Montag20. Oktober 2025

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RadsportAmbitioniert zum „Baby Giro“: Arno Wallenborn startet am Sonntag beim Giro d’Italia Next Gen 

Radsport / Ambitioniert zum „Baby Giro“: Arno Wallenborn startet am Sonntag beim Giro d’Italia Next Gen 
Arno Wallenborn (links), hier bei der Tour de Luxembourg 2024, startet am Sonntag beim Giro d’Italia Next Gen Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Arno Wallenborn tritt am Sonntag beim Giro d’Italia Next Gen an. Bei der Italien-Rundfahrt für Nachwuchs-Radsportler will der 22-Jährige vorne mitfahren – und einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung machen. 

Seit etwa einem halben Jahr ist Arno Wallenborn nun Teil des Development-Teams von Tudor, seit einem halben Jahr entwickelt sich der 22-Jährige kontinuierlich weiter. Die Schritte, die er macht, sind seitdem unverkennbar: War er letztes Jahr noch im Trikot von Snooze bei nationalen Rennen in Belgien oder den Niederlanden im Einsatz, durfte er in diesem Jahr sein erstes Profi-Rennen beim Figueira Champions Classic (1. Pro) in Portugal an der Seite seines Teamkollegen Julian Alaphilippe machen.

Wallenborn zeigt in diesem Jahr dabei seine Vielseitigkeit in den Rollen: Bei der Tour of the Alps (2. Pro), wo er ebenfalls mit den Profis am Start war, verhalf er seinem australischen Teamkollegen Michael Storer zum Gesamtsieg. Bei der U23 des Schweizer Teams oder bei den FSCL-Espoirs zeigt er dann aber, dass er auch Ergebnisse einfahren kann. Den Circuit des Ardennes (2.2) beendete er auf Platz zwölf, bei der Friedensfahrt in Tschechien (2. Ncup) wurde er Neunter. 

Ohne Top-Favoriten am Start

„Ich fühle mich im Team sehr wohl“, sagt Wallenborn. „Ich habe ein gesundes Verhältnis zu allen. Man sieht nicht alle Teamkollegen im Jahr, wegen der verschiedenen Rennprogramme. Aber dadurch, dass ich auch mit den Profis fahre, habe ich schon einen Schritt nach vorne gemacht. Bei den Profis wird ein ganz anderes Tempo gefahren. Da nehme ich eine andere Rolle ein und verrichte meine Arbeit früher im Rennen.“ 

Für den 22-Jährigen steht nun aber erst mal der Giro d’Italia Next Gen an, also die Italien-Rundfahrt für Nachwuchsradsportler. Am Sonntag beginnt die achttägige Rundfahrt mit einem 8,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren. „Ich glaube, dass ich gut in Form bin. In Tschechien (9. Platz bei der Friedensfahrt) habe ich gezeigt, was ich kann. Das war ein solides Ergebnis, aber kein Spitzenresultat. Ich konnte bei den besten Fahrern gut mithalten. Das werden auch die Fahrer sein, die in Italien vorne mitfahren werden.“ 

Zu den Favoriten beim „Baby Giro“ zählen der belgische Vorjahressieger Arno Widar (Lotto), der Sieger der Friedensfahrt Pau Martin aus Spanien (Israel Premier Tech Academy) oder der Norweger Jørgen Nordhagen (Visma Lease a Bike), der bereits für das WorldTour-Team neben Wout van Aert und Jonas Vingegaard fährt. Bei der U23 von Tudor geht der Schweizer Robin Donzé als Kapitän ins Rennen, Wallenborn nimmt die Rolle als Co-Kapitän ein. „Wir haben keinen Top-Favoriten am Start, deswegen müssen wir das Rennen nicht machen, sondern eher reagieren“, sagt Wallenborn. 

Taktische Beschränkung

Insgesamt gibt es bei der Italien-Rundfahrt pro Team lediglich fünf Startplätze – das beschränkt taktische Möglichkeiten. „Man kann so nicht alle Terrains bespielen. Die Fahrer, die die Gesamtwertung anpeilen, sind froh, wenn sie vier weitere Helfer im Berg haben. Für uns ist es aber nicht schlecht, dass nur fünf Fahrer pro Team am Start sind. Es wird schwer für die großen Teams, das Rennen über acht Tage zu kontrollieren“, sagt Wallenborn. Los geht es also am Sonntag mit dem Kampf gegen die Zeit. „Ich glaube, dass das Zeitfahren schon seine Rolle spielt. Aber es gibt dann richtig schwere Etappen mit Bergankünften. Nach den acht Etappen wird man den Platz in der Gesamtwertung bekommen, den man sich durch sein Niveau im Bergfahren verdient.“ 

Der Giro d’Italia Next Gen ist für Wallenborn dabei das große Ziel und gleichzeitig der Abschluss der ersten Saisonhälfte. Nach der Italien-Rundfahrt wird Wallenborn dann die zweite Hälfte des Jahres anvisieren: Nach den Landesmeisterschaften folgt mit der Tour de l’Avenir (2. Ncup) vom 23. bis zum 30. August das nächste große Highlight. Doch auch die WM in Ruanda (21.-28. September) und die EM in Frankreich (1.-5. Oktober) hat sich der ambitionierte Luxemburger im Kalender angekreuzt. Und damit hat Wallenborn schon die besten Voraussetzungen, weitere Schritte in seiner Entwicklung zu gehen. 

Jungels bei der Tour de Suisse

Am Sonntag beginnt ebenfalls die Tour de Suisse. Acht Etappen stehen in der Schweiz an, aus luxemburgischer Sicht ist Bob Jungels (Ineos Grenadiers) mit dabei. Er startet neben Geraint Thomas (Großbritannien), Laurens de Plus (Belgien), Lucas Hamilton (Neuseeland), Ben Swift (Großbritannien), Andrew August (USA) und Victor Langellotti (Monaco). Als Favoriten gehen João Almeida (UAE), Ben O’Connor (Jayco AlUla) oder Felix Gall (Ag2r) ins Rennen.