WissensvermittlungAm Wochenende findet das 13. Science Festival statt

Wissensvermittlung / Am Wochenende findet das 13. Science Festival statt
 © Musée national d’histoire naturelle

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Das Wissen unter die Bevölkerung tragen ist eines der großen Anliegen des Science Festival, welches dieses Wochenende zum 13. Mal stattfindet.

Wollen Sie erfahren, wie man physikalische und chemische Eigenschaften von Metallen bestimmt, oder  möchten Sie mehr über das Nachtleben von Fledermäusen entdecken? Beim 13. Science Festival dieses Wochenende im „Naturmusée“ erhalten sie Antworten auf Ihre Fragen. Die erste Ausgabe fand im ersten Kulturjahr 1995 statt. Dabei gibt es keine Vorlesungen, bei denen Ihnen wissenschaftliche Erkenntnisse vom Katheder herab vorgetragen werden. Mitmachen, heißt es, oder wie Sandrine Amman, Mitarbeiterin beim Nationalmuseum für Naturgeschichte, es formuliert: „Hands-on ist die Devise.“ Bei den meisten der 43 angebotenen Workshops kann und soll man selber aktiv werden.

Einerseits ist Wissenschaft aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Nahrungsmittelwissenschaft, Reinigung, Mobilität sind nur drei Bereiche, in denen Wissenschaftler arbeiten. Anderseits scheint aber auch die Wissenschaftsskepsis unter der Bevölkerung zuzunehmen, wie besonders angesichts der Corona-Epidemie deutlich geworden ist. Laut Jean-Paul Bertemes, Mitarbeiter beim Nationalen Forschungsfonds (FNR) und Redakteur von science.lu, haben immerhin 70 Prozent der Bevölkerung Vertrauen in die Wissenschaft, was aber auch bedeutet, dass 30 Prozent zweifeln oder sich zumindest unsicher ihr gegenüber fühlen.

Mitmachen ist gefordert
Mitmachen ist gefordert © OK-Photography_oli@vision.lu

Beim Science Festival werden nicht die wissenschaftlichen Resultate im Vordergrund stehen, sondern die Arbeit der Wissenschaftler selbst. Bei 43 verschiedenen Aktivitäten, Workshops und Shows erfährt man mehr über Themen wie Plastikverschmutzung im Meer, DNA-Analysen oder Impfstoffherstellung. Covid-Impfung und Impfskepsis habe man nicht noch mehr thematisieren wollen, als sie es schon sind, betont Amann – lediglich ein Workshop des Festivals ist speziell dem Thema Corona gewidmet. Dort lernt man, wie ein Impfstoff dem Körper helfen kann, sich gegen Krankheiten zu schützen.

Gut kommunizieren

Wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesellschaft hinein tragen, ist neben der Finanzierung von wissenschaftlichen Projekten eine der Hauptaufgaben des FNR, Mitorganisator des Festivals zusammen mit dem „Naturmusée“. „Besonders in der Krise zeigt sich, wie wichtig gute Kommunikation für kompetente Wissenschaftler ist“, sagt Bertemes. Wissenschaftsvermittlung müsse in erster Linie bei den Kindern anfangen, da sie noch nicht voreingenommen sind. Die ersten beiden Tage des Festivals sind deswegen auch Schulklassen vorbehalten – doch auch schon ausgebucht. 170 Klassen mit insgesamt 2.700 Schülern seien angemeldet. Schulklassen, die es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben, sich anzumelden, können an der Online-Ausgabe des Festivals teilnehmen. Anmeldeschluss ist heute. 

Schwieriger sei es, Wissen erwachsenen Skeptikern zu vermitteln, die eh an wissenschaftlichen Resultaten zweifeln, so Jean-Paul Bertemes. „Das ist die große Herausforderung“, sagt Bertemes. Da sei das Science Festival vielleicht nicht der richtige Rahmen. Andere Wege seien das Web und soziale Medien.

Dass das Interesse unter Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren zugenommen habe, zeigten nicht nur die Anmeldungen für das Science Festival. Laut Bildungsminister Claude Meisch gab es in den letzten fünf Jahren bei den Einschreibungen in wissenschaftliche Fächer an der hiesigen Uni ein Plus von durchschnittlich 20 Prozent. Das genüge zwar noch nicht, um den Bedarf an Wissenschaftlern zu decken, doch der negative Trend der vorangegangenen Jahre sei aber gebrochen.

Das komplette Programm des Science Festival finden Sie hier.

Samstag und Sonntag steht das Festival dem breiten Publikum offen: obligatorische Einschreibung unter www.science-festival.lu