi flott aal Brèck do ërem op ze poléieren ?? Armselig Kompetenz.

roger wohlfart
12. Dezember 2018 - 10.18

Das Viadukt wurde schon einmal Ende der 1950er resp. Anfang der 1960er Jahre verbreitet. Die " Ecole polytechnique fédérale de Lausanne " ist eine der angesehendsten technischen Universitäten Europas und wenn gleich 3 einheimische Ingenieure, die aus ihr hervorgegangen sind, ihre Bedenken zur Vorgehensweise der Bauarbeiten äussern, sollte man auf sie hören. Die " al Bréck " ist ein Wahrzeichen unserer Hauptstadt und damit sie es auch bleibt und nicht bis zur Unkenntlichkeit verschandelt wird, wären die Verantwortlichen gut beaten adie Meinung der drei Experten zu befolgen.